Rave Satellite ist für viele Technojünger seit langem eine feste Institution im wöchentlichen Dasein. Eben diese Sendung Samstags auf Radio Fritz von und mit Marusha, die es bereits über 10 Jahre lang gibt, ist etwas ganz besonderes: Keine andere Sendung hat sich so lange an der Oberfläche halten können wie RS. Und hier kann man die Sets von allen bekannten DJs der Welt hören, ohne, dass Newcomer zu kurz kämen.

Tja, die Rave Satellite-Show feiert mit Lava ihren jährlichen Ehrentag und wurde dieses Jahr 10! Eine außergewöhnliche Party mit außergewöhnlichen Gästen, von denen mir keiner missfiel. Neben der Gastgeberin Marusha spielten Gayle San, Tina 303, Sugar Ray, Beroshima, Shin Nishimura, Wolle e.i. und Tago.

Eine Nacht in Berlin ...

Als wir um etwa 23:00 Uhr in Berlin am Casino ankamen erwartete uns eine erwartungsgemäß kleine Menschenmenge am Einlass. Klar! 23:00 Uhr in Berlin, das ist ja früh. Recht schnell ging es voran und drinnen waren mehr Leute, als wir es vermutet hatten. Als erstes erlebten, nachdem wir an der Garderobe und an der Bar waren, Tina 303, die zwar nicht ihrem Namen entsprechend, aber dennoch sehr ansprechenden harten Sound legte. Absolut hervorhebenswert, wie die kleine Frau sichtlich gut gelaunt im Casino Stimmung gemacht hat. Sie wurde um 01:00 Uhr von Marusha abgelöst, und das mittlerweile gut gefüllte Casino begann zu toben. Marusha spielte relativ hart, das kam beim Clubpublikum ziemlich gut an. Die Leute selbst könnte man als offen und freundlich definieren, viele nette Gesichter, nicht ausschließlich aber naja. Und alle waren einfach zum Feiern da! Junges Publikum fehlte fast gänzlich, ja wahrscheinlich sind viele derer, die anwesend waren, richtige RS- und/oder Marusha-Fans aus alten Tagen. Zwischen den harten Scheiben ließ Marusha hier und da eine Breakbeatscheibe durch, und am Ende ihres Sets wagte sie wirklich altes Vinyl zu spielen: What time is love? von The KLF. Naja, mutig ist es, und die Crowd dankte es ihr. Anschießend um 03:30 Uhr legten Beroshima mit ihrem Live Act los. Das Set kickte ziemlich gut - hat mich ehrlich gesagt sehr positiv überrascht. Nachdem sie etwas mehr als 30 Minuten nahtlos gespielt hatten, legte Sugar Ray aus Australien los. Anfangs ähnlicher Sound wie Beroshima machte den Unterschied zu hören schwer, lief aber sehr gut. Die Party zu diesem Zeitpunkt (04:30 Uhr): äußerst gute Stimmung. Ebenso blendende Laune verbreitete sich übrigens die ganze Zeit über im Housefloor eine Etage höher, auf dem in dieser Nacht die Casino House Crew für die Unterhaltung sorgte. Langsam wurde es Zeit, den Weg Richtung Heimat wieder anzutreten. Ich ließ mir noch erzählen, dass die Gayle San im typischen Sound noch gewaltig für Vibes sorgte und den Casino-Gästen die Tanzwut gab. Naja, man kann eben nicht alles haben.

Unser großer Respekt an alle DJs, die am 05.05. aufgelegt haben, denn hier waren wirklich alle Klasse! Solche Parties braucht die Welt, und an dieser Stelle geht besonderer Dank an Vladimir und Marco von Jackfruit für die Einladung.