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Vollton - Frankfurt / Oder

14/04/2001

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich am besten in Worte fassen soll, was mich am 14.04. in Frankfurt erwartet hat. Voller Neugier nehme ich die 250 km-Tour auf mich, um zu sehen, was in Brandenburg wohl abgehen wird. Mit Marusha, Fengari, Frank Müller, Disko und Beroshima hat man sich gut bewaffnet.

Nun, zuerst hatte ich leichte Schwierigkeiten an der Gästeliste, die aber schnell überwunden sind. Die Halle, der "Alte Allkauf", ist ziemlich groß, ich befürchte, dass hier bei echter Fülle weit mehr als 3000 Leute Platz haben. Beeindruckt passiere ich die großen Lautsprechertürme, mit denen man trotz 4-Punkt-Beschallung hörbare Delay-Probleme im Sound hatte. Ich finde die DJ-Bühne am anderen Ende der Halle und begebe mich dorthin. Die Eröffnung spielt Vollton-Resident Cracker, der bestens gelaunt und mit gutem Techno die Tanzfläche bis 24.00 Uhr füllte. Er nahm sich später noch ein wenig Zeit für ein kurzes Gespräch mit mir. Ich schätze, die erwarteten 3500 Besucher sind am Abend fast erreicht worden.

Cracker, seit 1994 DJ, gehört zu den Volltonern und erzählte mir über ihre Geschichte. Große Events wie dieses zu veranstalten, ist nicht alles. Viel in den Clubs unterwegs sein und Parties machen gehört für die Leute genau so zum Programm. Auf die Frage, ob er soweit zufrieden mit seinem Set und dem Publikum gewesen sei, meinte er nur "Ja!", und dass es eben typischerweise schwer sei, die Leute "vom Rand zur Tanzfläche zu bewegen". Das hat er mit seinem Set geschafft. Frank Müller löst ihn etwas verspätet gegen Mitternacht ab und schaut irritiert in die Menge, die wohl tanzend nicht gerade in ekstatischer Stimmung war. Frank spielte ein sehr gutes Set, was Einige in Feierlaune brachte. Ich bleibe noch ein wenig an der DJ-Bühne, beobachte die Leute und hab Zeit, die Location zu betrachten. Zweifellos groß ist der Bonus einer solchen alten Halle, die eine Menge Flair hat, welches aber irgendwie nicht voll zu Geltung kommen konnte. Die installierten Scheinwerfer und Scanner taten ihren Dienst, hätten aber besser zur Musik angepasst sein können. Eine gute Idee waren einige Diaprojektionen, die unter anderem das Line Up zeigten und Wegweiser waren. Im "Smoosy House-Floor" hatte man, genau wie auch im großen Floor, gute Deko angebracht, die hier aber aufgrund des kleineren Raumes besser zu Geltung kam. In Erstaunen versetzte mich auch das Publikum, für das ich keine richtige Definition finden kann. Sehr durchwachsen von schönen Techno- und Raveleuten, die auch in puncto Tanzstil Vieles zeigten, bis hin zu den "normalen" Partygängern, die sowohl optisch als auch anderweitig nicht sehr auffällig waren.
DJ Cracker
02.00 Uhr, es beginnt DJ Disko. Ein witziger Typ, der ebenfalls etwas verstört in die Menge schaut, die noch immer nicht so recht feiern will. Mit einer guten Plattenauswahl, die aber teils extreme Sprünge von einem Stil in den anderen macht, rockt er die Halle.
Zu bemerken wären gute Toiletten, auf denen man nicht allzu lange warten musste, humane Getränkepreise und die Tatsache, dass auf der Party scheinbar keine Zigaretten erhältlich waren. Apropos Getränke: Es mag eine zweifellos sichere und mancherorts auch bewährte Methode sein, aber ich glaube, Getränkemarken auszugeben ist zeit- und nervenraubend ...

Die Vermutung, dass es im Brandenburger Raum erst spät voll würde, bestätigte sich leider nicht, und so war ab etwa 03.00 Uhr nicht mehr viel los am Einlass. Es war gut gefüllt, ich denke, dass die Veranstalter mit knapp 3000 Besuchern zufrieden waren. Da auch auf den Floors bis dahin keine allzu gute Stimmung aufkam, beschloss ich, nicht mehr bis 04.45 Uhr zu warten (zu der Zeit soll Marusha spielen) und mich wieder auf den langen Heimweg nach Halle zu machen. Ein Zeichen für ausdauernde Freaks ist das Andauern der Party noch bis Sonntag zwölf Uhr.

Trotz allem muss ich sagen, dass ich mich auf der Party wohl gefühlt habe, das Line Up wirklich was zu bieten hatte und alles nach organisierter Großveranstaltung aussah. Meinen vollen Respekt an die Vollton-Leute!

 

[c2001 AKi]

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