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clubs in love

area b2 - bienstädter warte

21.6.2003

14 jahre elektronische musik in thüringen... so stand es auf dem flyer zur party heute. "clubs in love" titelte das ganze und stellte eine art hommage und status quo an die veranstalter, clubs, labels etc. in thüringen da. insgesamt 27 djs waren angetreten, um zu präsentieren, was elektronische musik 14 jahre nach dem techno-urknall hier bei uns zu bieten hat.

14 jahre? die zeitrechnung beginnt in 1989, quasi 14 jahre nach honecker & co. 14 jahre auch nach staatssicherheit und sowjetischer vorherrschafft. was kann es da für eine bessere location geben, als die bienstädter warte? zumal hier vor 1989 das ministerium für staatssicherheit saß und fungierte. da, wo mittlerweile seit jahren alles andere als pläne zur kontrolle eines volkes geschmiedet werden. im gegenteil, die kontrolle sollen die menschen hier verlieren. let yourself go heißt es doch immer so schön!

wir haben es also heute mit einer unity-veranstaltung zutun. 27 ausschliesslich thüringer djs aus den verschiedenen clubs, von verschiedenen labels oder veranstaltern verteilten sich auf 3 floors. grob untergliedert in techno, house und electro/neo-pop floor.

und wer einen großteil der 14 jahre elektronischer bewegung in thüringen mitgemacht hat, der weiß, dass es alles andere als einfach ist, die thüringer szene unter einen hut zu bekommen. und auch eben diejenigen wissen, dass die 27 djs heute noch lange nicht alle parties/locations/veranstalter aus thüringen respräsentieren...

aber nun zum tatort. bei ankunft haben wir uns erstmal einen überblick verschafft, schliesslich sind wir heute das erste mal in diesem jahr in bienstädt und man hat einiges verändert und umgebaut. geblieben ist der überdimensional große parkplatz, der nach wie vor ausreichend platz bietet und regen zuspruch findet.

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bei sovielen djs auf 3 floors, bei allem respekt, können wir weder alle hören, noch mag ich jetzt jeden hier aufzählen. deswegen klickt einfach auf das lineup-foto, dann bekommt ihr die ganze thüringer vielfalt nochmal schwarz auf weiss! (ohne damit jemanden ausgrenzen zu wollen oder eine art wertung vorzunehmen, welcher dj erwähnenswert ist und welcher nicht...)

den ersten dj, den wir zu gehör bekommen haben, war sven uk und wie die meisten anderen djs auch, bedarf dieser keiner großen worte. schließlich dürfte der name jedem ein begriff sein, der im raum erfurt - und darüberhinaus -ab und an parties besucht.

im anschluss an ihn sollte marko bieling die plattenspieler übernehmen. marko ist wohl mehr dem südlicheren teil vorm thüringer wald zuzuordnen, treibt jedoch auch im rest von thüringen/sachsen sein unwesen.

zur gleichen zeit machte steven morgenstern vom therapiezentrum den housefloor unsicher, während im electro/neo-pop floor mike pecoon als vertreter des flucs zu hören war.

kurz darauf gings dann mit d.hoerste aus der muna im electro-floor weiter, während im housefloor tino ullrich übernahm.

dj panic löste nun marko bieling im technofloor ab. panic vertrat das sonicproject aus jüchsen, ebenfalls südthüringen. im electro-floor war mark von weth, als botschafter für den nightfilterexpress am auflegen.

wie schon angedeutet, alle zu hören und zu erleben, war uns leider nicht vergönnt. zumindest nicht heute abend. kurz vor abflug haben wir noch die wighnomy brothers aus jena und vertreter vom kassablanca gehört. im technofloor war noch zeit, um tobias winkler mal eben über die schulter zu schauen, welcher für die area b2 in den ring stieg.

was bleibt also als fazit von 14 jahren übrig? wo befinden wir uns, wo geht die reise noch hin? ich meine sagen zu können, dass es den einen typischen thüringen-stil nicht (oder nicht mehr?) gibt. es sind viele verschiedene styles im rennen, die nebeneinander herlaufen und sich auch gegenseitig beeinflussen und befruchten.
nur auf harten techno-sound und disco-house läßt sich thüringen schon lange nicht mehr reduzieren und das ist auch gut so! durch eine lebendige club- und musiklandschaft, die sich sowohl aus alten hasen im geschäft sowie auch immer wieder neuen leuten zusammensetzt, haben sich in den letzten jahren doch die ein oder anderen gegenströmungen aufgetan, die alte gewachsene strukturen und gewohnheiten aufbrechen. nicht gänzlich, schließlich dauert sowas seine zeit, doch allmählich und stetig wachsend.

so ist es doch schön, dass nach 14 jahren immer noch keine ende abzusehen ist. man darf also gespannt sein, was die entwicklung bringen wird und wo es letzten endes noch hingehen wird.

und auch wenn heute nicht alle clubs/veranstalter da waren und auch wenn es dem ein oder anderen veranstalter/club überwindung gekostet hat, einen vertreter hierher zuschicken, setzt dieser abend doch auch ein zeichen, dass es eben auf dauer und aufs ganze bezogen, nur funktionieren kann, wenn man sich gegenseitig respektiert und unterstützt. in zeiten von deutschlandweiten club-schließungen und neuen tollen gesetzen (siehe auch usa und england) gegen die party-bewegung im weiteren sinne, hat man es als einzelkämpfer schwer!

in diesem sinne: paaace!

 

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[c2003 by bullyTM]

 

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