nach
ausgiebiger shopping runde und somit flyer-sammel-tour am
dienstag, hatte einer unserer lieben urlaubsgemeinschaft
mehr oder weniger zufällig entdeckt, dass kein
geringerer als jeff mills gegen abend eine kleine
presse-konferenz anberaumt hatte.
was
anfangs wie ein gag aussah oder mehr eine art
autogramm-stunde, entpuppte sich tatsächlich als
geheimtipp. das "fnac" ist eine art spanischer
müller oder wom, ein laden mit - zugegeben -
riesiger cd/tonträger-auswahl, verteilt auf mehreren
stockwerken. dazu gab es noch einen kleinen konferenzraum
für vielleicht 50 sitzplätze, in dem
regelmäßig öffentliche kleine konferenzen
abgehalten werden.
und
tatsächlich, kurz nach 20uhr kamen zuerst ein paar
lakaien von tresor in den raum, bewaffnet mit einem
tresor-logo, plattenspielern, mixer usw. kurz drauf kam
jeff mills dazu. 5 leute nahmen vor uns platz.
der
herr ganz links - der dolmetscher -, jeff mills daneben -
unverkennbar-, dann eine ranghohe tresor-sprecherin,
angel molina - als sehr bekannter spanischer dj -
sowie noch ein weiterer herr aus der spanischen
musikpresse.
und so
ging es los. im allgemeinen wurde erst etwas geplauscht,
happy to be here, thank you for coming, is that
microphone working... dann gabs einen kleinen videofilm
über den tresor-club in berlin.
insgesamt
sollte das ganze wohl eine art vergleich zwischen
deutscher techno-kultur, vertreten von tresor, und
spanischer sein.
man
muss dazu sagen, dass angel molina in spanien alles
andere als ein unbekannter ist. auch hier bei uns hat man
ihn bereits das ein oder andere mal auf flyern
gelesen.
es ging
um die verschiedenen arbeitsweisen, wonach man platten
für labels aussucht, ob techno denn überhaupt
noch "sinn" macht, wo es noch hingehen wird
usw.
auf die
frage, wonach z.b. jeff mills neue acts für sein
laben axis auswählt, antwortete er:
"der
track muss etwas besonderes haben, etwas bei dem ich mir
denke, wie hat derjenige das bloß gemacht? wie hat
er das hinbekommen? wenn ich dieses gefühl habe,
dass da jemand etwas kann, hinter dessen machart ich
einfach nicht komme, dann weiss ich, dass ist genau
richtig für axis!"
diesselbe
frage wurde auch der tresor-vertreterin
gestellt.
"wir
haben in berlin eine art großraumbüro und wenn
uns neue tracks erreichen, so werden diese einfach laut
im büro gespielt. bei den tracks, bei denen sich
jeder umdreht und fragt, was ist das? das ist schei**e
gut? woher kommt das? das sind die tracks, die dann
letzten endes auch veröffentlicht
werden."
ferner
wurde auch darüber diskutiert, wo die entwicklung
von techno oder elektronischer musik allgemein noch
hingehen soll. vor allem der reporter der spanischen
presse fügte hierzu bei, dass aktuell eine art
stillstand und stagnation - gerade im technobereich - zu
spüren wäre, welche vielleicht sogar das ende
vorauszeichnen könnte.
hierauf
ließ es sich jeff mills nicht nehmen, schnell mal
eben ins publikum zu springen und einfach aufs geradewohl
ins publikum zu fragen. er bekam nicht die antwort, die
er sich erhofft hat.
im
großen und ganzen jedoch gab er zu bedenken, dass
auch techno seinerzeit aus einer art kleinen
technologischen revolution heraus entstand. ähnlich
stellt er sich das auch für die zukunft vor, dass
einfach technisch ein schritt nach vorne gemacht wird,
den wiederum die künstler für sich verwenden
und daraus neue - vielleicht auch völlig
andersartige - klänge/strukturen werden, als das was
man heute kennt. er zeichnete auch eine art sinnbild
davon, dass es interessant wäre komplett ohne
tastatur, maus, klaviertasten, sondern rein mit den
gedanken ein instrument zu steuern...
so ging
das noch ein weilchen hin und her. insgesamt ca. 2h. am
ende der zwei stunden konnte es sich angel molina nicht
verkneifen, die tresor-sprecherin doch nocheinmal auf die
legende des einfach nicht tot zu bekommenden tresor
anzusprechen.
sie
antwortete, dass es einen investor gibt, dieser
möchte auf dem gelände des tresors ein bauwerk
errichten. sicher kein billiges - in unseren augen. das
verschieben des abrißtermins hängt direkt
damit zusammen. solange dieser bauherr nicht die letzten
genehmigungen und finanziellen mittel für sein
vorhaben zusammen hat, kann es sich noch einwenig
hinziehen. sie selbst hoffen natürlich, noch solange
wie möglich.
abschliessend
gabs noch etwas lounge-musik von dj dry, der als
tresor-resident das ganze abrundete.
alles
in allem ein glücksgriff und sehr informativ
gleichermaßen... mehr davon.
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