ohnehin
ist es schwer genug, seine eindrücke alle
wiederzugeben, die man so im laufe von einer woche
gesammelt hat. letzten endes kann ich euch ohnehin nur
einen kleinen überblick gewähren. einen kleinen
bruchteil dessen, was ich mitbekommen habe und was mir
interessant schien, hier ein kleiner crossover der 3
tage:
so
bekam ich beispielsweise david cooper zu
gehör. dieser gehört zum melodic-umfeld,
welches wiederum aus großbritannien kommt. er legte
ca. 2 stunden lange auf und ganz ehrlich, mir fällt
auf anhieb beim besten willen nicht ein einziger club in
thüringen ein, in den sein musik-stil reinpassen
würde. teilweise verließ david die pfade
elektronischer musik gänzlich und griff auf die
sparten über, die sich bereits deutlich früher
durch das benutzen elektronischen equipments
auszeichneten. ich sage nur e-gitarren und schlagzeug.
rock´n roll, man, rock´n roll.
auch
wieder mit dabei, die rise-robots-rise-crew um
label-betreiber christian vogel. er selbst als dj
am werk, gefolgt von den meteorites.
er
selbst ist ja immer für eine überraschung gut
und unberechenbar, was seine sets angeht. so auch heute,
anfangs ausgesprochen ausgeglichen und geradezu
beruhigend, später dann, nunja, sagen wir
"experimenteller". auch sehr gut, die meteorites gleich
im anschluss.
zwischen
all den - zugegeben - mir unbekannten acts und
experimenten, sucht man ab und an auch nach garanten
für musik, in der man sich selbst wiederfindet.
hierzu diente miss kittin. sie legte im
sogenannten "sonarlab" auf, was eigentlich als ruhigere
zone auf dem sonar-festival geplant war und in dieser
funktion auch mit liegestühlen ausgestattet
war.
leider
hatte man hierbei die popularität von miss kittin
unterschätzt. binnen weniger minuten vor dem beginn
ihres sets bereits, füllte sich die fläche vor
dem dj-pult völlig, sodaß man im liegestuhl
sitzend froh sein konnte, wenn niemand auf einen drauf
fällt. letzten endes gab ein jeder im liegestuhl
seinen platz zu gunsten der massen auf!
diese
heerscharen von menschen waren auch der grund, weswegen
ich euch kein richtiges foto von miss kittin
präsentieren kann. ich kann hier nur mit einer art
notlösung dienen.
die
meisten bühnen waren natürlich im freien
aufgebaut - bei den temperaturen hier vor ort auch kein
wunder. ein paar jedoch gab es auch innerhalb des
sonar-gebäudes. so z.b. die "escenario hall", wo
beispielsweise schneider tm aus deutschland die
puppen tanzen ließ.
was
für eine überleitung... apropo puppen. the
puppetmastaz, ebenfalls aus deutschland, beschallten
das "sonar-village", mit einer hip-hop live-performance.
wie ihr
sehen könnte, ist jedoch nicht viel zu sehen, denn
die puppetmastaz haben ihren namen nicht grundlos. ihr
auftritt besteht aus einer art puppentheater, bei dem
jeder der band-mitglieder seinen charakter als puppe
wiederspiegelt. neben dem wirklich fetten sound, eine
absolut sehenswerte und hochgradig unterhaltsame
angelegenheit!
auch
nicht verpassen durfte man akufen. ein dj oder
act, der sich durch radikales mixen auszeichnet. seine
tracks und performances gleichen einem querschnitt durch
die medien-landschaft. als ob man das sender-rad am
klassischen radio schnell dreht und dabei auf record
gedrückt hätte. nur eben, dass es absolut
zueinander passt und sich die einzelnen ton-fetzen zu
einem patchwork-track zusammenfügen.
wo
christian vogel ist, kann jamie lidell natürlich
nicht weit sein. selbiger war auch vor ort, jedoch nicht
in kollaboration mit christian als super collider,
sondern solo und das ganze auch noch live. optisch
äußerst abschreckend und fesselnd zugleich.
verkleidet als cheerleader gab er eine art elektronische
neuzeit version von klassischen blues-themen sowie auch
obskuren cover-versionen ab. zwischendrin lud er sich
auch mal eben matthew herbert und einen teil
seiner bigband auf die bühne ein und werkelte mit
ihnen zusammen.
genie
und wahnsinn... früher hieß er seltsam, heute
merkwürdig... des merkens würdig. no
doubt!
und wer
den eindruck bekommt, ich höre jetzt mittendrin auf,
der liegt vollkommen richtig. denn wie schon gesagt, die
einflüsse sind einfach zu umfangreich. mit
sicherheit habe ich mehr als 50 djs/acts unterschlagen
und übergangen und sicherlich gab es hier und da
interessantere, innovativere, zukunftsweisendere und
was-weiss-ich-nicht-noch-alles acts, doch man muss sich
leider für einen der 5 oder 6 floors entscheiden.
und
diese entscheidung wird einem durch - nicht gerade wenig
- massen von besuchern erschwert. dazu kommt, dass ich
nicht einmal die hälfte der hier präsentierten
künstler/djs/acts auch nur jemals gelesen geschweige
denn gehört habe. was aber letzten endes nur
für das festival spricht. schließlich
möchte man hier auch zeigen, was weltweit in den
untergrund-küchen am brodeln und köcheln ist.
einen teil davon wird man mit sicherheit in den
nächsten wochen/monaten, vielleicht auch erst
jahren, noch zu gehör/gesicht bekommen.
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