was ist
notwendig um dieses ruhige/besinnliche bild eines der
schönsten seen thüringens in das folgende zu
verwandeln?
diese
frage sollten wir einfach dem veranstalter der
diesjährigen sonnemondsterne stellen. dazu gekommen
sind wir/ich leider nicht.... anyway. ich behaupte
einfach mal, dass wir dieses jahr mit unseren bericht die
ersten sind. schliesslich ist gerade mal
sonntag-nachmittag und mit sicherheit das spektakel an
der talsperre noch nicht zu ende. laut dem umfassenden
timetable ist gerade d.hoerste dabei, die letzten
platten zu spielen.
all zu
groß waren wir diesmal bei der sms nicht vertreten,
was die flut der bilder - wie in den jahren zuvor - etwas
kleiner macht. ganz anders die flut an besuchern. diese
war dieses jahr - gefühlsmäßig -
größer, als das jahr zuvor. größer
als das jahr zuvor ist auch ein gutes stichwort für
das gesamte erscheinungsbild der sms. alles war noch
etwas größer geworden, professioneller, lauter
usw.
der
"kleine" lage- und umgebungsplan nimmt zunehmend die
ausmaße eines stadtplans an, soviele zelte und
stände sind darauf eingezeichnet. die wesentlichen
eckpunkte sind jedoch gleichgeblieben. geändert
haben sich einige umstände. gegenheiten, aus denen
man vom vorjahr gelernt hat bzw. konsequenzen ziehen
musste. so gibt es nun einen camping-platz laut für
all diejenigen, die garnicht genug bekommen können
sowie einen camping-platz leise, für die menschen
mit dem nicht ausgehebelten schlafbedürfnis. auch
bei weiteren bestimmungen, bändchen, tickets usw.
hat man neuerungen eingeführt, um den
ausnahmezustand in den griff zu bekommen und den
überblick zu wahren.
doch
beginnen wir gleich, mit dem akuten geschehen.
auch
dieses jahr gilt, dass wir nicht mal annähernd in
der lage waren, uns jedem floor, jedem zelt oder jeder
bühne und deren akteuren zu widmen. desweiteren seht
es uns bitte nach, dass wir nicht zum 73. mal das set von
rush/liebing/kruse/co in all seinen fassetten verfolgt
haben. denn wie jedes jahr, hat man auch diesmal
lineup-technisch für überraschungen gesorgt.
wenngleich ich jedoch das gefühl hatte, sehr viele
standards und alte haudegen auf dem lineup gelesen zu
haben. mehr als vielleicht noch im jahr zuvor.
den
beginn unserer wahrnehmung am freitag machte
kosheen live. console und sergej auto sind uns
leider durch die lappen gegangen.
kosheen
warn sozusagen das erste kleine highlight. gut, man muss
die mischung aus gesang, song-struktur und elektronischen
elementen schon mögen, aber sowas ist schliesslich
auch geschmackssache. zum vortrag kamen viele von ihren -
ich will nicht sagen hits, aber dennoch - populären
songs, die wohl jeder aus funk/fernsehen (und die liefen
ja teilweise auf heavy rotation) kennt. allesamt weniger
elektronisch, als man sie in ihren remix-versionen aus
den dj-sets in erinnerung hat. entsprechend konnte man
das publikum vor dem mainstage doch eher in die schublade
"eher alternativ und offen" stecken, was uns definitiv
mit einschließt.
danach
gabs junkie xl laut plan live, wobei mir
schwerfällt, dass zu glauben. in meinen ohren
zumindest hörte es sich eher wie ein paul oakenfold
dj-set an. also eher
great-britain-trance-mäßig angehaucht.
würde ich in die kategorie
"interessant-mal-gehört-zu-haben-jedoch-alles-in-allem-eher-belanglos"
einordnen, auch wenn seine leistungen als produzent und
remixer sicher hochgradig sind. achja und eine
ordentliche portion posing gabs auch dazu.
danach
wurds etwas schwierig. wohin? wir entschieden uns erstmal
fürs clubtent der groove-zeitschrift. ricardo
villalobos war hier zu werke, was ein volles zelt zur
folge hatte.
und
auch wenn die tanzfläche voll und alle darauf
sichtlich ihren spass hatten, wars irgendwie langweilig,
monoton und eine nummer zu straight, letzeres sicher
gewollt und erklärtes ziel von ricardo. wobei wir
nicht die einzigen waren, die so dachten...
also
machten wir uns aus dem staub (wenn ihr vor ort ward,
dann versteht ihr diese anspielung sicher...) und gingen
einfach mal nebenan, in die sogenannte beatbox. dort
ratterte gerade bassface sascha. drum´n bass
vom feinsten, präsentiert von dem mann, der in
deutschland als erstes genannt wird, wenn es um broken
beats und d´n b geht. zu diesem zeitpunkt waren die
roughen breaks von sascha genau richtig. dazu noch die
mc´s glacius & ronin, welche wohl noch
vom gig der phoneheads davor am start waren. leider war
das set von sascha dann auch schon zu ende, es
übernahm metro, der aber nicht minder gut
weitermachte.
auch
sehr schön, die deko, die hier im zelt
prangte.
kurzer
spaziergang übers gelände mit
anschließendem verweilen beim muna chillout zelt.
wie immer vorzeige-deko und wohlfühl-atmo.
dj-technisch standen die muna-residents hier am dj-pult
und legten heute eine sehr feine
house/minimaltechno-selection auf.
nun
nochmal kurz bei timo maas auf dem mainstage
vorbeigeschaut, musikalisch jedoch nur halbherzig
wahrgenommen.
und das
sollte es dann für den ersten tag schon gewesen
sein.
nachdem
das wetter ja nach wie vor sehr heiß und
ultra-sonnig war, gab es samstags nach dem aufstehen
natürlich nur eine einzige möglichkeit, den
nachmittag zu verbringen: am strand! diverse
wasser-sportarten, bootsfahrten mit musik-beschallung,
volleyball, fußball-turnier und und und standen zur
auswahl. die meisten entschieden sich faule relaxen auf
einem badetuch mit gelegentlichem badegang.
auf dem
fresh&sexy stage war man noch dicke am musik machen.
meiner meinung nach dem wetter absolut
un-angepasste!
wie
schon bei der camp music, waren auch international
pony wieder mit von der party. relativ früh und
noch bei tageslicht. sicher guter gig, aber hier sei auf
das review
vom 12.04.2003
verwiesen, da der gig heute dem von damals doch stark
ähnelte.
beim
schweifen durch die zelte, auch mal eben bei
marcelectric vorbeigeschaut. kurz danach sollten
hier dann auch die märtini brös ihren
live-gig absolvieren. auch hier sei auf frühere
reviews verwiesen.
irgendwann
kurz bevor die sonne hinter den wäldern und bergen
versank, gingen wir von land und damit an bord des
freshboots. die kleine barkasse, die vom fresh-magazin
gehosted wurde, bot auch dieses jahr wieder
atemberaubende blicke über das gesamte
festival-gelände. dazu kam, dass hier eine
(fresh-übliche) ausgezeichnete auswahl an musik
lief. die djs wechselten ungefähr im stunden-takt
und unter ihnen waren namen wie tyree cooper, plasma,
hubee, milk und etliche mehr zu finden. man war also
nicht schlecht beraten, auf dem boot zu
bleiben.
uns
trieb jedoch die neugierde von bord. denn heute abend
standen - im gegensatz zum doch eher straight gehaltenen
lineup des vortages - einige äußerst
außergewöhnliche interpreten auf dem
plan.
zu
beginn war dies gus gus. die isländer kombo
mit ständig wechselnder besetzung (mal vom harten
kern abgesehen). heute mit (nur) vier leuten am start,
zwei davon an den reglern und zwei weitere an vorderster
front. sozusagen im regen austausch mit dem
publikum.
der
frontmann gekleidet im ananas-bedrucktem anzug sowie
unverwechselbarem 80´s björn-borg-tennis-look,
seine begleiterin und unverkennliche stimme der neuen
tracks von gus gus, im jeannie-in-a-bottle-style. zum
vortrag kamen in erster linie tracks des
diesjährigen albums, von dem ja mindestens ein track
jedem im gedächtnis ist... i think i have lost my
body. die interaktion zwischen dem frontmann und dem
publikum trug neben der musik noch dazu bei, dass der gig
als solcher sehr gut war. sowohl musikalisch, als auch
optisch! auch wenn ich mir den ein oder anderen
älteren track doch auch gerne mal live angehört
hätte.
nach
einem über halbstündigen change-over, welches
marcus welby vertrat, kam dann das ultimative
highlight des heutigen abends auf die bühne.
moloko!
und ich
bin bestimmt nicht der einzige, der molokos auftritt als
hightlight des gesamten festivals dieses jahr ansieht!
ähnlich wie gus gus trugen auch moloko viele tracks
ihres aktuellen albums "statues" vor. dazu aber auch
viele unverwechselbare songs, die sie hier in unseren
kreisen so bekannt und auch begehrt machten. auch hier
wurde im vergleich zu den populären remixen
weitestgehend auf elektronische elemente verzichtet. eher
klassisch gings zu. mit gitarren, schlagzeug und orgeln.
letzere bedient von einem herren im gestreiften
drei-farbigem anzug und hut, welcher im laufe des gigs
auch eine tanzeinlage zum besten gab.
ansonsten
bleibt nur zu sagen: einmalig! eine enorme
intensität, die von der sängerin roisin murphy
ausgeht, was sich am besten an den reaktionen des
publikums beschreiben läßt.
und
irgendwie hatte ich auch den eindruck, dass die band
selbst auch etwas von der begeisterung des publikums hier
vor ort gerührt war. wirklich einmalig.
nach so
einem erlebnis wurde es natürlich schwer. zwar haben
wir noch das ein oder andere zelt durchwandert, doch man
hatte einfach das gefühl, das erlebte nun nicht mehr
toppen zu können, egal welcher dj auch hinter den
pulten zu gange war.
und
obgleich alle möglichen interpreten nicht
unerheblichen ranges sicher noch ihr bestes gegeben
haben, so zogen wir bereits gegen 5uhr unsere
konsequenzen und verließen die diesjährige
sonnemondsterne.
bleibt
also nur noch aufs nächste jahr zu hoffen, wenn
sicherlich auch wieder die ein oder andere
überraschung auf uns wartet. ich zumindest
wünsche mir, dass man vielleicht sogar noch einwenig
mehr über den techno/house-tellerrand hinausschaut.
einige ansätze dessen waren ja dieses jahr auch
schon bereits vorhanden.
in
diesem sinne: till next time.