jamboree?
wer oder was ist ein jamboree? als erstes musste ich da
an eine gruselige romangestalt denken, an einen erd-golem
oder sowas in der art. die weiten des internets belehrten
mich jedoch eines besseren. dort wird jamboree mit (nicht
minder seltsamen) begriffen wie "pfadpfinderei" oder
"square dance" in zusammenhang gebracht. beim genaueren
lesen heißts dann jedoch wohl nicht mehr oder
weniger als "treffen" oder "zusammenkunft". in der tat,
eine solche ist es heute abend, auch ohne
cowboy-hüte, kuhkopf-gürtelschnallen oder
gesang am lagerfeuer.
als
headliner auf dem flyer patrick lindsey und
nachdem der kollege chris ja letzte woche bereits das
vergnügen hatte, selbigen in erfurt zu hören,
jedoch nur einem bruchteil seines sets mitbekam, nahmen
wir heute nochmal die gelegenheit wahr, ihn zu
früherer stunde zu hören.
die
veranstalter heute (und bitte berichtigt mich, wenn ich
falsch liege) sind erstmalig im alten kino in
römhild und ich glaube, sie haben sich damit keinen
großen gefallen getan. denn an diesem großen
saal haben sich schon ganz andere größen
versucht, teils mit großem erfolg, andererseits
aber auch mit vernichtendem ergebnis! wenn ich da mal
kurz zurückdenke, war da die ehrwürdige
stammheim-tour, dj hell mit pyro-show, kein geringerer
als christian vogel, österreichs vorzeige djane
electric indigo, der großteil der alten frankfurter
dj-garde wie z.b. toni rios und was weiss ich wer noch
alles. die location ansich hat also schon ne ziemlich
lange geschichte und gut 4-5 jahre im elektronischen
veranstaltungsbusiness hinter sich.
aber wie gesagt, bisher war es immer ein auf und ab. bei
christian vogel kann ich mich an eine fast leere
tanzfläche erinnern und auch der n.y. muskel dj hell
bekam die bude nicht voll.
bei electric indigo hingegen konnte man froh sein, wenn
man überhaupt einen platz hatte und bei der ein oder
anderen veranstaltung mit "regionalem" lineup war es auch
schon mehr als voll!
und um
die kurve zum heutigen abend zu bekommen, gleich vorne
weg, reiht sich das jamboree heute eher in die reihe
hell&co ein. dafür mags ja nun sicher viele
gründe geben, gründe auch, auf die weder
veranstalter noch sonstwer im vorfeld einfluss haben. die
klugschei**er-fraktion wird den finger heben und sagen
"das hät ich euch gleich sagen können, war doch
absehbar"! wär die veranstaltung mit 1000 leuten
besucht gewesen, würden diesselben leute
wahrscheinlich sagen "naja, die verdienen sich hier dumm
und dämlich, ohne risiko"!
zu dieser gattung ewig nörgelnder kritiker wollen
wir uns jedoch nicht gesellen, deswegen beschränken
wir uns mal auf die fakten, die direkt mit der heutigen
party in verbindung stehen.
da
haben wir erstmal die location an sich. diese wurde
für den heutigen abend einmal mehr komplett
gestaltet und dekoriert. die liebe zum detail war
durchaus spürbar, erinnerte das ein oder andere
detail doch an die dekorationskunst, die man sonst nur
von einschlägigen goa/psychedelic-clubs/parties
kennt.
für
den eintritt wurden 10 euro verlangt, was sich so im
mittelfeld bewegt. getränkepreise waren ok,
umständlich jedoch, dass man an der kasse chips
gegen euro tauschen musste, um bezahlen zu
können!
auf dem
lineup-plan stand paul sanches jr (live an den
bongos), johndoe und matura von
naturalbornacid/berlin sowie rocco c.,
ossozio und sash.
jedoch
weder die live-geschichte mit den bongos, noch die
genannten djs waren hier in der lage, etwas auf der
tanzfläche zu bewegen. diese blieb erstmal, sowohl
auf dem house- als auch technofloor nahezu leer.
das
änderte sich erst, als partrick lindsey gegen
2uhr sein set begann..
da
merkte man erstmal, dass patrick lindsey eben doch ein
richtiger dj ist, der es eben auch versteht, mit einer
leeren tanzfläche umzugehen. es gelang ihm immerhin,
die anwesenden gäste zu mobilisieren, sodaß
sich diese um die tanzfläche konzentrierten, ja
sogar tanzten und so langsam aber sicher, kam das auf,
was eigentlich alle hier suchten: party!
denn alles in allem waren dennoch (schätzungsweise)
250 leute da, auch wenn dies für diese location eben
viel zu wenig ist!
was
patrick und die stimmung seines sets zusätzlich
drückte, war darüberhinaus die soundanlage.
diese war für den doch großen raum einfach
nicht ausreichend, auch wenn die boxentürme vor dem
dj-pult erstmal einen anderen eindruck vermittelten.
entweder konnte oder durfte man nicht lauter werden. fakt
ist, dass das set von patrick nur einen bruchteil seiner
dynamik rüberbrachte, den man vielleicht mit
optimalem sound hätte erzielen können.
und auf
unserem letzten bild hier, sieht es eigentlich garnicht
mal so schlecht aus?! mit diesem eindruck verließen
wir den heutigen abend und die nacht.
wir
hoffen, dass sich weder die veranstalter des jamborees
selbst, noch das publikum heute hat entmutigen lassen,
sondern das man eher die positiven aspekte der nacht
mitnimmt.
in
diesem sinne: das alte kino in römhild bleibt eine
art mysterium...
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