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night of jamboree

altes kino - roemhild

14.11.2003

jamboree? wer oder was ist ein jamboree? als erstes musste ich da an eine gruselige romangestalt denken, an einen erd-golem oder sowas in der art. die weiten des internets belehrten mich jedoch eines besseren. dort wird jamboree mit (nicht minder seltsamen) begriffen wie "pfadpfinderei" oder "square dance" in zusammenhang gebracht. beim genaueren lesen heißts dann jedoch wohl nicht mehr oder weniger als "treffen" oder "zusammenkunft". in der tat, eine solche ist es heute abend, auch ohne cowboy-hüte, kuhkopf-gürtelschnallen oder gesang am lagerfeuer.

als headliner auf dem flyer patrick lindsey und nachdem der kollege chris ja letzte woche bereits das vergnügen hatte, selbigen in erfurt zu hören, jedoch nur einem bruchteil seines sets mitbekam, nahmen wir heute nochmal die gelegenheit wahr, ihn zu früherer stunde zu hören.

die veranstalter heute (und bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege) sind erstmalig im alten kino in römhild und ich glaube, sie haben sich damit keinen großen gefallen getan. denn an diesem großen saal haben sich schon ganz andere größen versucht, teils mit großem erfolg, andererseits aber auch mit vernichtendem ergebnis! wenn ich da mal kurz zurückdenke, war da die ehrwürdige stammheim-tour, dj hell mit pyro-show, kein geringerer als christian vogel, österreichs vorzeige djane electric indigo, der großteil der alten frankfurter dj-garde wie z.b. toni rios und was weiss ich wer noch alles. die location ansich hat also schon ne ziemlich lange geschichte und gut 4-5 jahre im elektronischen veranstaltungsbusiness hinter sich.
aber wie gesagt, bisher war es immer ein auf und ab. bei christian vogel kann ich mich an eine fast leere tanzfläche erinnern und auch der n.y. muskel dj hell bekam die bude nicht voll.
bei electric indigo hingegen konnte man froh sein, wenn man überhaupt einen platz hatte und bei der ein oder anderen veranstaltung mit "regionalem" lineup war es auch schon mehr als voll!

und um die kurve zum heutigen abend zu bekommen, gleich vorne weg, reiht sich das jamboree heute eher in die reihe hell&co ein. dafür mags ja nun sicher viele gründe geben, gründe auch, auf die weder veranstalter noch sonstwer im vorfeld einfluss haben. die klugschei**er-fraktion wird den finger heben und sagen "das hät ich euch gleich sagen können, war doch absehbar"! wär die veranstaltung mit 1000 leuten besucht gewesen, würden diesselben leute wahrscheinlich sagen "naja, die verdienen sich hier dumm und dämlich, ohne risiko"!
zu dieser gattung ewig nörgelnder kritiker wollen wir uns jedoch nicht gesellen, deswegen beschränken wir uns mal auf die fakten, die direkt mit der heutigen party in verbindung stehen.

da haben wir erstmal die location an sich. diese wurde für den heutigen abend einmal mehr komplett gestaltet und dekoriert. die liebe zum detail war durchaus spürbar, erinnerte das ein oder andere detail doch an die dekorationskunst, die man sonst nur von einschlägigen goa/psychedelic-clubs/parties kennt.

für den eintritt wurden 10 euro verlangt, was sich so im mittelfeld bewegt. getränkepreise waren ok, umständlich jedoch, dass man an der kasse chips gegen euro tauschen musste, um bezahlen zu können!

auf dem lineup-plan stand paul sanches jr (live an den bongos), johndoe und matura von naturalbornacid/berlin sowie rocco c., ossozio und sash.

jedoch weder die live-geschichte mit den bongos, noch die genannten djs waren hier in der lage, etwas auf der tanzfläche zu bewegen. diese blieb erstmal, sowohl auf dem house- als auch technofloor nahezu leer.

das änderte sich erst, als partrick lindsey gegen 2uhr sein set begann..

da merkte man erstmal, dass patrick lindsey eben doch ein richtiger dj ist, der es eben auch versteht, mit einer leeren tanzfläche umzugehen. es gelang ihm immerhin, die anwesenden gäste zu mobilisieren, sodaß sich diese um die tanzfläche konzentrierten, ja sogar tanzten und so langsam aber sicher, kam das auf, was eigentlich alle hier suchten: party!
denn alles in allem waren dennoch (schätzungsweise) 250 leute da, auch wenn dies für diese location eben viel zu wenig ist!

was patrick und die stimmung seines sets zusätzlich drückte, war darüberhinaus die soundanlage. diese war für den doch großen raum einfach nicht ausreichend, auch wenn die boxentürme vor dem dj-pult erstmal einen anderen eindruck vermittelten. entweder konnte oder durfte man nicht lauter werden. fakt ist, dass das set von patrick nur einen bruchteil seiner dynamik rüberbrachte, den man vielleicht mit optimalem sound hätte erzielen können.

und auf unserem letzten bild hier, sieht es eigentlich garnicht mal so schlecht aus?! mit diesem eindruck verließen wir den heutigen abend und die nacht.

wir hoffen, dass sich weder die veranstalter des jamborees selbst, noch das publikum heute hat entmutigen lassen, sondern das man eher die positiven aspekte der nacht mitnimmt.

in diesem sinne: das alte kino in römhild bleibt eine art mysterium...

 

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