bei den
meisten tauchten erstmal fragezeichen auf, als ich davon
sprach zu einem gewissen dj namens radioactive man
nach leipzig zu fahren. noch dazu bei der aktuellen
winter-typischen wetterlage und durchaus interessanter
alternativen in unserem "einzugsgebiet", allen voran
andré galluzzi im manga club in
jena.
und ich
war gerne bereit, ein jedem zu erläutern, welche
zusammenhänge uns dann doch nach leipzig trieben. so
auch euch...
den
abend in der distillery teilten sich heute abend zum
einen audiofiction und zum anderen moon harbour
recordings. letzteres - sicher bekannt - unter der
schirmherrschaft von matthias tanzmann.
und
nachdem sich die moon harbour gesellschaft im oberen -
heller und cleanerem - teil der distillery einstellten,
wurde für die audiofiction reihe der untere teil
(keller) als räumlichkeit genutzt. durchaus passend
zu den jeweiligen musikstilen, die sich letzten endes
dahinter verbargen.
insgesamt
begeisterte uns auch heute die distillery aufs neue.
vielleicht verdeutlichen dies folgende bilder:
ihr
seht, sehr angenehme rahmenbedinungen. dazu noch solide
preise. acht euro eintritt, getränke im rahmen.
alles bestens. na dann los!
zu
beginn des abends - und bis der untere floor
geöffnet werden sollte - lauschten wir dem ersten
vertreter des moon harbour labels, dj marlow.
dieser rief uns den typischen moon harbour sound wieder
ins bewusstsein. das heißt eher deeper house, etwas
minimaler gehalten, insgesamt genau richtig, um in den
abend zu finden.
später
gefolgt durch matthias tanzmann und daniel
stefanik (letzerer zumindest laut flyer).
aber
ganz ehrlich, unsere aufmerksamkeit galt dem unteren
floor. für uns DAS highlight heute abend. womit wir
die leistung der moon harbour jungs natürlich nicht
schmälern wollen.
nach
eröffnung des kellers gegen 1uhr, unterhielten die
audiofiction jungs mika & onkit die bunt
gemischte tanzfläche.
anhand
ihrer platten konnte man in etwa erahnen, in welche
richtung es heute nacht gehen sollte. ein electro- bis
technolastiger sound.
gegen
2.30uhr trat dann radioactive man an die
plattenspieler.
dahinter
verbirgt sich der toningenieur keith tenniswood,
welcher wiederum zusammen mit andrew weatherhall u.a.
für die two lone swordsmen oder früher
auch sabres of paradise verantwortlich ist. mit
unzähligen veröffentlichungen auf warp records
anfang der neunziger, waren es diese beiden, die den
damaligen warp-sound maßgeblich
mitprägten.
zufälligerweise
war andrew weatherhall am selben abend einige 100km
weiter westlich im robert johnson (offenbach) zu gange.
daher stammt auch das obige bild, auch wenn es ca. 2
jahre alt ist. die frage, ob sich die beiden labelmates
ein flugzeug geteilt haben, wurde später des abends
jedoch von keith verneint.
und
auch wenn die fähigkeiten und leistungen von andrew
weatherhall ganz außer frage stehen, konnte uns
damals sein doch sehr harter, technolastiger sound nicht
so ganz begeistern. umso interessanter schien es uns, mal
die andere hälfte der einsamen schwertmänner -
keith tenniswood - mal zu gehör zu bekommen.
selbstverständlich ist dieser auch solo sehr
umtriebig und mit mix-aufträgen als auch eigenen
arbeiten gut beschäftigt.
gleich
nach den ersten platten seines sets stellte er unter
beweis, dass seine plattenauswahl in eine ganz andere
richtung als die von weatherhall gehen wird. teils sehr
bizarr und mit allen möglichen stilen durchwachsen,
schimmerte im großen und ganzen eine geradezu
beängstigend deepe electro-vorliebe durch! selten
haben wir electro in einer so "reinen" form live auf
einem dancefloor gespielt zu gehör bekommen! noch
dazu so gut gemixt!
diesen
drive hielt tenniswood auch nahezu bis zum schluss durch,
auch wenn zwischendrin immer mal eine sagen wir
two-lone-swordsmen-typische experimentierfreude
durchkam!
wie wir
im laufe der nacht erfuhren, wurde der radioactive man
extra für diesen gig nach deutschland geholt. was
nicht ganz einfach gewesen ist, schließlich kann
man die dj-gigs von tenniswood in deutschland an einer
hand abzählen.
und so
war die formel für einen einmaligen abend auf ein
neues erfüllt! thanks a lot! bleibt nur noch zu
sagen:
... vorsicht, radioactive man!