fast
schon zur tradition geworden, gaben wir auch dieses jahr
dem melt-festival die ehre. seit der zwangspause in 2003
und dem comeback unter federführung der zeitschrift
intro im jahr darauf, ging es nahtlos weiter, mehr dem
namen "melt" verpflichtet denn je.
so auch
in diesem jahr. das programm ist vielseitig, aber dennoch
insich stimmig. auch wenn es natürlich ein langer
weg von dem einen ende des spektrums z.b. die sterne
über die pet shop boys zum anderen ende des
breibands ist, wo beispielsweise deichkind steht.
zumindest heute abend.
zwischendrin
wird das programm angefüllt mit allem was neu, cool
oder einfach zeitlos gut ist.
im
gegensatz zum letzten jahr sieht es so aus, als ob das
wetter dieses jahr keine wünsche offen
läßt. keine gewitter im vorfeld oder
sturmböhen direkt zu beginn.
man
musste allerdings sehr pünktlich vor ort sein, denn
das programm startete bereits 16uhr am freitag
nachmittag. da forderten unsere "brotjobs" ihren tribut.
dazu noch ein paar wochenend-/feierabend-staus und es war
20:30uhr. verdammt, schon haben wir the kooks,
barbara morgenstern, markus kavka, we
are scientists, mocky, angie reed feat.
eric d.clark sowie justine electra u.a.
verpasst.
weiter
geärgert haben wir uns, als nochmal gut 60min an der
abend- und gästelistenkasse draufgingen. also
goodbye ...trail of dead, art brut,
infadels...
glück
im unglück, dass unser chris sein
wochenendticket an der abendkasse erstehen musste, denn
dort war am wenigsten los, folglich konnte er sich drin
schonmal umschauen und immerhin noch bilder und
eindrücke von sid le rock und erobique
ergattern.
anyway,
bei vier parallelen und ausgezeichnet besetzten floors,
war es ohnehin unmöglich alles
mitzunehmen.
aufschlag
szenemag dann also mit hot chip, phoenix
und isolée.
insbesondere
hot chip und isolée rockten schonmal ordentlich
den jeweils anhängigen floor ab. hot chip sind dabei
ja sowas wie aktuelle shooting stars, optisch gesehen
absolute freaks, denen man - sofern man mit der technik
"vorurteile" arbeitet - so einen coolen sound nicht
zugetraut hätte. sehr gut!
isolée konnten wir ja bereits beim sonar
genießen. seine elektronischen sounds waren auch
hier in seinem heimatland sehr beliebt.
und so
geht das jetzt immer weiter. man muss schon sagen, dass
einem das lineup dieses jahr kaum pausen ließ. man
war quasi gezwungen, immer im 30-60min-takt hin- und her
zu wechseln.
da
hatten wir z.b. den dj hell, welcher für die
elektronische zielgruppe erwartungen erfüllte.
analog dem set im nitsa club vor wenigen wochen, auch
hier sehr technolastig.
ähnlich
orientiert miss kittin im anschluss
daran.
kurz
etwas kontrast durch die sterne im melt! klub,
"räuber und gedärm".
für
mich dann ganz super erlend oye (sorry, die muse,
jetzt eine zeichentabelle zu bedienen, hab ich leider
nicht), der zusammen mit phonique sozusagen "live"
performte zu der track-auswahl, die phonique auflegte.
der amtlich erste stagedive des festivals ging dann auch
offiziell auf erlends konto.
den
aufenthalt bei erlend mussten wir unterbrechen, um dann
doch zu den pet shop boys zu schauen. ist ja
irgendwie pflicht, sich den headliner zu gemüte zu
führen. mit dieser einstellung waren wir bei leibe
nicht die einzigen.
die
pet shop boys. benötigen sicherlich keinerlei
vorstellung. seit dekaden im pop-geschäft und
für dieses (pop) stilprägend. genau genommen
sind sie das paradebeispiel für pop. kürzlich
haben sie ein neues album veröffentlicht. davon
kann/mag man halten was man will, fakt ist, dass sie mit
ihren unzähligen songs in der vergangenheit
musikgeschichte geschrieben haben. ich kenne eigentlich
niemanden, der nicht aus dem f-f einen song von ihnen
nennen/summen/singen/klopfen könnte.
optisch
war der auftritt natürlich aufwendig gemacht, mit
mehreren bühnenbildern, variabel auf die einzelnen
songs abgestimmt. das ganze mit den entsprechenden
gesten, kostümen und begleit-koreografen gespickt.
die ein oder andere (homo)sexuelle anspielung fehlte
natürlich auch nicht.
das
tragende element für ihren auftritt waren meiner
meinung nach aber die -oben erwähnten- alten songs.
denn wir wissen ja, pop lebt von einfachen ideen. davon
hatten die pet shop boys ja einige in ihrer
karriere.
von den
"alten herren" zu einem newcomer. nathan fake
löste erlend auf dem big wheel stage ab. buddy und
labelkollege von james holden, mit seinem border
community label.
sein
liveset gehörte zu unseren highligts heute abend. er
fuhr erstmal das tempo runter, um dann die bisherige eher
gerade rhytmus-struktur zu verwandeln. ab da konnten wir
sehr frische sounds hören, welche trotz ihrer
ungeraden beats ein stimmiges gesamtbild
hinterließen. james holden steht ja mit seinem
label für eine art neuen "trance-sound", wobei das
wort trance dabei komplett neu besetzt wird und absolut
nichts mit den alten koordinaten zutun hat. dazu
paßt auch nathan mit seinem sound.
sein
kollege bastelte noch die darauf abgestimmten visuals...
so
gefesselt von der darbietung verpassten wir alles weitere
drumherum. ein gutes zeichen, wenn ein künstler
sogut ist, dass man alle anderen mal für gut 60min
vergisst.
für
heute reichte es uns dann auch noch einen kurzen eindruck
von den live-heroes deichkind mitzunehmen, um dann
im hotel zu verschwinden. und nein, wir denken nicht,
dass 15 euro pro nacht in irgendeiner weise elitär
sind. schon garnicht dann, wenn man seine eigene
toilette, bad und ein bett hat. übrigens hatte es
freitagnacht 8,5 grad celsius. ohne worte...