dienstag
abend, 12.09.2006. ein ungewöhnlicher wochentag
für ein partyreview. ja, stimmt. ist ja auch keine
party im klassischen sinne, eher eine clubnacht oder
besser ein clubkonzert. genaugenommen von klee,
welche ja auf dem schmalen grad zwischen pop, indie und
schlager entlang balancieren, ohne dabei bisher eindeutig
in eine der besagten richtungen abzudriften. und einwenig
(um nicht zu sagen gehörig) dance-potential steckt
natürlich auch in einigen ihrer tracks.
darüber
hinaus hat der abend den vorteil, dass wir das akw
in würzburg hier endlich mal vorstellen und
würdigen können, nachdem wir schon des
öfteren veranstaltungen (z.b. von
südpol/südspiel) hier vor ort empfohlen
haben.
akw
steht dabei übrigens nicht für gesund
strahlendes grün und atomkraft, sondern vielmehr
für alternatives kulturzentrum würzburg. in
einer geradezu optimalen off-location, liegt es am rande
von würzburg in der frankfurter str. 87. die alten
(nehm ich mal an) industrie-bauten bieten viel platz
für alles mögliche, z.b. auch einen
schönen ruhigen biergarten (passend zum
wetter...).
dort
waren auch die meisten besucher des konzertabends
schonmal anzutreffen, bis es so gegen 21uhr
losging.
als
wärs genetisch in die dna für noch nicht ganz
volle tanzflächen eincodiert, bildete sich bei
beginn der vorband dorfdisko erstmal ein solider
halbkreis um die bühne, einzig durch einen
fotografen (nicht ich... schwöre!) sowie einen
groupie der ersten stunde gefüllt.
dorfdisko
sind ebenfalls wie klee aus köln und gaben
gitarrenrock zum besten. an dem punkt werfen wir alte
szenemag-traditionen also (sicher nicht erstmalig)
komplett über den haufen und verlassen die
elektronischen gefielde. machte aber nichts, denn
gefallen hats uns trotzdem. deutsche texte, meistens
solides tempo zum hochfrequenten mitwippen und auch pogen
(was sich aber zu dem zeitpunkt noch keiner
traute).
übrigens
ist die band durch den bassisten mit klee verbandelt,
welcher wiederum mit deren bassisten schon den ein oder
anderen wodka-streifzug hinter sich zu haben
scheint.
ab ca.
22:00uhr ging es dann mit klee weiter - für
gute 2h übrigens. also ungefähr 15 tracks, was
alles andere als selbstverständlich ist.
der
halbkreis wurde dann schnell voll und die stimmung ging
natürlich nach oben, klar. nur das mit dem pogen
klappte nich so richtig, auch wenn suzie tatkräftig
dazu animierte.
klee
promoten mit dieser tour ihr aktuelles und drittes album.
trotz stetig wachsendem erfolg, haben sie die
bodenhaftung nicht verloren. spätestens seit ihrem
letzten album und dem titel "gold", mit dem sie auch beim
bundesvision song contest ins rennen gingen, hätte
dazu sicher durchaus die möglichkeit bestanden, denn
auf einmal waren sie auf allen möglichen deutschen
großen radiosendern zu hören.
doch
dennoch blieb man sich und seinen fans treu und machte
einfach weiter wie bisher. touren, konzerte spielen,
festival beglücken (melt-festival 2005 z.b.
*click*)
und einfach schöne musik produzieren. an dieser
homogenen entwicklung sicher nicht ganz unschuldig, four
music, das label um die ehemaligen fantastischen vier,
welche sich ziemlich allem widmen, soferns denn auch
"gute musik" ist.
in
diesem zuge hob man unbeirrt auch dieses jahr das dritte
album aus der taufe: zwischen himmel und erde.
so wie
man sie kennt, mit zuckersüßen melodien, texte
die teilweise so poetisch sind, an anderer stelle dann
aber auch wieder sowas von eindeutig sein können
(z.b. textstellen wie "...wodka, wodka, wodka, wodka,
wodka, wodka, wodka, wodka, wodka, wodka, wodka,
wodka...") und das alles in einem gitarren-
und/oder/aberauch elektronik-pop-gewand.
schön
auch, dass man 5 leute aus dem publikum spontan zum
kippen eines eben solchen wodkas auf die bühne
bat.
und wie
gesagt, viele der tracks kann man getrost auch als
dance-tracks bezeichnen, was der vorstellung heute - als
auch den alben allgemein - immer einen runden touch
gibt.
dass
das akw dabei eher einen kleinen rahmen für das
konzert heute abend bot, war mehr vor- als nachteil, denn
so kam die stimmung und die energie von frontfrau suzie
umso besser zur wirkung.
in
diesem sinne, danke für den schönen dienstag
abend...