[archive] - [review 2009] - [mutek festival - montreal/kanada]

[back]


 


mutek festival

montreal - kanada

27. + 28.05.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

Nachdem wir nun gerade erst aus Detroit in Montreal eingetrudelt sind, gings direkt zum Festivalauftakt und zum MUTEK Boxoffice um die Pressepaesse abzuholen. Gesagt, getan.

Dort wurde uns ein freudiger Empfang von den sehr netten und hilfreichen Mitabeitern bereitet, die uns mit allerlei Informationen zum Festival und zur Stadt Montreal versorgten.

Aufgrund weniger Stunden Schlaf und der langen Autofahrt von Detroit haben wir uns jedoch entschieden den ersten Tag des Festivals ruhig anzugehen. Dies hatte leider zur Folge, dass wir den hochgelobten LiveAct von Wolfgang Voigt "GAS" und den Showcase von MUTEK's langjaehrigen Kooperationspartner Club Transmediale aus Berlin nicht beiwohnten.

Wir moechten hier jedoch kurz erwaehnen das diese vom anwesenden Publikum Bestnoten erhalten haben und somit einem erfolgreichen und interessanten Festivalauftakt nix mehr im Weg stand.

Was fuer ein Auftakt fuer 5 Tage Geburtstags Celebration MUTEK_10…. Let's go!!

Gestaerkt und guter Dinge ging es einen tag später also los mit der A/VISIONS 2: Split Personalities.

Die A/VISIONS Serie ist eher im experimentelleren Audio-Visuellen Berich angesiedelt und war mit je einer Veranstaltung pro Abend im ehrwürdigen Theater "Monument National" zu Hause .

Wie schon erwaehnt wurde dort am Vorabend Wolfgang Voigts Ambientprojekt "GAS" aufgefuehrt und wir fanden uns nun an diesem Abend ein, um den Klaengen von THE FUN YEARS, JAKI LIEBEZEIT vs. BURNT FRIEDMAN und MARTIN TÉTREAULT vs. MICHEL LANGEVIN zu lauschen.

Den Auftakt machten THE FUN YEARS. Hinter diesem Namen verbergen sich Ben Recht und Isaac Sparks. Ben spielt und improvisiert an der Baritone Gitarre, waehrend Isaac ihn an den Turntables unterstuetzt. Justin Manor von "sosolimited audiovisual artist crew" sorgte fuer die optische Umrahmung des Ganzen. Man merkte, das Musiker und der visual artist auf eine laengere Zusammenarbeit zureuckblicken konnte, welches im Gesamteinruck der Show optimal zur Geltung kam. Thumbs up for sound & visuals!!! …….

Danach kurze Umbaupause und weiter gings mit JAKI LIEBEZEIT vs. BURNT FRIEDMAN.

Jaki Liebzeit startete seine Karriere in den sechziger Jahren als Jazz Muskier. Spaeter, 1968, war er als Gruendungsmitglied und Drummer erfolgreich mit der legendaeren Gruppe "CAN" .

Als diese sich aufloeste macht er durch mehrere Projekte auf sich aufmerksam. Jedoch war es immer wieder sein einzigartiger Stil als Trommler, durch den er von sich hoeren machte. Manche sagen er ist "halb Mensch, halb Maschine". 2002 veroeffentlichte er in Zusammenarbeit mit Burnt Friedman das Album "Secret Rythms" und das ist es genau, um was es bei der beiden Musik geht.

Jaki spiel auf einem selbst modifiziertem Schlagzeug, Burnt kreiert Sound- & Klangwelten am Laptop.

Dadurch enstehen experimentelle Klangfragmente, die auf die unkonventionelle Rhythmen von Jakis Trommeln treffen. Ein Erlebnis, welches durch die limitierten Autritte der beiden einen ganz besonderen Stellenwert erhielt.

Im Untergeschoss des Monument -National bot man ueber 3 Tage und for free die INTER_SECTIONS PLAY an. Das Ganze war generell fuer die eher abenteurlichen Liebhaber der experimentelleren Genres der elektronischen Musik. An diesem Abend stand das Thema "electric, intensity, white-noise exchange" zur Debatte und wir bekamen deren Vertreterin ERIN SEXTON mit. Das ganze eher eine Frage des persoenlichen Geschmackes, aber nicht minder interessant.

Nach diesen Ereignissen zog es uns weiter zur NOCTURNE 2 @ Metropolis.

Das Metropolis ist ein beliebtes Konzerthaus hier in Montreal und sollte der Dreh- und Angelpunkt fuer die Abendveranstaltungen, NOCTURNE 2, 3 und 4 werden. Das Haus umfasst einen grossen Konzertsaal mit Buehne & Messanine und einen weiteren kleineren Raum (SAVOY).

NOCTURNE 2 "Bass exponential" im Hauptsaal stand im Sinne der vielfaeltigen Variationen von Elektronic Dub und Dubstep, waehrend im kleineren Savoy das Programm eher an Ambient sounds angelegt war. Ein interessanter Mix also...

Kaum angekommen bekamen wir zuerst den auf "Wagon Repair" releasenden DEADBEAT mit, der das Publikum schon ordentlich in Schwung hielt. In Montreal lebend, war er und seine Musik fielen Leuten bekannt. Sein Sound kann man als gelunge Mischung aus digital dub und minimal electronics umschreiben.

Sehr tanzbar...sehr ins Bein gehend...

Danach kam der mit Spannung erwartete Auftritt von MODERAT.

Den meisten von Euch sicherlich separat als MODESELEKTOR und APPARAT bekannt, haben sich die drei nun zu dem Projekt Moderat zusammengeschlossen. Das erst kuerzlich auf bpitch control erschienene, gleichnamige Album, lies durchaus auf eine ganz besondere Live Performance der Berliner hoffen. Und wie sie diesen Hoffnungen gerecht wurden... Meine Guete!

Die knirschend Beats der Modeselektor Jungs in Kombination mit Apparat's flaechigem Sound und Gesang-/Liveinstrumenteinlagen waren absolut stimmig, zu manchen Zeiten mitreißend, manchmal gefuehlvoll, dann wieder treibend und funky. Der Auftritt wurde mit den Visuals der Jungs von Pfadfinderei abgerundet...

Danach gab's MALA auf die Ohren. Mala ist eine Haelfte des Londoner Dubstep Duos Digital Mystikz und spielt eher einen rougheren Stil. Eine roughere Art dubstep, die wir mochten!!!

Leider konnten wir nicht allzu lang verweilen, da wir zwischenzeitlich immer mal wieder back and forth in SAVOY pendelten.

Im zweiten Floor des Abends, dem SAVOY, konnten wir EZEKIEL HONIG erleben, der mit seinem gefuehlvoll, electronic, akustik sound zu ueberzeugen wusste. Ezekiel praesentierte bei MUTEK_10 eine Live Performance basierend auf Stuecken seines letzt erschienen Album "Surfaces of a Broken Marching Band" in Kombination mit leicht rhytmischen, dennoch stark akzentuierten Melodien. Auch hier Kompliment an die Visual Abteilung fuer die Komplettierung von Ezekiel's Auftritt.

Ein wenig haben wir auch noch von CLINKER's performance "The other side" mitbekommen. Sein Auftritt war ein Tribut zu Leonar Cohen. Clinker benutzte hierbei Worte- und Stimmfragmente des Montrealer Schriftsteller & Saengers, nahm diese auseinander um sie danach wieder zu Cohen's Stimme in speziell dafuer gemachten sub-sonic Frequenzen zusammenzusetzen. Klingt Wahn - isses auch und war ziemlich auf der experimentellen Seite angesiedetl. He is something else that CLINKER, in a good way.

Das war's erstmal für den Donnerstag. Frisch, fromm, frohelich, frei gings dann weiter am naechsten Tag.

 

2009 by sana/bullyTM] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !




[top]