[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
Nachdem
wir nun gerade erst aus Detroit in Montreal eingetrudelt
sind, gings direkt zum Festivalauftakt und zum MUTEK
Boxoffice um die Pressepaesse abzuholen. Gesagt, getan.
Dort
wurde uns ein freudiger Empfang von den sehr netten und
hilfreichen Mitabeitern bereitet, die uns mit allerlei
Informationen zum Festival und zur Stadt Montreal
versorgten.
Aufgrund
weniger Stunden Schlaf und der langen Autofahrt von
Detroit haben wir uns jedoch entschieden den ersten Tag
des Festivals ruhig anzugehen. Dies hatte leider zur
Folge, dass wir den hochgelobten LiveAct von Wolfgang
Voigt "GAS" und den Showcase von MUTEK's
langjaehrigen Kooperationspartner Club Transmediale aus
Berlin nicht beiwohnten.
Wir
moechten hier jedoch kurz erwaehnen das diese vom
anwesenden Publikum Bestnoten erhalten haben und somit
einem erfolgreichen und interessanten Festivalauftakt nix
mehr im Weg stand.
Was
fuer ein Auftakt fuer 5 Tage Geburtstags Celebration
MUTEK_10
. Let's go!!
Gestaerkt
und guter Dinge ging es einen tag später also los
mit der A/VISIONS 2: Split Personalities.
Die
A/VISIONS Serie ist eher im experimentelleren
Audio-Visuellen Berich angesiedelt und war mit je einer
Veranstaltung pro Abend im ehrwürdigen Theater
"Monument National" zu Hause .
Wie
schon erwaehnt wurde dort am Vorabend Wolfgang Voigts
Ambientprojekt "GAS" aufgefuehrt und wir fanden uns nun
an diesem Abend ein, um den Klaengen von THE FUN
YEARS, JAKI LIEBEZEIT vs. BURNT FRIEDMAN und
MARTIN TÉTREAULT vs. MICHEL LANGEVIN zu
lauschen.
Den
Auftakt machten THE FUN YEARS. Hinter diesem Namen
verbergen sich Ben Recht und Isaac Sparks. Ben spielt und
improvisiert an der Baritone Gitarre, waehrend Isaac ihn
an den Turntables unterstuetzt. Justin Manor von
"sosolimited audiovisual artist crew" sorgte fuer die
optische Umrahmung des Ganzen. Man merkte, das Musiker
und der visual artist auf eine laengere Zusammenarbeit
zureuckblicken konnte, welches im Gesamteinruck der Show
optimal zur Geltung kam. Thumbs up for sound &
visuals!!!
.
Danach
kurze Umbaupause und weiter gings mit JAKI LIEBEZEIT
vs. BURNT FRIEDMAN.
Jaki
Liebzeit startete seine Karriere in den sechziger Jahren
als Jazz Muskier. Spaeter, 1968, war er als
Gruendungsmitglied und Drummer erfolgreich mit der
legendaeren Gruppe "CAN" .
Als
diese sich aufloeste macht er durch mehrere Projekte auf
sich aufmerksam. Jedoch war es immer wieder sein
einzigartiger Stil als Trommler, durch den er von sich
hoeren machte. Manche sagen er ist "halb Mensch, halb
Maschine". 2002 veroeffentlichte er in Zusammenarbeit mit
Burnt Friedman das Album "Secret Rythms" und das ist es
genau, um was es bei der beiden Musik geht.
Jaki
spiel auf einem selbst modifiziertem Schlagzeug, Burnt
kreiert Sound- & Klangwelten am Laptop.
Dadurch
enstehen experimentelle Klangfragmente, die auf die
unkonventionelle Rhythmen von Jakis Trommeln treffen.
Ein Erlebnis, welches durch die limitierten Autritte der
beiden einen ganz besonderen Stellenwert
erhielt.
Im
Untergeschoss des Monument -National bot man ueber 3 Tage
und for free die INTER_SECTIONS PLAY an. Das Ganze war
generell fuer die eher abenteurlichen Liebhaber der
experimentelleren Genres der elektronischen Musik. An
diesem Abend stand das Thema "electric, intensity,
white-noise exchange" zur Debatte und wir bekamen deren
Vertreterin ERIN SEXTON mit. Das ganze eher eine
Frage des persoenlichen Geschmackes, aber nicht minder
interessant.
Nach
diesen Ereignissen zog es uns weiter zur NOCTURNE 2 @
Metropolis.
Das
Metropolis ist ein beliebtes Konzerthaus hier in Montreal
und sollte der Dreh- und Angelpunkt fuer die
Abendveranstaltungen, NOCTURNE 2, 3 und 4 werden. Das
Haus umfasst einen grossen Konzertsaal mit Buehne &
Messanine und einen weiteren kleineren Raum
(SAVOY).
NOCTURNE
2 "Bass exponential" im Hauptsaal stand im Sinne der
vielfaeltigen Variationen von Elektronic Dub und Dubstep,
waehrend im kleineren Savoy das Programm eher an Ambient
sounds angelegt war. Ein interessanter Mix
also...
Kaum
angekommen bekamen wir zuerst den auf "Wagon Repair"
releasenden DEADBEAT mit, der das Publikum schon
ordentlich in Schwung hielt. In Montreal lebend, war er
und seine Musik fielen Leuten bekannt. Sein Sound kann
man als gelunge Mischung aus digital dub und minimal
electronics umschreiben.
Sehr
tanzbar...sehr ins Bein gehend...
Danach
kam der mit Spannung erwartete Auftritt von
MODERAT.
Den
meisten von Euch sicherlich separat als MODESELEKTOR und
APPARAT bekannt, haben sich die drei nun zu dem Projekt
Moderat zusammengeschlossen. Das erst kuerzlich auf
bpitch control erschienene, gleichnamige Album, lies
durchaus auf eine ganz besondere Live Performance der
Berliner hoffen. Und wie sie diesen Hoffnungen gerecht
wurden... Meine Guete!
Die
knirschend Beats der Modeselektor Jungs in Kombination
mit Apparat's flaechigem Sound und
Gesang-/Liveinstrumenteinlagen waren absolut stimmig, zu
manchen Zeiten mitreißend, manchmal gefuehlvoll,
dann wieder treibend und funky. Der Auftritt wurde mit
den Visuals der Jungs von Pfadfinderei
abgerundet...
Danach
gab's MALA auf die Ohren. Mala ist eine Haelfte
des Londoner Dubstep Duos Digital Mystikz und spielt eher
einen rougheren Stil. Eine roughere Art dubstep, die wir
mochten!!!
Leider
konnten wir nicht allzu lang verweilen, da wir
zwischenzeitlich immer mal wieder back and forth in SAVOY
pendelten.
Im
zweiten Floor des Abends, dem SAVOY, konnten wir
EZEKIEL HONIG erleben, der mit seinem gefuehlvoll,
electronic, akustik sound zu ueberzeugen wusste. Ezekiel
praesentierte bei MUTEK_10 eine Live Performance
basierend auf Stuecken seines letzt erschienen Album
"Surfaces of a Broken Marching Band" in Kombination mit
leicht rhytmischen, dennoch stark akzentuierten Melodien.
Auch hier Kompliment an die Visual Abteilung fuer die
Komplettierung von Ezekiel's Auftritt.
Ein
wenig haben wir auch noch von CLINKER's
performance "The other side" mitbekommen. Sein Auftritt
war ein Tribut zu Leonar Cohen. Clinker benutzte hierbei
Worte- und Stimmfragmente des Montrealer Schriftsteller
& Saengers, nahm diese auseinander um sie danach
wieder zu Cohen's Stimme in speziell dafuer gemachten
sub-sonic Frequenzen zusammenzusetzen. Klingt Wahn -
isses auch und war ziemlich auf der experimentellen Seite
angesiedetl. He is something else that CLINKER, in a good
way.
Das
war's erstmal für den Donnerstag. Frisch, fromm,
frohelich, frei gings dann weiter am naechsten
Tag.