[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des
reviews) sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
dieses
wochenende lag auf grund eines sehr sehr glücklichen
umstandes der cocoon club auf dem weg. da konnten selbst
unmassen von schnee und unvernunft nichts daran
ändern, dass ich mich von nordrhein-westfalen bis
ins zentrum hessens vorarbeitete.
zufälligerweise
ein date mit luciano, welchen wir beim letzten
besuch bereits hier hörten (siehe review
märz
2009).
aufgepeppt dieses mal noch mit zusätzlich mathew
jonson - für den alleine hätte sich die
anfahrt im prinzip schon gelohnt...
cocoon
also... deutschlands coolste disco. die utopie einer
technisch perfekten, aber dennoch musikalisch nicht
uncoolen disco. ein genauer gegenentwurf zum
(vermeintlich) aktuellen zeitgeist der
lost-in-sound-berlin-fraktion - also nicht versifft,
offene tür (siehe faces),
foto-erLAUBnis...
allerdings
auch stattliche preise, das - wie eingangs erwähnt -
etwas disco´eskes publikum, generell ein gewisser
hang in die "oberpreis-liga"...
und
dennoch sowas von auf der höhe der zeit in sachen
booking, mit regelmäßigen dates aller in den
üblichen dj-jahres-polls gelisteten künstler.
allen voran eben o.g. luciano.
übrigens
kommt der cocoon club damals lässig auf platz 3 der
groove jahrespoll club-charts. gleich hinter
berlin´s berghain. dicht gefolgt vom robert johnson,
gleich hier um die ecke in offenbach, wo heute die
wighnomy brothers ihr "offiziell letztes date" in hessen
spielen. wenn ich es mir recht überlege, hätte
ich eigentlich nochmal eben rüberschauen
können...
optisch
und akkustisch beeindruckt der cocoon club auch beim
zweiten besuch. die anlage ist einfach
wahnsinn.
auch
optisch entdeckt man immer wieder neue ecken und
bereiche, die sich einem beim letzten mal nicht
erschlossen. zum beispiel hab ich dieses mal das silk
restaurant incl. bar/dancefloor erst so richtig
würdigen können.
dort
legten heute zum einen hardy heller und zum
anderen sven hartmüller auf.
erstgenannter
altgedienter veteran im auflege-geschäft,
zweitgenannter herausgeber des hiesigen subculture
magazins. beide aus der gegend um mannheim. sound heute
abend: house...
dem war
auch der meat verpflichtet, der auf dem anderen
"aside" floor auflegte (gleichzeitig die raucherlounge
jetzt im winter...).
dann
gabs natürlich noch das geschehen auf dem
großen floor. den wir leider auch dieses mal wieder
nicht in voller dimension erlebten. aber man braucht
schließlich noch ziele im
szenemag-leben.
dort
spielte zu beginn c-rock (zumindest denke ich
diesen herrn als c-rock identifiziert zu
haben...).
etwas
später dann dort mathew jonson.
auch im
jahr 2009 ist mathew jonson weiterhin in aller munde.
nach zwischenzeitlichen ausflügen zusammen mit
cobblestone jazz, ist er aktuell wieder verstärkt
solo unterwegs.
nur zu
gerne denken wir dabei an unseren ersten besuch seiner
livesessions zurück. damals 2004, als seine karriere
so richtig zu starten begann und er ein wahnsinniges
2h30min-set in einer kleinen location in würzburg
zum besten gab. nach wie vor eine der denkwürdigsten
parties ever (siehe review
2004).
auch bei allen sonstigen besuchen bei bzw. mit ihm
überzeugte er in der folge, beispielsweise 2008 in
der muna, bad klosterlausnitz (siehe review
2008).
auch
heute war sein set mein persönliches highlight.
neben ein paar alten tracks seiner discographie,
überzeugte vor allem der neue stuff. teilweise
electrolastig, teilweise darker als die früheren
sachen, jedoch insgesamt weiterhin sehr gut
tanzbar.
finally
gabs ab ca. 4uhr noch luciano. und wo wir schon
beim groove-jahrespoll waren, machen wir dort doch
einfach weiter. luciano ist dort mit seinem aktuellen
album "tribute to the sun" auf platz 2 vertreten
(übrigens hinter mathias kaden´s "10", was mich
als thüringer natürlich sehr freut), bei den
produzenten platz 8, bei den djs ebenfalls platz 8, bei
den labels ist seins (cadenza)
platz 3... ihr seht, ein vielbeschäftigter und
erfolgreicher mann im reigen der elektronischen
künste.
insbesondere
cadenza records ist dabei eine kreativ-schmiede, die
aktuell z.b. durch reboot (siehe
mach1
in nürnberg vor wenigen wochen) von sich reden
macht.
familienvater
ist er obendrein auch noch... was will man also
mehr?
und es
umgibt ihn ein angenehmes understatement, eine gewisse
größe & klasse. auch in bezug auf seinen
sound, der sich (sicher nicht nur wg. der chilenischen
wurzeln) durchaus von seinen dj-top-ten-charts-kollegen
unterscheidet. selbst von dem anderen chilenen, ricardo
villalobos.
... und
damit möchte ich das review dann auch
schließen. denn die glücklichen umstände
vom folgetag gingen vor und wollten mit ausreichend
schlaf angegangen werden. daher war halbfünf schluss
für heute. zu wenig luciano, um sich ein wirkliches
(ton)bild vom heutigen auftritt zu
verschaffen.