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cocoon - frankfurt

18.12.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des reviews) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

 

dieses wochenende lag auf grund eines sehr sehr glücklichen umstandes der cocoon club auf dem weg. da konnten selbst unmassen von schnee und unvernunft nichts daran ändern, dass ich mich von nordrhein-westfalen bis ins zentrum hessens vorarbeitete.

zufälligerweise ein date mit luciano, welchen wir beim letzten besuch bereits hier hörten (siehe review märz 2009). aufgepeppt dieses mal noch mit zusätzlich mathew jonson - für den alleine hätte sich die anfahrt im prinzip schon gelohnt...

cocoon also... deutschlands coolste disco. die utopie einer technisch perfekten, aber dennoch musikalisch nicht uncoolen disco. ein genauer gegenentwurf zum (vermeintlich) aktuellen zeitgeist der lost-in-sound-berlin-fraktion - also nicht versifft, offene tür (siehe faces), foto-erLAUBnis...

allerdings auch stattliche preise, das - wie eingangs erwähnt - etwas disco´eskes publikum, generell ein gewisser hang in die "oberpreis-liga"...

und dennoch sowas von auf der höhe der zeit in sachen booking, mit regelmäßigen dates aller in den üblichen dj-jahres-polls gelisteten künstler. allen voran eben o.g. luciano.

übrigens kommt der cocoon club damals lässig auf platz 3 der groove jahrespoll club-charts. gleich hinter berlin´s berghain. dicht gefolgt vom robert johnson, gleich hier um die ecke in offenbach, wo heute die wighnomy brothers ihr "offiziell letztes date" in hessen spielen. wenn ich es mir recht überlege, hätte ich eigentlich nochmal eben rüberschauen können...

optisch und akkustisch beeindruckt der cocoon club auch beim zweiten besuch. die anlage ist einfach wahnsinn.

auch optisch entdeckt man immer wieder neue ecken und bereiche, die sich einem beim letzten mal nicht erschlossen. zum beispiel hab ich dieses mal das silk restaurant incl. bar/dancefloor erst so richtig würdigen können.

dort legten heute zum einen hardy heller und zum anderen sven hartmüller auf.

erstgenannter altgedienter veteran im auflege-geschäft, zweitgenannter herausgeber des hiesigen subculture magazins. beide aus der gegend um mannheim. sound heute abend: house...

hardy heller & sven hartmüller

dem war auch der meat verpflichtet, der auf dem anderen "aside" floor auflegte (gleichzeitig die raucherlounge jetzt im winter...).

dann gabs natürlich noch das geschehen auf dem großen floor. den wir leider auch dieses mal wieder nicht in voller dimension erlebten. aber man braucht schließlich noch ziele im szenemag-leben.

dort spielte zu beginn c-rock (zumindest denke ich diesen herrn als c-rock identifiziert zu haben...).

etwas später dann dort mathew jonson.

auch im jahr 2009 ist mathew jonson weiterhin in aller munde. nach zwischenzeitlichen ausflügen zusammen mit cobblestone jazz, ist er aktuell wieder verstärkt solo unterwegs.

nur zu gerne denken wir dabei an unseren ersten besuch seiner livesessions zurück. damals 2004, als seine karriere so richtig zu starten begann und er ein wahnsinniges 2h30min-set in einer kleinen location in würzburg zum besten gab. nach wie vor eine der denkwürdigsten parties ever (siehe review 2004). auch bei allen sonstigen besuchen bei bzw. mit ihm überzeugte er in der folge, beispielsweise 2008 in der muna, bad klosterlausnitz (siehe review 2008).

auch heute war sein set mein persönliches highlight. neben ein paar alten tracks seiner discographie, überzeugte vor allem der neue stuff. teilweise electrolastig, teilweise darker als die früheren sachen, jedoch insgesamt weiterhin sehr gut tanzbar.

finally gabs ab ca. 4uhr noch luciano. und wo wir schon beim groove-jahrespoll waren, machen wir dort doch einfach weiter. luciano ist dort mit seinem aktuellen album "tribute to the sun" auf platz 2 vertreten (übrigens hinter mathias kaden´s "10", was mich als thüringer natürlich sehr freut), bei den produzenten platz 8, bei den djs ebenfalls platz 8, bei den labels ist seins (cadenza) platz 3... ihr seht, ein vielbeschäftigter und erfolgreicher mann im reigen der elektronischen künste.

insbesondere cadenza records ist dabei eine kreativ-schmiede, die aktuell z.b. durch reboot (siehe mach1 in nürnberg vor wenigen wochen) von sich reden macht.

familienvater ist er obendrein auch noch... was will man also mehr?

und es umgibt ihn ein angenehmes understatement, eine gewisse größe & klasse. auch in bezug auf seinen sound, der sich (sicher nicht nur wg. der chilenischen wurzeln) durchaus von seinen dj-top-ten-charts-kollegen unterscheidet. selbst von dem anderen chilenen, ricardo villalobos.

... und damit möchte ich das review dann auch schließen. denn die glücklichen umstände vom folgetag gingen vor und wollten mit ausreichend schlaf angegangen werden. daher war halbfünf schluss für heute. zu wenig luciano, um sich ein wirkliches (ton)bild vom heutigen auftritt zu verschaffen.

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