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spinning wax on wednesday

etc - erfurt

13.01.2010

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des reviews) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

wir lassen das neue jahr ruhig angehen. schließlich liegt mit 2009 ein ereignisreiches szenemag-jahr hinter uns, welches erneut nicht weniger unter beweis gestellt, als dass es nahezu überall möglich ist, sich anspruchsvoll mit elektronischer musik zu befassen. selbst im (nach wie vor eher als strukturschwach zu sehendem) gebiet um ostwestfalen. verglichen damit, sind wir hier in thüringen geradezu strukturstark!

für thüringens landeshauptstadt galt das in 2009 grundsätzlich erstmal auch. wenngleich bewegung ins spiel kam und 2010 noch kommen wird. alte clubs unter neuer flagge, neue veranstalter in alten locations, alte veranstalter in neuen locations und die üblichen verdächtigen in ihren üblich hochwertigen partyreihen... warten wir mal ab, wie sich das noch entwickeln wird. für den moment werten wir die veränderungen (auch die, die noch anstehen) positiv und hoffen, dass sich alles zum guten oder noch besseren wenden wird.

einer der üblichen verdächtigen in dem freizeit-unterhaltungs-spiel ist beispielsweise die spinning wax reihe. jeden mittwoch, zu meist freiem eintritt, lädt man hier zu elektronischem programm und das schon seit einigen jahren. das spricht für die beständigkeit und macht hoffnung.

schließlich ist es nicht so selbstverständlich (wie z.b. in berlin die "meet:" reihe im watergate jeden mittwoch), an einem werktag in thüringen eine partyreihe zu veranstalten. so auf die schnelle, fällt mir da nur die "schöne freiheit" in jena´s kassablanca ein, welche das ähnlich praktiziert. auf großen jetlag-tourismus kann man in thüringen (trotz flughafen z.b. hier in erfurt) schließlich eher lange warten.

wir selbst kommen auch nur deswegen in den genuss, weil wir zufällig resturlaub verpulvern bzw. auf neue aufträge warten (grüße gehen raus!). ansonsten dürfte sich der kreis der potentiellen besucher auf studenten, schüler, musiker, selbständige, arbeitslose, w*ffen-/n*tten/dr*gen-handelskaufleute oder alles zusammen, konzentrieren.

eine interessante mischung, die heute - ich sag mal vorsichtig... - nahezu vollständig auch vertreten war.

freier eintritt heißt auch, dass man experimentieren kann, ja muss. zwar lassen es sich die spinning wax leute nicht nehmen, ab- und an sehr überraschende gäste wie z.b. robert dietz (siehe spinning wax im dezember 2009) zu buchen, jedoch setzt man ansonsten eher auf kleinere bookings von befreundeten künstlern, labeln etc. und natürlich auch auf den nachwuchs.

heute vertreten durch ayana, welche die o.g. young folks on decks repräsentiert. eine gruppe um djs wie darüber hinaus clook & decker, duffbeers, platzschaffen.

des weiteren h2o, welcher die sogenannten nachmittagsdjs vertritt.

ihr seht, viele neuen namen, viele neue links. ich hör selber grad in ein paar davon rein und bin sehr angetan von dem duffbeers sommerhouse-mix, welcher mit sehr deepem house aufwartet, der geradezu erschreckend qualitätssicher ausgewählt wurde mit mick huckaby, brother´s vibe und moodyman/kenny dixon. respekt.

auch heute abend war der sound ziemlich gut. stilistisch pendelte es zwischen techno und house, minimal bis medium hin- und her. den ein oder anderen, vereinzelten technischen patzer, verzeiht man gern. schließlich hat jeder dj mal klein angefangen und perfektion bleibt sache der götter. perfektion = tod.

außerdem ist es wirklich schön zu sehen, dass es auch weiterhin begeisterte nachkömmlinge gibt, die der musik genauso viel abgewinnen können, wie man selbst. denn alles andere würde das aussterben unserer so heiß geliebten musiksparte bedeuten. eine vorstellung, mit der man sich (siehe tod) zwar irgendwann leider auseinandersetzen muss, die aber - gott sei dank - derzeit noch alles andere als absehbar scheint.

so bleibt es spannend zu sehen, ob bzw. wer der o.g. künstler sich im laufe der zeit noch mehr durch sein gespür/können für musik hervortun wird. mit beispielen wie den wighnomy brothers, mathias kaden, marek hemmann, johannes moses, empro, marcus meinhardt etc. mangelt es sicher nicht an potentiellen vorbildern hier aus der gegend. und auch wenn wahrscheinlich keiner der genannten bereits millionär sein dürfte, paßt die vision vom "tellerwäscher zu millionär" doch ganz gut.

in diesem sinne...

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