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z-bau & zoom

nürnberg

17.04.2010

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

diese woche ist unser christian unterwegs und hat sich die südliche elektronik hochburg nürnberg rausgesucht. vielen dank für bilder & text:


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Nürnberg. Eine Hochburg für erstklassige Events und gewiss einer der Nightlife-Spots für den ausgehfreudigen Bayer, mit entsprechender Attitüde zu elektronischer "Avantgarde-Musik". meiner Meinung nach die zweitbeste Anlaufstation nach unserer Landeshauptstadt. Grundlegenden Anteil an dieser Tatsache hat sicherlich die ehemalige Kasernen-Kantine in der Frankenstraße: Der Zoom Club bzw. "Z-Bau"

Dorthin findet sich Wochenende für Wochenende das Who-is-Who der elektronischen Musikszene ein, sozusagen die "Big Names". Wie auch vergangenes Wochenende, an einem "ganz normalen" Samstag: Allen voran Chris Liebing, im Gleichschritt bzw. Gleichtakt mit Monika Kruse, sollten die rohen Gemäuer und verwinkelten Ecken des Zoom Clubs beschallen.

Den Support leisteten Moni´s Labelkollege Erman Erim, Adama und Adam Kay aus unserem geliebten, beschaulichen Mecca Club in Neuhaus a. Rennweg und schließlich die Homies Micha Klang und Jürgen Kirsch. Das Treiben der Massen auf den zahlreichen Dancefloors muss schließlich musikalisch vorangetrieben werden.

Gerade im Rahmen solcher Großevents werden die Floors des Zoom Clubs mit den Räumlichkeiten des unteren Geschosses zusammengelegt und folglich firmiert der Gebäude-Komplex unter dem Namen "Z-Bau". Eine wahrlich mehr als passende Feierstätte für solche Art Musik: Besonders die eher rauhe, schroffe Bassdrum eines Chris Liebing "harmoniert" wunderbar mit dem rohen, kahlen Ambiente des Z-Baus.

Nun gut, wir wussten schon so ungefähr was uns erwarten sollte, da wir doch fast genau ein Jahr vorher ein ähnliches Spielchen mitspielen/mittanzen konnten/durften/wollten: Im Rahmen der "16-Years-Raveline-Tour" gaben die o. g. Headliner ihr Können zum Besten und besorgten uns ein denkwürdiges, fulminantes Fest, welches uns letztendlich den sicheren Anstoß dazu gab, erneut den Weg nach Nürnberg an diesem Samstag zu finden.

Die Reise hat sich gelohnt! Ob im Mainroom des Zoom Clubs mit Monika Kruse, im daran angeschlossenen "Second-Floor" mit den Mecca Club - Residents oder natürlich in der Halle des Z-Baus mit dem Chris ein Geschoss tiefer, die "Turntablelisten" wurden frenetisch gefeiert und die Floors waren gut gefüllt - nicht zu viel und nicht zu wenig! Die Geschehnisse des Zoom Clubs verdienen aber besondere Erwähnung:

Auch wenn ich mich in dieser Nacht ausnahmsweise mehr zur glatzköpfigen Grinsebacke zugezogen gefühlt habe (was für ein Zufall), gingen die Vorkommnisse in den heiligen Hallen des Zoom Clubs nicht spurlos an mir vorbei. Da reichten auch 1, 2 Besuche, um sich ein Bild über den Verlauf der Nacht an diesem Ort machen zu können: Monika Kruse durfte sich förmlich "wiegen" in einem Wellen-Inferno an begeisterten, applaudierenden, jubelnden, verblüffenden, Autogrammkarten-gierigen, Kruse-durstigen Gästen.

Die Vinyl-Verfechterin hätte sicherlich gern öfter Zeit und Gelegenheit gehabt, den Leuten mit einem Klatschen für diesen imposanten Empfang zu danken, doch mit ihren schwarzen, runden Scheiben hatte sie alle Hände voll zu tun. Trotzdem fand ein ausgeprägter Dialog mit dem Pupblikum statt: Ständiger Blickkontakt (sieht man so eher selten bei Djs allgemein) mit den Gästen, einen Grinser nach dem anderen aufsetzend (wer hat in dieser Nacht jetzt mehr gegrinst: Liebing oder Kruse??) und von dem Wille mancher Verehrer nach Autokrammkarten nicht abgeneigt - es hat schon ne Menge Spaß gemacht allein ihr bei der Arbeit zuzuschaun.

*Hach* Sehr sympathisch das Fräulein. Ein paar Worte zum Sound: Wie nicht anders zu erwarten, fiel die "Schlagkraft" der Beats nicht so hoch aus, wie ein Geschoss tiefer; Oft weiche, dahin-groovende Bässe mit vocallastigen Parts unterlegt, tuckerten über die Soundanlage in das Zoom, und so mancher Gast dürfte sich über das Eintreten eines gewissen "Ibzia-Feelings" gefreut haben.

Solch Verläufe einer Nacht ziehen auch ihre eher negativen Folgen mit sich: Der Temperaturpegel im Raum schoss mächtig in die Höhe, der Bewegungsfreiraum eines jeden Einzelnen war auch sehr eingeschränkt. Mit solchen Gegebenheiten hatte man in der Halle bei Chris Liebing weniger Probleme. Kommen wir nun zum Headliner Nr. 1 in dieser Nacht.

Wie schon erwähnt schenkte ich diesem Floor den zeitlich größten Anteil meiner Aufenthaltsdauer im Z-Bau; umso detaillierter könnte ich auch in die Analyse der musikalischen Darbietung eines Chris Liebings einsteigen. Ich verzichte darauf und versuche nun ein abschließendes - persönliches - Resümee zu texten.

Chris Liebing hat mich nicht vollends überzeugt. Zum einen liegt dass daran, dass ich mir in meinem Leben bisher mehr als 1x (ich könnte sozusagen im Schlaf die Unterschiede in der Anzahl seiner "Grinse-Falten" von besuchtem Date zu Date aufzählen) Liebing gegeben hab, zum anderen an der meistens generell repetitiven Struktur seiner Tracks/ seines Stils. Ich wage aber zu behaupten, dass sich sein Stil hinsichtlich der Variation und Trackauswahl ein klein wenig mehr in Richtung Hard-Techno/Schranz verschoben hat:

Ich spreche hier nicht von der bpm-Zahl, die Durschlagskraft und allg. Intensität des Basses, sondern vielmehr von der Wahrscheinlichkeit einer aufkommenden Monotonie und eines sich wiederholenden Musters im Verlauf der Tracks (es sei denn, man ist auf Drogen, da dürfte einem das nicht auffallen - zumindest nicht in negativer Hinsicht…; also nicht dass ich aus Erfahrung sprechen würde… *g*).

Nicht nur diese Nacht in Nürnberg, auch 14 Tage vorher in Mannheim auf der Timewarp, musste ich das feststellen. Nun gut, Chris Liebing bleibt natürlich weiterhin einer meiner Favs im Rave-Zirkus, aber nichts desto trotz auf dem "absteigendem Ast" - oder sollte ich sagen "absteigender Plattenspieler-Nadel"… Nun gut, Spaß hats natürlich trotdzem gemacht.

Chris Liebing ist DIE DJ-Persönlichkeit, welche mich durch sein Auftreten, Ausstrahlung und Charisma - ganz abgesehen von seiner Musik - am meisten "bewegt". Das ist natürlich auch Ansichtssache, aber Fakt ist: Kein DJ, den ich bisher erlebt hab, vermittelt mit entsprechender Mimik, Körpersprache - speziell dem Grinsen - so viel Spaß am Auflegen wie Chris Liebing.

in objektiver Berichterstattung fällt mein Fazit für diesen Room wie folgt aus: Voller Laden, aber nicht so überfüllt, einengend wie bei Monika Kruse, Hammer Stimmung bis zum Ende um halb 6 und somit partytechnisch gelungen! Die dekorativen Elemente im großen Raum mit reflektierenden Lichtfunkeln an Wänden und Decken rundeten das Bild ab.

Der Vollständigkeit halber sollte man dem zweiten Floor des Zooms noch Beachtung schenken: Verständlicherweise war dort der Andrang an Besuchern nicht so groß wie auf den eben genannten, jedoch fanden sich dort auch der ein oder andere Gast ein. Adam Kay lieferte dort - wie gewohnt - ein solides, technoides Set ab, welches zum Tanzen einlud.

Der Z-Bau platze mal wieder aus allen Nähten, wir hatten ne Menge Spaß und freuen uns auf den nächsten Ritt in diesen grandiosen Partytempel. Danke Z-Bau!

..."

 

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