[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
in
thüringen war es erneut der christian, der die
präsenz-fahne hochhielt. hier sein bericht:
"...
What
the
F**k
..
Was war das denn für eine berauschende Nacht?! JA,
es gibt wieder mal einiges zu berichten! Ich drück
euch mit diesem Bericht die volle Ladung an - mit
Christian´s Übertreibunshang versehenden - Text
rein, bzw. versuche euch zumindest annähernd zu
vermitteln, was ich persönlich an diesem Samstag
gefühlt, gelebt, gehört habe.
Gut.
Sammeln. *seufz*. Also, der Reihe nach. Das Klangkino in
Gebesee ist schon längst in unserem
Club-Destination-Raster fest verankert und um ein
weiteres mal sollten wir diesem einen Besuch abstatten.
Wir schreiben Samstag, den 24.04.2010. Musikalisches
Programm:
1
Uhr - 2.30 Uhr: Andomat 3000
2.30
uhr - 4 Uhr toubi MC Weird
(klangkino // 9 volt)
4-6
uhr: Alex Haas (E-lectribe
kassel)
6-8
Uhr Cinch & Klinke (Der Harz
drückt mich)
Nun,
für eine normale Clubnacht ein recht üppiges
Programm. Aber was ist im Klangkino schon normal?
Bestimmt nicht diese eben genannte Running-Order mit
lumpigen A4-Blättern publik zu machen, wie es doch
eigentlich Gang und Gebe ist. Aber nein, da muss schon
ein Screen - natürlich noch schön
kantenbündig eingebettet in der Wand - herhalten um
die Informationen auf elektronischem Wege vermitteln. Die
Musik ist nicht alles, das Auge hört mit.
Ankunft
meinerseits belief sich auf 01:30 (Übrigens diesmal
gänzlich "umleitungsfrei" :D ). Der Mainact kam
derweil schon stark ins Rollen, ein gemütliches
"Eintanzen" war somit nicht drin. Im Gegenteil: Die Musik
würd ich mal stark in die Peaktime-Ecke verorten,
forderte sie doch das Publikum durch kräftige,
prägnant gesetzte Beats und zügigem Takt
heraus. Und wenn ich schon das Wort genannt habe: Die
Peaktime sollte bis zum Ende, unserer Abreise *heul*,
anhalten; sie wurde nach meinen Empfindungen immer weiter
ausgereizt.
Andomat
3000. Katapultiert mit dem Hit "Entr'Acte
Music" (in einer Kollaboration mit "Jan") auf die wohl
bekannte, renommierte Compi-Reihe "The Sound of
"
aus dem Hause - oder besser gesagt: Imperium - Cocoon,
und hat sozusagen gleichermaßen seinen
Bekanntheitsstatus in weite Höhen schnellen lassen
(können). Wer sich selbst auf einer solcher
"Season´s-Compis" wiederfindet, darf sich die
kommenden Jahre auf ein Jetsetter-Leben einstellen, so
medienwirksam und Aufmerksamkeits-erregend sind diese
Scheiben.
Andomat
3000 ist ein Live-Act, folglich durften auch die
entsprechenden Controller nicht fehlen; Live editiert und
den Sound bis in die entlegensten Strukturen seiner
Klangarchitektur modifiziert, als ob die Musik als
bloße Tracks in Roh-Zustand nicht schon gut genug
wären. Die ganze Sache war nicht nur schön mit
anzuhören, auch waren die meisten Eingriffe in die
Musik nachvollziehbar in seiner physischen
Detail-Hand-Arbeit.
Soundtechnisch
waren die letzten Wochenenden bei mir eher dem straighten
4/4-Takt verschrieben, ob housiger oder technoider. Die
Klangwelt bis 02:30 - "Change-Over" (um mich der
Fachsprache aus dem Chargon der Festival-Welt zu
bedienen) - war alles andere aufbauend auf einer
strengen, straffen "Rhythmus-Grundierung", viel mehr
setzte die Musik ihre Höhepunkte in den
Rhythmuswechseln und Breaks.
Im
Anschluss folgte ein Resident des Klangkinos:
toubi MC Weird. Seine Ton-"art"
baute auf das vorangegangene Set auf und füllte den
Raum mit massiver Bassline und stimmungsvollen
lyriclastigen Elektropop. (Ich hoffe ich stilisiere das
jetzt nicht falsch). Die Stimmung im Club, welcher
zugegebenermaßen nicht so stark besucht war wie
bspw. bei unserer letzten Fete (Geburstag Cowley),
erreichte den Höhepunkt. Viele Jubelschreie
erreichten in der Tonlage und Ausdruck solche
Ausmaße (
oder Abgründe?), dass man sie
schon fast nicht mehr vom Wesen eines Homo Sapiens
vermuten möchte.
Alex
Haas schlug dann doch die Richtung in "Four to
the Floor" - Gefilde ein, und wechselte den Kurs mit u.a.
auch lupenreinem Loop-Techno. Nun, ums kurz zu machen:
Für mich setzte dieser Act dem bis dato musikalisch
hervorragenden Leistungen der Vorgänger die Krone
auf. Und mich persönlich hat dieser Sound so aus der
Realität "entrückt" und emotional ergriffen,
dass ich diesen Abend im - mir immer sympathischer
werdenen - Klangkino auf den Podiumsplatz ganz oben in
der Liste meiner Favourite-Partys 2010 loben möchte.
DANKE!
Man
könnte meinen, für Alex Haas ist die Musik so
Normalität wie das Frühstücksei, so
zurückhaltend, souverän und routiniert ging er
ans Werk. Minimale, künstliche Dramatisierung -
MAXIMALE Wirkung! Ohne große Anstalten. Anstalten
war eher mein Innenleben ausgesetzt; ich kanns nicht
lassen und wiederhole zum x-ten mal den Satz, welchen ich
meinen Gefährten auf unserer Heimreise zu
genüge eingetrichtert habe: Mich hats
zerrissen!
Völlig
losgelöst hätte ich am liebsten die fiktiven
Wellen und Bahnen der Loops gen oben - Himmel -
mitfliegen wollen. Aber nicht nur die offensichtlichen
und jedermanns eingänglichen Parts seines Mixes,
auch gewisse Stellen, in denen man erst im Nachhinein die
Wirkung zu spüren bekommt, sorgten beim Publikum
für Furore. Mit einer gewissen Portion
"Understatement" - wunderbar in Analogie zu seinem
Diskjockey-Auftreten - lies er den Bass und die Energie
aus dem Untergrund brodeln.
Alle
guten Dinge gehen mal zu Ende - für uns um halb 6.
Im Morgendunst und den ersten Sonnenstrahlen begaben wir
uns auf die Heimreise. Wie wohltuend und angenehm eine 1
1/2h-stündige Autofahrt nach so einem Clubbesuch
sein kann, wo so ziemlich alles zum Positiven verlief.
Herrlich! Noch herrlicher wenn man über kein
einziges Schlagloch und keine Umleitung fahren
musste
*duck*
Bleibt
im Groove,
und Tschüss! ;)
..."