[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
teil 2
des christian reports. heute, der samstag!
"...
Es
muss nicht immer an den Wochenenden der große
DJ-Name einen wohin ziehen. Klar, die Musik ist das
Wesentliche, aber natürlich kommt der Location auch
eine bedeutsame Rolle zu. DJ´s gibt es in Hülle
und Fülle, "Places to play"
verhältnismäßig wenig. Wenn dann noch ein
Event an einem besonderen und aussergewöhnlichen Ort
stattfindet, unabhängig vom Namen des elektronischen
Acts, dann sollte man dieses doch mitnehmen. In unserem
Stammclub können wir nächstes Wochenende auch
noch gehen
Wenn
dann aber noch so ein Name wie Adam
Beyer in Zusammenhang mit Schloss Wilhelmsburg
fällt, muss man nicht zweimal überlegen ob man
diesem Date beiwohnt. So machten wir uns am Samstag auf
in das thüringische Schmalkalden, in der Gewissheit,
schnellere und härtere Beats zu hören als am
Vortag bei Pantha du Prince.
Unser
Partymobil erreichte gegen 1 Uhr das idylische
Städtchen, wobei das Schloss Wilhelmsburg nicht zu
übersehen war. Nicht nur aufgrund seiner
erhöhten, exponierten Lage am Berghang, auch wurde
es ansprechend durch farbige Beleuchtungen in Szene
gesetzt. Das Schloss gilt aufgrund seiner umfassend
erhaltenen Außenanlagen, der originalen
Raumstruktur mit farben-prächtigen Wandmalereien und
herrlicher Stuckatur als bedeutendes Denkmal der
Renaissance-Baukunst.
Schon
lange im Vorfeld malten wir uns diese Party-Kulisse
reizvoll aus. Unsere Erwartungen wurden aber dennoch
übertroffen, bezog man doch mehrere Trakte des
Schloss-areals in das Partygeschehen mit ein: So bot sich
den Partytouristen nicht nur der Aufenthalt in der
"Mainarea" - einem steinernen Gewölbe-Keller - auch
bespielten DJ´s den Schlosshof unter freiem Himmel.
Die
gesamte Szenerie wurdem enorm aufgewertet durch
ausgefeilte Lichttechniken und Projektionen. Gerade die
den Innenhof flankierenden Wände boten genug
Projektionsfläche, und so fand man sich einem
aussergewöhnlichen Ambiente wieder. Geschichte
trifft auf Zukunft - Alt trifft auf Neu: Was für ein
reizvoller Kontrast! Die futuristische,
science-fiction-affine Musik á la Adam
Beyer tat ihr übriges.
So
schön es sich auch anfühlte unter Freiluft in
diesem Schlossinneren zu stehen, dann noch durch minimale
Klänge beschallt zu werden, suchten wir trotzdem
recht rasch den Weg downstairs. Die im Untergrund
wütenden Sounds drangen "geschmeidig" aus kleinen
Nischenfenstern, und so bekam man von dem unterirdischen
Treiben schon von weitem etwas mit.
Unten
angekommen offenbarte uns ein lang-gestreckter, aus rohen
Natursteinen gebauter Gewölbekeller, in diesem sich
zum einen Ende eine große Barfläche
einnistete, gegenüber am anderen Ende sich die
DJ-Bühne befand, welche verdammt "königlich"
hoch über dem Pöbel (wie abwertend, sorgen die
Gäste doch für die Party) ragte. Die genannten
Bereiche wurden durch einen Vorhang optisch und
raumakustisch weitestgehend voneinander getrennt.
Dekorative
Elemente zierten die Decke und brachen das Licht der
unzähligen, farbenfrohen Laserstrahlen.
Rätselhafte, Märchenhafte Figuren/Objekte fand
man direkt vor der DJ-Empore, ein Freund nannte sie:
Magic Mushrooms
Hm.. Ich lass das jetzt einfach mal
so stehen. What ever
Nun
gut, genug geredet um das "Drumherum". Im Mittelpunkt
stand natürlich der Sound. Für diese zeichneten
sich lokale Szene-Aktivisten verantwortlich, wie:
Sth, Semmel,
Thomas Leary, Oliver
Menzel
Ich entziehe mich jeglicher
Bewertung jeweiliger "Musizierungen", da mein Ohrenmerk
doch einzig auf dem Swedish-Techno-Act gerichtet
war.
Machen
wir doch jetzt damit weiter: Manege frei hieß es um
ca. 2 Uhr, und der Drumcode-Label-Mastermind schritt zur
Tat. Um den Sound kurz und bündig zusammenzufassen:
Gewohnt schneller, kühler Techno, welche die Energie
vorrangig aus einem starken Bassgeflecht und hoher
bpm-Zahl zog. Melodiösere und emotionalere Parts
ließen sich eigentlich nie finden, dieser Fakt tat
dem ganzen aber keinen Abbruch, passte doch das Gespielte
herrvorragend zu dieser kahlen, kühlen, strengen
Umgebung.
Der
Sound präsentierte sich für Adam Beyer schon
ziemlich hart. Musik, welche er in einem
kommerz-lastigeren Club wie dem Cocoon nie spielen
würde (so auch die Bestätigung von dort
Anwesenden vor ein paar Wochen
). Aber der moderne,
frei-geistige Discjockey von heute, entzieht sich
jeglicher musikalischer Kategorisierungen (bestes
Beispiel: Flying Lotus). Zwar nicht so sehr beim Auflegen
wie beim Produzieren - da doch schon ein gewisses Image
auf dem Namen/Label haftet, jedoch toben sich auch hier
die Dj´s musikalisch aus.
Kritikpunkt:
Der diesmal ungewohnt mit Cappi erschienene Stockholmer
platzierte sich sehr zurückhaltend hinter den
Burgmauern und fast schon "abweisend" dem Publikum
gegenüber. Sprich: Ein bisschen mehr
Interaktionsbemühungen mit dem Publikum hätten
nicht geschadet, bringen doch gerade Djs mit
Entertainerqualitäten die Leute noch mal
zusätzlich neben der Musik in Fahrt (Ich schwelge
sofort in Erinnerungen an Floor 5 der Time Warp mit
Karotte und Laurent Garnier, gleichgültig welches
Jahr!).
Organisatorisch
raffiniert gelöst, bzw. war es sicherlich nicht
anders machbar, platzierte man die WC-Anlagen in einem
abgelegeneren Teil der Burganlage. So war man gezwungen
bei jedem WC-Gang den Burghof zu überqueren und an
dem weiteren, angesprochenen Open-Air-Floor entlang zu
gehen. Der Platz war somit stärker frequentiert,
trotzdem blieb auf dem Burghof die Party aus - zumindest
bis 04:30, unserer Abfahrtszeit.
Es
war einiges los, jedoch gilt festzuhalten, dass noch
reichlich viel Platz für mehr Leute zur
Verfügung stand. Die Stimmung war teilweise recht
ausgelassen, alles in allem zufriedenstellend. Somit
gestaltete sich uns ein ritterlich-genialer Abend mit
jeder Menge Spaß - in einer ungewohnt andersartigen
Location. Die Leute von MS Wildeyes und Partyersatzamt
warten jährlich mit einigen Ritterschlägen auf
und somit dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis wieder
die Burg von Partyhungrigen gestürmt wird. Von
unserer Seite aus: Gerne mehr!
www.ms-wildeyes.de
www.myspace.com/partyersatzamt
..."