[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
wenn
auch etwas verspätet, erhaltet ihr nun tag 3 des
mutek festivals in kanada. erneut beeindrucken die
bilder, die optisch einfach genial sind. was dort in
kanada in sachen visuelle kunst vorgestellt wird (neben
der akkustischen...) ist einfach unglaublich!
"...
MUTEK
2010 - Tag 3
Nach
nun schon zwei erfolgreichen und langen Tagen MUTEK
celebrations hatte ich mir vorgenommen, am Freitag ein
wenig kuerzer zu treten. Immerhin sollte mir der absolute
Mammut Tag mit seinen zahlreichen Veranstaltungen am
Samstag noch bevor stehen. Somit gings also mit dem
Vorsatz ans Werk nicht ganz so lange und intensive den
Freitag zu verbringen, um dafuer in um so mehr in Topform
fuer den Mega Samstag zu sein.
Freitag
Nachmittag organisierte das "Musée d'art
contemporaine" in Zusammenarbeit mit MUTEK einer ihrer
monatlichen Freitags Nocturnes. Bei dieser
Veranstaltungensreihe des zeitgenoessischen Museums wird
Live-Musik unterschiedlicher Art angeboten.
Als
Teil von MUTEK hatte man heute SASU RIPATTI mit seinem
Projekt Uusitalo eingeladen. Sasu ist wohl bekannt mit
seinen zahlreichen anderen Pseudonymen: Vladislav Delay,
Luomo, Conoco, Sistol, und als Mitglied des Moritz von
Oswald Trio. Als produktiver "dubtagonist", lebte und
arbeitete Ripatti in Berlin für sieben Jahre und ist
jetzt auf der entfernten Insel Hailuoto im
nördlichen Finnland zu Hause. Mit seinen
verschiedenen Identitäten hört er nie auf, neue
Wege zu finden, sich musikalisch auszudrücken. In
den vergangenen Jahren hat er eine ganzen Reihe von
legendären Alben veröffentlichte die sich
rhythmischen und klanglichen Experimenten widmeten und
auf Labels wie Chain Reaction Force Tracks, Mille
Plateaux, Staubgold und Blatt erschienen.
Da mir
klar war, dass ich leider nicht der Samstag Perfromance
von Sasu's alter Ego Vladislav Delay beiwohnen kann
(leider ueberschnitten sich einige Veranstaltungen
aufgrund der Vielfalt am Samstag), fiel die Entscheidung
leicht, mich mit Sasu's Projekt Uusitalo am Freitag zu
beschaeftigen. Diese Entscheidung wurde durchaus nicht
enttaeuscht. Es ist einfach unglaublich wie talentiert
dieser Mann ist! In seinem Set stellte Sasu in
beeindruckender Weise sein Gefuehl fuer Melodie und
Rhytmus unter Beweis. Im extrem dunkel gehaltenen Raum
konnte man mit erleben, wie SASU die Anwesenden in seinen
Bann zog und mit auf eine Reise durch seine wunderschoen
konstruierten Klangwelten nahm. Niemand redete, sondern
jeder genoss einfach nur dieses vollkommene, wunderbar
gefuehlvolle, well balanced Set, das mich (und alle
anderen) durchweg ueberzeugte und verzauberte. Ein ganz
klares MUTEK Highlight!! Ich moechte hierbei auch nicht
vergessen die beiden Berliner visual Kuenstler U-matic
& Telematique zu erwaehnen, welche mit ihren linearen
images die Performance von SASU RIPATTI gekonnt
abrundeten. Hier ein Link mit Video
des Auftritts &
visuals.
Weiter
gings zum Monument National zu meiner taeglichen
Droehnung A/VISIONS 3.
Nach
den 2 vorherigen langen A/Vision Sessions beschloss ich
mich heute nur auf einen Act zu konzentrieren. Besonders
weckte meine Neugier das Marsen Jules Trio + VJ
Nicolai Konstantinovic. Hinter dem Namen verbirgt sich
der aus Dortmund stammende Komponist Martin Juhls. Er
begann seine Karriere 2002 mit einer Reihe von Releases.
Begleitet von den Zwillingsbrüdern Anwar Alam und
Jan Phillip auf Violine und Klavier, entzueckte Jules
seine Zuhoerer durch seine emotionalen und tiefen
Klanglandschaften. Mit Hilfe seines Computers, einem
Mixer, zwei Gläsern Wasser, zwei Drum Cymbals,
Glockenspiel, und den Zwillingsbrüder auf Saiten und
Tasten, war Jules in der Lage mit seiner Arbeit live zu
ueberzeugen und unter Beweis zu stellen, warum er einer
der besten Musiker in dem relativ jungen Genre der
classical/ambient music ist. Diese Darbietung wurde
erfolgreich abgerundet durch die audio-visuelle
Zusammenarbeit mit VJ Nicolai Konstatinovic.
Nach
einer kurzen Staerkung sollte nun das eigentliche
Abendprogramm, die "NOCTURNE 3 - Shedding the Past,
Dubbing the Future" anliegen.
Das
Event wurde auf 2 Locations verteilt. Zum einen das SAT,
das mit den deepen, moody dub-techno Sounds von UK's
finest DEMDIKE STARE, KING MIDAS SOUND und IKONIKA
beschallt werden sollte.
Zum
anderen der Club Soda in dem man eher techno lastigen
Sound von ACTRESS, CHEAP & DEEP, JACEK SIENKIEWICZ
und SHED um die Ohren bekam.
Die
beiden Clubs liegen mehr oder weniger direkt
nebeneinander und somit konnte man easy hin- und
herpendeln. Allerdings entwickelte sich dadurch leider
auch irgendwie eine gewisse "Kommen & Gehen"
Mentalitaet. Irgendwie fuehlte ich mich am Anfang weder
im einen, noch im anderen Club so richtig zu Haus. Das
hatte staendiges pendeln zu Folge hatte und das ich
nirgendwo richtig sesshaft wurde. Ich muss leider sagen,
dass KING MIDAS SOUND im SAT mich dann irgendwann davon
laufen lies. Echt entaeuschend was da lief. Ich liebe
Dubstep und hatte mir sehr viel erwartet von dem Ganzen.
Der Auftakt war vielversprechend. Schoener harter dupstep
mit Vocals von Hitomi, aber nach ein paar Minuten wurde
der Sound so unertraeglich laut und unangenehm, dass man
dem selbst mit den besten Earplugs nicht mehr standhalten
konnte.
Die
Entscheidung, wo zu verweilen, war somit gefallen. Auf
den Club Soda wo JACEK SIENKIEWICZ sein wirklich
ueberzeugendes und sehr techno lastiges Set spielte. Hut
ab fuer den Polen, der hochkonzentriert bei der Sache
war. Jacek's Namen sagte mir vorher nichts, allerdings
werd ich den so schnell nicht vergessen. Hatte er doch
meine Laune heben und meine Gehoergaenge besaenftigen
koennen! Super gemacht und ich kann nach nem kurzen
persoenlichen Gespraech auch sagen, das er ein sehr
sympathischer Zeitgenosse ist.
Nach
ihm spielt SHED aus Berlin den ich nur noch teilweise
mitbekommen habe, denn an diesem Abend sollte es genug
gewesen sein. Immerhin stand mir der
Super-Musik-MUTEK-Samstag noch bevor.
Fazit:
Der Freitag nachmittag begann mit einem grossen Knall aka
Sasu Ripatti.
Unglaublich
dieser Mann!! Sein fabouloeser Auftritt macht Lust auf
mehr. Leider verliess ich spaeter die Nocturne 3 mit
gemischten Gefuehlen, da diese Veranstaltung fuer mich
persoenlich eher enttaeuschend war. Soll nicht heissen,
es war komplett fuechterlich, aber ich kam hauptsaechlich
um die UK Jungs & Maedels zu sehen, wie sie ihren
Dubstep Zauber verbreiten. Und irgendwie kam deren Sound
bei mir absolut nicht an und lag weit unter meinen
Erwartungen.
Gott
sei Dank fuer Jacek Sienkewicz, der den Abend fuer mich
rettete. Auf den "guten alten Techno" kann man sich eben
verlassen, gerade wenn er von jemanden wie Jacek gespielt
wird. Ab gings nach Hause mit einer vielvesprechenden
Aussicht auf den naechsten Tag.
..."