[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
wenn
schon, dann richtig. christian h. ist wieder voll
im rennen, uns freuts und euch hoffentlich auch. heute
aus münchen:
"...
Die Clublandschaft in München ist sehr vielschichtig
gestrickt, neben den omnipräsenten "Off-Locations"
lassen sich Partystätten von groß bis klein
finden: Angefangen bei dem opulenten Kulturkomplex
Muffatwerk - wo an dem nun zu reflektierenden Abend
übrigens Format B, Gabriel Ananda und Marcel
Janovsky u.a. gastierten - , über
"mittelgroße" Clubs wie dem "Great Stuff -
Szenelokal" Rote Sonne, dem in sämtlichen
Poll-Rankings auftrumpfende und vlt. berühmtesten
Clubs Münchens, dem Harry Klein, und letztendlich
die noch mit der höchsten "Underground-Note"
geschmückten Partystätten wie der 1. Liga oder
eben den folgend näher zu belichtenden Club:
Chaca
Chaca!
Puristische
Listen-Sharks und lechzende "Partyleaks"-Spürhunde
verzeiht, genannte Namen bilden aus meiner Sicht nur den
bedeutensten Teil an Clubinstitutionen für die
elektronische Feiergemeinde ab! Und daraus lässt
sich nun schließen, dass man letztgenannte
Szenegröße in diesem Kreise mit inbegriffen
verstehen kann - zumindest aus meiner Sicht (aber wie
bedeutend ist die schon
) - obwohl das Chaca Chaca
erst ganz frisch aus der Taufe gehoben wurde,
nämlich erst letzten Jahres.
Sind
es doch gerade die schnuckeligen, kleinen Orte, denen man
den Stempel "Underground" aufdrücken kann, wenn man
von diesem im heutigen Facebook-Zeitalter überhaupt
noch spricht. Orte, an denen dieses besondere Flair von
einem "Zusammengehörigkeits-Ding" in der Luft liegt
und eine intime, familiäre Atmosphäre aufkommen
kann. Solch besondere Partystätten mit solch einer
Philosophie sind heutzutage rar gesät und zuweilen
schwer auffindbar, aber umso wichtiger für die
Club-Kultur!
Es
ist eine Kunst, einen entsprechenden Grad an Balance von
Kommerziell mitunter Non-Kommerziell zu finden und
über längeren Zeitraum in Waage zu halten. In
unserer schnelllebigen, meiden-beherrschenden Welt,
demnach hoch anzurechnen, wer diesen Schritt wagt, einen
Club mit jenen "verflochtenen Adern" im Knäuel von
blinkenden, leuchtenden Werbetafeln und massentauglichen,
mediengehypten Vergnügungsparks pulsieren zu
lassen.
Es
sind die Feinheiten und Details - und letztendlich die
unabdingbare Akribik und Motivation seitens der Urheber
jener Kulturstätte, die in das Blickfeld geraten und
damit Punkte scheffeln, nicht bei jedem Hans-Müller,
aber ohne Zweifel beim gebildeten, werte-bedachten und
feingeistigen Szenekenner. Keine Gemäuer für
eine Massenabfertigung, sondern geschmückte Rahmen
für die augenscheinlich höchste Offenlegung von
einer gewissen Gastfreundlichkeit. "Wir wünschen
Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!" - der Gast ist
König!
Danke
Chaca Chaca, dass es dich gibt! Das kann einleitend
unsererseits unbedenklich munter nach aussen posaunt
werden! Und so bot sich eben am Samstag die Gunst, diesem
Club die Ehre zu erweisen und unseren Einstand zu feiern.
Auf dem Speiseplan stand Musik von: Christian
Burkhardt und Einzelkind,
"ferner" - fast schon zu Unrecht abwertend
ausgedrückt: Die Resident-Djane Alma
Gold (meinerseits zuletzt gesichtet auf der
Schattbergalm eines gewissen Rave on Snow - Festivals -
was für ne Party! :*)!
Alma
Gold
ist mittlerweile zu einer lokalen Größe im
Partygeschäft Münchens avanciert - und
darüber hinaus. Sie machte an diesem Abend den
Anfang, housige Beats und vor sich hin plubberndes
Minimal füllte den Raum - und mit Raum mein ich auch
Raum: Das Chaca Chaca besteht vordergründig aus
einem einzigen Raum, lediglich ein rechteckig-geformter
Barbereich zäsiert Tanz- von "Lounge"-Flächen.
Was für ein simples, wie kluges Konzept. Less is
more!
Die
Resident-Djane stimmte die Anwesenden in dem Maße
ein, wie es sich für einen "Warm-up-Act"
gehört: Nicht zu "einschläfernd", sperrig und
auch nicht zu fordernd. So bot sich noch reichlich Luft
nach oben für den 1. Gast DJ: Christian
Burkhardt.
Dieser ergriff in souveräner Manier das Zepter - die
Turntables - und zog die Beats dann merklich an. Es kam
dann schon ab und an mal vor, dass ich die Beats aus dem
allseits umspannenden "Four 2 the Floor - Gestrick"
verflüchtigten und in anderen Gefilden zu verorten
waren.
HipHop-Anleihen
waren unverkennbar, und besonders durch diesen Aspekt
wurde das Set zunehmend "vertrackter" und folglich
abwechslungsreicher. Allen voran das Duo
Einzelkind,
bestehend aus Arno Völker und Miguel Ayala, welche
im Anschluss folgten. Da kann es durchaus schonmal
passieren, dass das konventionelle, alt-ehrwürdige
4/4 Beatgerüst einem stimmungsvollem Rap-Sample
weichen muss. Da tut jedoch keinen Abbruch - im
Gegenteil: Gerade diese Breaks durchbrechen einen Fluss
im Set und lassen aufhorchen.
Der
Club war zugegebenermaßen "mäßig"
gefüllt, zumindest zu unserer Anwesendheit (bis
04:00 Uhr). Bestimmt hatte dieser Umstand zum Vorteil,
dass man allzeit besonders gute Sicht auf die umlaufende,
leuchtende LED-Wand hatte. Denn genau diese innovative,
fortschrittliche Idee bestimmt maßgeblich das
Antlitz dieses kleinen aber feinen Clubs und hebt diesen
als einen Exodus in der hiesigen Club-Landschaft
heraus.
[anm.d.red.:
exodus, lt. duden - der; -, -se [1: lat. exodus <
griech. éxodos = Ausgang; nach dem 2. Buch Mose,
... keine ahnung, warum der christian das wort
verwendet... aber klingt gut! :) ]
Auch
wenn dieser Abend nicht die bahnbrechendste
Achterbahnfahrt der Gefühle und Party nach dem Motto
"Schmeißt die Möbel aus dem Fenster, wir
brauchen Platz zum dancen" - (zum rauswerfen gibt es
nichtmal was, im reduzierten Design des Chaca Chaca
findet man nämlich vergebens temporäre
Möblierungen, aber wer braucht das fürs
Partymachen schon?!) - war, hat sich der Besuch mehr als
gelohnt und uns zu der unausweichlichen Einsicht
gebracht: Wir kommen wieder!
Dies
kann ich jedem Partygänger mit Stil auch nur
empfehlen, jedoch Vorsicht sei geboten: Man muss seine
Blicke schon präziser schweifen lassen (gar nicht
auszudenken im alkoholisierten Zustand
),
möchte man die Koordinaten des Clubs in der
Landwehrstraße (Achtung: Rotlicht-Mileu - nehmt
euch in Acht!) erreichen. Möglich, dass man aufs
Erste den Zugang ahnungslos passiert und erst beim
zweiten Versuch erreicht. Gut Ding will Weile haben
"