[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
mit dem
abgedroschensten opener-bild, was es bei uns zu haben
gibt (einem plattenspieler ohne flash fotografiert) gehts
alles andere als abgedroschen in die samstag nacht von
christian h.:
"...
Das Klangkino. Das Firmanent im Reich bzw. Osten der
Clubstätten, auf das Verlass ist! Diesem Faktum (!)
geschuldet ist nicht unbedingt das ausgeklügelte,
anspruchsvolle Artist-Roster - welches Wochenende
für Wochenende mit einer Variarität besticht,
dass man sich nur die Augen reiben kann (bzw. hier: Die
Ohren säubern kann
) - sondern all jene
Rahmenbedingungen, die neben der Musik einen mind.
genauso wichtigen Beitrag für eine gelunge
Partynacht liefern:
Die
Clubstrukturen an sich, die den Dancefloor
augenscheinlich als wichtigstes Element des Ganzen in den
Vordergrund treten lassen. Die Visuals mit üppigen
Screamings auf Videoleinwänden und anderen
Leuchtkörpern, die jede Nacht zu einer
audiovisuellen 1001-Nacht-Erlebnistraumwelt morphen
lassen. Und nicht zuletzt das atemberaubende
Sound-System, welches als funktionales und sicheres
Fundament die - eh schon gute - Musik stützt. Die
Schleimspur wird hinter mir schon viel zu lang, so beende
ich meine Aufzählung des Guten. Das Bild muss
reichen!
Letzten
Samstag kamen wir wieder mal in die Gunst dieser
schönen Dinge. Zum Anlass: Die Geburtstagssause -
XXL-Spaßfaktor garantiert - des Residents
Justin Cowley! Wer erinnert sich
nicht noch an vergangenes Jahr (siehe
review),
jene Feier mit jeder Menge nackter Haut und Farbmalerei,
und diese nicht nur an den üblich zu vermutenden
Stellen. Damals als Support-Act Troy Pierce, war es
diesmal kein Geringener als André
Galuzzi!
Innerlich
gelassen und erwartungsvoll, konnte man demnach dieser
Sause entgegenblicken. Zu unserer Ankunftszeit gegen
01:00 Uhr war der Club schon zum bersten gefüllt,
unbemannte Leerstellen auf dem Tanzboden des
Galeonsfrachters "Klangschiff ins Jenseits aller
Träume" (nun gut, vlt. etwas zu "verblumt" im
Ausdruck
) ließen sich nicht erblicken.
Justin Cowley befand sich schon
inmitten seiner persönlichen
Zeremonie.
Persönlich
deshalb, weil er sicherlich den Großteil seines
Sets mit Tracks der subjektiven Geschmacksrichtung
folgend (aber welches Set ist das nicht
?) bastelte:
Die Spanne reicht von einem "Roar" von Patrice Baumel,
einem Track der bekannte A,B,C,D-EP eines Chris Liebings
(aufgrund Unkompetenz entgehe ich einer potenziellen
Falschauskunft mit Umschreibung - gnade mir!), und -
achtung: Überraschung! - der knappe 10-minütige
Kunstgriff eines Reboot´s: Caminando! 656.000 Klicks
auf YouTube sprechen Bände.
Die
Klicks wurden am Tatort Cowley´s eingetauscht mit
gewaltigen Euphorie-Ergüssen der Gäste, so dass
nahezu der Putz an den Wänden zu bröckeln
drohte. So zog sich dieses sehr abwechslungsreiche Set
(evtl. an manchen Stellen für meinen Geschmack zu
"ungeschmiert", "brüchig") in die Länge, und
alle hatten Spaß. Dieser Ritterschmaus auf dem
Galeonsfrachter sollte gegen 03:30 Uhr abserviert
(Zweideutigkeit schleich dich!) werden, und die
Nachspeise sogleich gedeckt werden.
Eine
Nachspeise, welche sich nach meinem Geschmack für
dieses Jahr bisweilen am besten schmecken ließ. War
es doch dieser unaufhaltsame, im Gleichschritt
galoppierende, nie enden wollende Minimalismus a´la
Galluzzi, welcher bis in die
Morgenstunden aufgedeckt wurde. Bon Appetito! Ich konnte
ehrlich gesagt nicht genug davon bekommen
Diese
Musik, verglichen mit dem vorangegangenen Präsent
des Geburtstagskindes, ließ eine eindeutige
Richtungsänderung im Aufbau des Sets erkennen: Die
Musik von Andre Galuzzi war im Schnitt weitaus mehr
forscher, dynamischer und - um dem weiter oben genannten
Begriff entgegenzustellen: geölter! Sein Set bestach
weniger durch herrausstechende, alles dominierenden
Peak-Time-Geschossen, sondern vielmehr durch einen
großen Fluss, welcher von den Elementen Rhythmus,
Taktvariationen und Übergängen seine Energie
zog.
Immer
im Takt, Immer nach Vorne, Immer weiter. Bitte nie
aufhören! Es war eine Musik, welche ich dieses Jahr
in diesem Stil und Form noch nicht gehört hab,
Musik, die dancefloor-kompatibler kaum sein konnte.
Auffallen durch die Momente der Übergänge von
Track zu Track, so funktional wie auch paradox: Trotz
gleichartiger rythmischer und repetiver Strukturen nie
langweilig werdend.
Das
Ganze noch als Sahnehäbchen (aber wenn schon bitte
nicht als "Häubchen", sondern als ganze Dose!) mit
dem unnachahmlichen Aufleg-Stil vom Frankfurter garniert.
Liebe Leser, ihr solltet euch am besten selbst ein Bild
verschaffen, nur so viel: Es lohnt sich! Und das eig.
immer. Denn Galuzzi hat ein fundamentales, spezielles
Selbstverständis des Auflegens inne, so dass man
unter Umständen sogar weniger aufgrund seiner
Klänge Spaß haben könnte.
Vlt.
nicht einmal so ein "spezielles", denn sicherlich ist es
einfach sein gelassenes und persönliches ICH, was er
wieder und wieder "zur Schau stellt". Unverkrampft,
Unverstellt, heiter, antreibend. Da können sich
manche DJ´s eine Scheibe abschneiden
Gegen
07:00 Uhr beendeten wir unseren Trip, zahlreiche
Gäste befanden sich noch in Ihrer "Vollen Fahrt
voraus".
Das
Klangkino schiffte Jedermann im gewohnten,
verlässlichen Stil mit voller Fahrt voraus durch
unsere geliebte Techno-Nacht. Beide Sets, Cowley und
Galluzzi, bestachen durch ihre jeweils spezielle Note und
machten den Abend enorm spannend! Die Stimmung und Atmo
(klingt doch voll cool, alda
) ging auf selbigem
Niveau der Musik einher und meinem Tinnitus bin ich
abermals einem Stück näher gekommen. Danke
Klangkino für alles! Ach ja, und an Hr. Cowley:
Nochmal Alles Gute!
..."