[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
christian
h.´s zweite station im süden
deutschlands...
"...
Die Rote Sonne muss man ohne Zweifel zu den festen
Eckpfeilern der Landeshauptstadt München
zählen. Betrachtet man sich monatlich das
Club-Programm, kann man zurecht stets die Augen
aufreißen und die Kinnlade nach unten klappen
lassen. Allein in diesem Monat finden sich auf den
fortwährend speziell-designten Flyern und Plakaten
Namen wie Dave Clarke, Isolée, Marco Carola,
Wareika oder Tiefschwarz. Vom kommenden Monat Mai mit
Patrick Pulsinger, Kreidler, Heartthrob oder Troy Pierce
ganz zu schweigen.
Die
Musikauswahl und "Konsistenz" des Publikums ist somit
folgerichtig individuell - von Pogrammact zu Programmact
unterschiedlich - abgestimmt. Vergangenen Samstag kamen
Freunde des straighten, gedehnten
Floor-To-The-Floor-Technos auf ihre Kosten,
Gary Beck gab sein - meines Wissens
nach - Debut in dem beliebten Underground-Club. Eine
Garantie für dancefloor orientiertem "Party-Sound"
war somit im Vorfeld gegeben. Wir hatten alles andere als
etwas dagegen!
Gary
Beck standen die Residents Markus Mehta & Flynn zur
Seite, sie spielten bis ca. 02:00/02:30. Forsche Beats
zum Warmwerden, für das Rüsten der nahenden
Basslawinen. Die kam geschwind, bereits mit dem ersten
Track setzte Gary Beck sein Zeichen und deutete fortan
die Richtung an: Nach vorne! Weiter und weiter
Die
Art und Weise ähnelt stark derer von Frankfurt-Heads
wie Liebing, Sanhaji & Co., jedoch im Detail und
besonders den Übergängen stark
differenzierter.
Gary
Beck wird mit Recht zu den innovativsten und spannendsten
Playern im weltweiten Techno-Circuit gezählt.
Heiß geliebt für seinen Trademark Sound,
reißen sich gerade die weltbesten Clubs und
Festivals um Auftritte des sympathischen Schotten.
Musikanten wie Dubfire, Chris Liebing, Len Faki und
Richie Hawtin überschlagen sich mit Lobbekundungen.
Seinen besonderen Style kann man sich auf Labels wie
Saved, Soma, Drumcode und seinem eigenen Bek Audio zu
Gemüte führen.
So,
das waren jetzt die short infos zur Person. Die im Ganzen
positiven Facts kommen nicht von ungefähr, wie sich
schon schnell in der Roten Sonne herausstellen sollte:
Verdammt spielerisch, leichtgängig, reizte er die
Phasen der Übergänge aus,
Souveränität war an allen Ecken und Kanten
hörbar. Prädistiniert ist Hr. Beck durch die
langatmige, atmosphärische Ausdehnung von Tracks,
welches Faktum allzu oft dazu führen kann, dass man
Übergänge erst recht nicht mehr wahrnimmt. Die
oft mit prägnanten Vocalschnipseln durchsetzten
Tracks formen sich zu einem zähen Brei, dem man
nicht zu wiederstehen vermag.
Und
so fanden sich aufgenscheinilch die meisten Gäste
inmitten ihrer imaginären, nie enden wollenden
Reise. Wie ein Fernverkehrszug, aus dem man nicht mehr
aussteigen möchte - im Gegenteil: Noch zügiger,
noch weiter, noch länger! Nur selten wurde der Fluss
auffallend stark unterbrochen, die Abwechslung und
"Magie" zog der Turntablelist (zumindest Vinyl
Scratch
) aus den ausgedehnten Übergängen
der Tracks und tatsächlich differenzierter
Musikauswahl. Klar, man bewegt sich im "Lieb´schem
Technokoninuum", aber durch Geschick und Fantasie ist
dies - im warsten Sinne des Wortes - ein sehr dehnbarer
Begriff!
Die
Euphorie der zahlenden Gäste (10 Euro - ein
gängiger, oft-üblicher Eintrittspreis der
"Munich-Disco-City") zahlte sich aus und Gary Beck
verließ mit seiner omnipräsenten guten Laune
die Regler. Diese Nacht in der Roten Sonne war wieder
einmal eine Erfahrung wert, und die Gewissheit
versteinert sich immer mehr in einem: Ein Besuch der
Roten Sonne lohnt sich (fast ("Ausnahmen sind die
Regel")) allzeit - wie schon gesagt: Man betrachte sich
einfach mal das Programm-Sheet. Wir danken Gary Beck und
bekommen Vorfreude auf die folgenden "Becks"
in
diesem Sinne.
..."