[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
auch
dieses jahr erwecken wir nur zu gerne den eindruck, es
mit den großen, weltweit operierenden partyfanzines
(allen voran resident advisor) aufnehmen zu können.
aus dieser kategorie freuen wir uns
außerordentlich, dass uns die ex-thüringerin
sandra p. auch dieses jahr die erreignisse in
montreal anlässlich des 12. mutek festivals in bild
& text festhält:
"...
Wie sagt man so schoen : Alle guten Dinge sind drei.
Bezueglich
MUTEK und szenemag.de ist dieses schoene Sprichwort
tatsaechlich wahr. Denn auch zur 12ten Ausgabe des
Montrealer Festivals fuer Digital Arts & Sounds,
Elektronische Musik und audio visuelle Kunst sind wir von
szenemag mal wieder im wunderschoenen Montreal vor Ort um
dem populaeren Festival beizuwohnen.
Wie
auch schon die Jahre vorher, freuen wir uns schon seit
geraumer Zeit auf die nun folgenden 5
verheißungsvollen Tage vom 1.-5. Juni. Es
verspricht spannend zu werden. So haben die Organisatoren
schon einige Zeit im Voraus uns mit diversen
Ankuendigungen Appetit gemacht. Zum Beispiel war da die
Rede von der Welt Premiere von Amon
Tobins ISAM live
show, einem Plastikman Live
Auftritt, einen Abend mit den Jungs von
Modeselektor und vielem, wirklich
vielem, vielen mehr.
Bekanntlich
ruhen sich die Damen und Herren von MUTEK nie auf Ihren
Lorbeeren der Vorjahre aus und beeindrucken eben auch im
Jahr 2011 wieder mit einem opulenten Programm aus
internationalen Headlinern, lokalen Talenten oder
digitalen Künstlern sowie beliebten Events und einer
Reihe neuer Additions. Sei es die kostenlose Experience
Reihe, die experimentellen A/Visions, die partylastigeren
Nocturne Events oder aber die Menge an Panels, Workshops
und Kuenstler Interviews im Rahmen der Digi Sections.
Fuer jeden Geschmack wird etwas dabei sein
(sprichwoertlich, so hat man sich dieses Jahr zum ersten
Mal mit Top Koechen aus Montreal zusammen getan, die ihre
Speisen bei den Experience Shows kredenzen.
:)
Chapeau
fuer das beeindruckende Programm!! Wir sind bereit &
gut gestaerckt ... Also, dann wollen wir mal. Auf gehts
zum digitalen Spielplatz MUTEK 2011 ...
MUTEK
2011 Tag 1
Montreal,
die Sonne brennt, gefuehlte 32C, schwuele Hitze und Wind
um die 50 km/h.... Nein, das wird kein Drei Wetter Taft
Commercial. Auch wenn es perfekt dafuer waere. Wir sind
vor Ort beim MUTEK 2011 Festival. Als erster Stop zum
Auftakt des Festivals sind wir zu Gast bei der EXPERIENCE
1 BREAK THAT BEAT. Diese Programmreihe startet als
outdoor Version der Montrealer Tradition 5a7.
Dies ist eine Art Happy Hour und im Zuge
dessen hat man den Platz neben dem La SAT in
Beschlag genommen. Es gibt Getraenke, Essen
von Montreals Spitzenkoch Martin Junea und smooth Hip
Hop/Reggae Beats von Montrealer Local Talent
Ken Lo Craqnuques . Eine super
Umgebung, bei der wir alte und neue Feunde treffen und
uns relaxt und in bester Sommerlaune auf den ersten MUTEK
Tag einstimmen koennen.
Gesagt
getan! Ab 20Uhr hiess es dann, auf zur A/VISION 1
THE INDUSTRIAL EVOLUTION.
Die
A/Visions finden dieses Jahr in einem Saal der UQAM
Universitaet statt. Vermutlich war es zu eng geworden in
der alten Location, dem Monument National. So konnte man
nun wesentlich mehr Zuschauer beherbergen, was sicherlich
eine gute Idee war. Denn die Vorverkaufszahlen waren so
hoch wie noch nie fuer MUTEK's 2011 Edition und somit war
absehbar, dass der ein oder andere Raum einer gewissen
Groesse bedarf. Diese A/Vision stand laut Veranstalter
unter dem Thema Industrielle Evolution - ein
showcase, der die Schnittmenge zwischen Granularsynthese,
Fabrikationen von Licht und Bild sowie die Schönheit
des inhärenten Rhythmus und der Wiederholung
erforscht.
Es
wurde Platz genommen. Auf der Buehne 3 Screens mit dem
Schriftzug MUTEK. Die Sitzreihen gut gefuellt. Man konnte
die Aufregung der Gaeste fuehlen. Endlich, endlich wieder
MUTEK!! Ein Jahr warten vorbei :) Das Licht wurde
gedimmt, Stille im Raum, 2 Maenner betreten die Buehne an
den jeweils beiden entgegenliegenden Enden. Distanz und
die Leinwaende zwischen Ihnen
PURFORM
PURFORM
besteht aus Elektra Festival Gründer Alain Thibault
und seinem Visual Partner Yan Breuleux, die heute abend
ihr MUTEK Debüt geben sollten. Die beiden
führten eine originale digitale Komposition namens
Whitebox vor, die auf den massiven drei
Leinwänden multisensorisch angezeigt werden. Mit
Original-Musik von Thibault und Visuals auf drei
Leinwänden von Breuleux, zeigt Whitebox
neue Formen der Generierung von A / V Kompositionen in
Echtzeit. Dieses neue Stück ist Teil eines Zyklus,
Black Box von 2003.
Klingt
alles sehr technisches und ist es sicher auch. Die
40-minuetige Show startete mit OP-Art aehnlichen Visuals
die sich spaeter in abstrakte, visuelle Formen
verwandelten. Alles dies meist in schwarz & weiss
gehalten. Das ganze umhuellt von dunklen, industriellen
Noise-Klaengen. Ein gelungener und A/Vision typisch
ruhiger, experimenteller Auftritt.
Kurzer
Umbau. Anstelle von 3 Leinwaende nur noch einer. Licht
wieder aus und es betreten wieder 2 Maenner die Buehne -
EMPTYSET.
EMPTYSET
- ist ein Duo aus Bristol, bestehend aus James Ginzburg
und Paul Purgas. Diese beiden Herren gruendeten das
experimentelle Techno-Dubstep Projekt, welches wir heute
abend sehen, und vor allem hoeren durften, im Jahre 2005.
In der Zwischenzeit folgten einige Relaese auf
Manchesters Future Days Label & Caravan Recordings in
Bristol. Nun als Teil der Raster-Noton Familie, haben die
beiden die Dubstep Bristol-Szene schon gut aufgemischt
und heute Abend sollte das Montrealer Publikum dran
sein.
Es
ging erst mal verhalten los. Musikalisch und auch
visuell. Die Visuals waren auch wieder in schwarz-weiss
gehalten. Man sah einen Waldweg (da war wohl jemand
spazieren), Blaetter, Holz, Steinpflaster. Spaeter ein
verlassenes Haus und zum Abschluss eher abstrakte
geometrische Formen.
Leider
gibt es nicht viel fotografisches Material, da ich
höflich darauf hingewiesen wurde, dass Fotografieren
verboten sei. Naja, gibts halt mehr Text
:)
Allerdings
stachen bei diesem Act nicht die Visuals fuer mich
heraus, sondern die Musik. Es wurde nach dem Opening
nicht lange gefackelt und auf einmal knallten Emptyset
einen Bass raus, der seinesgleichen sucht. Der Sitz unter
mir vibrierte. Tolle, mit klinisch verzerrter Aesthetik
rollende Dubstep Beats. Kompromisslos, unterschwellig,
vordergruendig und bishin zum digitalen weißen
Rauschen. Unheimlich laut und antreibend. Leider war
dieses eine Sitzveranstaltung, aber einige
Zuschauer (so auch ich) konnten nicht anders als unruhig
auf ihren Sitzen mitzuwippen. Sitztanz halt :) Ein super
Act, der mir das Laecheln auf Gesicht, das Rauschen ins
Ohr und das Zucken in Bein & Fuss bescherte!! Super
Performance!
Leider
konnten wir nur die ersten 10 Minuten vom folgenden Act
MIKA VAINIO miterleben. Aufgrund
einer leichten Verzoegerung im Zeitplan mussten wir uns
schon auf den Weg zur Nocturne 1 machen. Ich haette gern
noch mehr von MIKA VAINIO gesehen, aber wie das so ist
bei einem solchen Festival alles kann man leider
nicht miterleben.
Next
stop: Metropolis.
Auf
dem Weg dorthin haben wir noch nen kurzen Zwischenstopp
bei PERIOD eingelegt. Das Montrealer
Grafik Design Studio Baillat Cardell & Fils
projezierte images inspiriert von der Mutek campagne auf
das Gebaeude des UQAM Design centers. Nicht schlecht und
definitiv ein Hingucker.
Mit
leichter Verspaetung zur NOCTURNE 1 im Metropolis
angekommen, hatte auch schon BADAWI
dort angefangen. Sein Sound ein eher duesterer,
basslastiger. Auch das Set up im Metropolis war nicht so
hell wie gewohnt, was durchaus zu BADAWI's set passte.
Wie gesagt, viel haben wir nicht von dem New Yorker Bass
Kuenstler mitbekommen um einen Eindruck seines Sets
bekommen.
Von
dem her Kein Kommentar. Sorry!
Danach
hiess es, ab auf die Buehne fuer GOLD PANDA. Der aus UK
stammende Kuenstler der abstrakteren Klangart, hatte im
vergangenen Jahr beim Ghostly International Label
angeheuert und direkt mit seinem Release Lucky
Shiner auf sich aufmerksam gemacht.
Heute
war er in Montreal und das in bester Sommersonnenlaune!
War ziemlich schwierig ein tolles Photo von ihm zu
bekommen, da er so sehr in Bewegung war mit seiner Musik!
Herrlich zu sehen, wenn ein Kuenstler auch Spass hat an
dem was er macht und das eben nicht nur das Publikum
tanzt :) Musikalisch toll, aber leider war der Sound im
Metropolis nicht 100% gut ausgesteuert. Zumindest nicht
fuer Gold Panda's Set. Trotzdem super gemacht, der
Stimmungspegel stieg, aber dennoch war das Publikum eher
noch verhalten unterwegs. Es schien mehr oder weniger als
eine Vorbereitung auf den grossen Hoehepunkt des Abends
AMON TOBIN's
ISAM show.
MUTEK
sollte nun die Weltpremiere von AMON TOBIN's show ISAM
erleben. Viel wurde im Vorfeld darueber geredet und
spekuliert. So hatte man den ein oder anderen youtube
teaser schon:
Bei
der ISAM Tour stand nicht Amon Tobin als DJ im
Vordergrund, sondern vielmehr ein immersives 3D-Erlebnis.
Der Vorhang viel und der Blick auf eine immens grosse 3D
Wuerfelinstallation wurde freigegeben, welches eine
atemberaubende multi-dimensionale sich veraendernde
3-D-Kunst-Installation darstellte. Diese Installation
umschloss Tobin, der hinter Milchglass in dem groessten
Wuerfel in der Mitte des Setups untergebracht
war.
Visuell
der absolute Hammer!! Einfach genial. Es ist sehr schwer
zu beschreiben, was man nun sah. Auf diese Wuerfel wurden
unterschiedliche Projektionen geworfen und das Ganze
Gebilde veraenderte sich in unterschiedlicher Art und
Weise. Man sah Rauchfahnen, Felsen, ein Sternensystem,
feuriges Rot... Diese visuellen Elemente waren auf
Tobin's Musik abgestimmt und synchronisiert. Im Takt der
Musik ließen die Projektionen die Struktur
teilweise optisch erzittern. Den Sound seiner Musik
wiederum hatte Amon Tobin mit neuester Technologie und
Software aufgenommen. Quasi ein Sound der in ein
Instrument umgewandelt wurde.
Die
Show wurde am Ende gebuehrend vom Montrealer MUTEK
Publikum gefeiert. So sehr, dass Tobin noch ein Zugabe
gab, die fast so lang war wie das eigentliche ISAM Set.
Eine
absolut sehenswerte und innovative Produktion, wenn auch
schwer zu beschreiben. Man muss einfach dabei gewesen
sein und ich verweise von hier an auf die Fotos die
diesem Bericht beigefuegt sind.
I'm
out!
..."