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MUTEK 12th edition

montreal - kanada

tag 2

02.06.2011

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

sandras auslandseinsatz geht in die zweite runde... bitteschön und dankeschön!

"... Hallo und willkommen zurueck bei MUTEK 2011 !

Immer noch die absolut gigantischen Eindruecke vom Vortag im Kopf, mit denen uns Amon Tobin in die Nacht entließ, ging es nun also an den 2. Festival Tag.

Dieser sollte fuer uns heute mit der A/Vision 2 beginnen. Dort standen Seth Horvitz aka Sutekh, Comaduster und Murcof + Antivj auf dem Programm, welches offiziell wie folgt angekuendigt wurde : « A / Visions 2 bietet eine Reise durch die ätherischen Attraktionen der klassischen Texturen und dreidimensionalen Visionen. «

Klang doch schonmal sehr interessant...Allerdings haben wir uns bei dieser A/Vision ausschliesslich auf den Auftritt von MURCOF + ANTIVJ konzentriert.

Der mexikanische Ambient-Techno-Produzent Murcof kehrte zum dritten Mal zu MUTEK zurueck und wurde diesmal von Simon Gellfus des Avantgarde-visuellen Labels AntiVJ begleitet. Die kanadischen Erstaufführung Ihrer Kollaboration wurde von einem faszinierenden Bühnenbild gepraegt, welches aus drei massiven Bildschirmen bestand, die nahtlos die gesamte Buehnenbreite einnahmen und somit um einen 3-dimensionlen visual Kosmos kreierten. Da hinter, im Dunkeln nur schwer zu erkennen, standen an unterschiedlichen, auseinanderl iegenden Tischen, Murcof (alias Fernando Corona) und Simon Geilfus.

Der mexikanische Ambient-Techno-Produzent MURCOF startete musikalisch mit einem minimal, aber dennoch eindringenden Beat. Waehrenddessen pulsierte auf der Leinwand ein sternfoermiges Gebilde im Takt und kam immer naeher und naeher auf einen zu. so nah, dass man optisch gesehen in dieses Gebilde eingedrungen war und durch dessen Konstrukt gleitete.

Immer mehr musikalische Elemente wurden geaddet, die sich in geschmeidige, moderne Rhythmen wandelten. Dazu wurde das Publikum visuell auf eine Reise durch das vorherig gesehene Gebilde mitgenommen, um dann spaeter in ein Sternensystem entlassen zu werden und die Weiterreise durch dieses anzutreten. Fast wie im Planetarium. Nur hier sah man sich bewegende Sternbilder, die perfekt in Verbindung mit Musik kombiniert waren, an.

Der beeindruckenste Teil jedoch kam zum Ende des Stueckes. Dort sah man pulsiernde Kreise, die sich mit einander verbanden, um sich nach dem naechsten Takt in hunderste kleiner Partikel aufzuloesen, um schlussendlich wieder neue Formationen zu bilden. All dieses herrlich synchronisiert mit der Musik – ein Hochgenuss fuer die Sinne. Ein weiteres MUTEK Highlight, das sein Publikum in den Bann zog!

Immer noch ein wenig verzaubert von dem Erlebten, stellten wir uns auf eine weitere Nacht im Metropolis ein. Dort hatte man zur NOCTURNE 2 geladen, welche unter dem Motto « Modeselektion » stand. Das allseits bekannte Duo von MODESELEKTOR hatte geladen und einige ihrer Lieblingsacts im Gepaeck. Diese waren der geheimnisvolle Industrial-Dubstep Act Anstam, New York Garage Groesse FaltyDL, Montreal Bass Produzent Jacques Greene und High-End Electro Experte Siriusmo.

Der Abend startete mit SIRIUSMO, dessen Auftritt wir aufgrund einer Zeitverzoegerung bei der A/Vision leider verpassten. So leider auch den Montrealer Produzenten JAQUES GREENE.

Allerdings wurde uns berichtet, dass der junge Berliner SIRIUSMO so begeisterte, dass das Publikum am Ende seines Sets enthuisiastisch seinen Namen rief und er um eine Zugabe nicht umhin kam. Ich hatte die Gelegenheit Moritz Friedrich (aka Siriusmo) nach seinem Auftritt persoenlich zu treffen, und kann nur sagen, dass dieser junge Herr eine steile Karriere vor sich hat, die sicherlich auch tatkraeftig von seinem Label Monkeytown Berlin unterstuezt wird. Merkt Euch diesen Namen! Auch wenn man ihn in Deutschland vielleicht noch nicht sehr kennen mag, hatte er bei MUTEK jedoch schon viele Fans. So reisten manche extra aus Japan an, nur um ihn bei MUTEK zu sehen. Das will schon was heissen, denn diese Fans wissen seine wunderbaren Produktionen und leider noch zu seltenen Auftritte aus gutem Grund zu schaetzen.

Der Abend startete fuer uns musikalisch gesehen mit FALTYDL. Der aus Brooklyn stammende Produzent wusste genau, wie er die schon gut angeheizte Massen bei Tanzlaune halten konnte und wie man eine Buehne derartiger Groesse bespielt. Man hoerte bouncige Housegrooves, gemixt mit Klassikern, das Tempo wurde angezogen und die Stimmung auf dem Dancefloor war dementsprechend toll.

Nach gut einer Stunde sollte FALTYDL nun vom Berliner ANSTAM abgeloest werden. Die Visuals aenderten sich, der Raum wurde abgedunkelt und eine duestere Atmosphaere kreiert. In grossen hellen LED Buchstaben erschien der Name ANSTAM's auf dunklem Hintergrund auf der Buehne. Alles ein wenig mystischer und minimalistischer vom Feeling her. Dieses Umfeld passte nur zu gut zu dem dunklen Industrial-Sound Anstam's.

Er fand einen interessanten Mittelweg zwischen Dubstep und IDM angereichert mit einem starken Industrial Einfluss. Dieser Sound hatte eine dunkle, hypnotische Seite die mit punchy Beats und tanzbaren Rhythmen bespickt war. Sehr, sehr cooles Sounderlebnis mit einer extra grossen Portion Bass! :)

Und wie das immer so ist, das Beste kommt immer zuletzt aka MODESELEKTOR.

Ich glaube die beiden Berliner beduerfen keiner Vorstellung mehr. Bei MUTEK waren sie bereits mit MODERAT 2009 vertreten und konnten damals mit diesem Projekt ueberzeugen.

Heute aber wieder als Duo unterwegs, fackelten die beiden nicht lang und setzten die Buehne direkt „on fire“. Nicht wortwoertlich, aber diese beiden bringen immer eine unglaubliche mitreißende Energie. Wenn sie spielen, bleibt einem gar nichts anderes uebrig, als begeistert mit „abzugehen“. Sie sind selber so sehr mit dabei und haben Spass, dass sich dies automatisch auf das Publikum uebertraegt. Das Set der beiden war gespickt mit den unterschiedlichsten Modeselektor Krachern, z.B. 2000007 (feat. TTC), welcher vom Montreal Publikum stimmgewaltig unterstuezt wurde, oder einem Hammer Remix von Busta Rhymes „Gimme some more“. Die beiden spielten und mixten die unterschiedlichsten musikalischen Genres des Electro, Techno und Hip-Hop mit einer Brise Humor, dass es einfach eine Menge Spass machte, ihnen zuzusehen/zuzuhören… Die Stimmung konnte besser und ausgelassener nicht sein. Und als der Abend dann zu guter letzt mit der obligatorischen MODESELEKTOR Champagner Dusche beschlossen wurde, waren alle sichtlich happy.

Wie immer unterstuezt von den genialen Visuals der Jungs der PFADFINDEREI, war dieser Abend eine Runde Sache und die Show mal wieder erwartungsgemaess ein absoluter Funact und mit Sicherheit der Abend, an dem am wildesten gefeiert wurde bei MUTEK 2011!

P.S. Erwaehnen moechte ich auch noch die kanadischen Homies, die den kleineren Raum im Savoy beschallten und einen musikalischen Kontrast zum Mainroom darstellten. Qualitativ ging es im kleineren Raum nicht minder zur Sache und stand dem anderen Raum in nix nach. Hierbei hat mich speziell Toronto's ARTHUR OSKAN, welcher auf Thoughtless Music released, extrem begeistert mit seinem feinfuehligen, deepen und meiner Meinung nach sehr sexy Set!! Mein absoluter Favorit im Savoy!

Desweiteren, begruesste man Montreal's own MATEO MURPHY und spaeter BILLY DALESSANDRO. Von den beiden habe ich ehrlich gesagt nur wenig mitbekommen, denn im grossen Raum ging grad die Post ab und man kann sich nunmal leider nicht in tausend Stuecke teilen. Auch wenn das bei einem Festival wie dem hießigen doch schon sehr hilfreich waere. ;)

..."

2011 by bullytm, text/pics by sandra p.] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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