[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
he
survived... amtlich und dokumentiert... seht selbst
mingos befreiung...
"...
Es ist Samstag, welchen ich nur kurz anschneiden
möchte, da hier eine etwas längere Ruhephase
anstand und auch der Besuch einiger Areas musikalisch
nicht ganz zusagte. Soll jetzt nicht heißen es war
schlecht, sondern eher wir zu müde von den ersten
beiden Tagen.
Also
ging es dann erst Nacht's wieder weiter mit dem ersten
längeren Besuch des Bachstelzen Floor, auf welchen
ich noch eingehen werde. Als positive Sache sei noch
erwähnt, dass die Nacht noch einmal komplett trocken
verlaufen ist. Als sehr positiv blieb mir in dieser Nacht
auch der Auftritt von Mollonobass
von der 3000C Pose in Erinnerung sowie das
Liveset von Nicone, welches einen
sehr antreibenden Groove in der kompletten Stunde die
Leute einfach nur in totale Ekstase versetzen
ließ.
Es
ist nun auch schon Sonntag Morgen und die Stimmung ist
weiterhin ausgelassen, auch wenn der Regen die Fusion
seit Samstag Nachmittag fest im Griff hat. Man lässt
sich dennoch nicht abschrecken und die gute Laune ist
überall weiterhin vorhanden.
Als
kleines Beispiel unsere Camping Nachbarn, deren Zelt
leider nicht ganz Wasserdicht war. Sie nahmen es
gelassen, sicherten alles was nicht nass werden sollte
und gingen einfach wieder Feiern. Auf den
Hauptverkehrsstrassen des Zeltplatzes sowie zwischen den
Floors war verstärkte Schlammbildung angesagt. Hier
entstand jedoch kollektives Denken und Handeln
untereinander. Man half sich gegenseitig und entwickelte
neue Ausweichmöglichkeiten, um auch mit normalem
Schuhwerk der Gummistiefelfraktion in nichts
nachzustehen.
Zumeist
wurden kleine Trampelpfade durch die kleinen Baumgruppen
erstellt oder eben auch Holzbretter oder Palette zum
überqueren einer schlammigen Piste genutzt. Für
die Dancefloors stellten die Fusion Veranstalter ein
halbes Dutzend Bierkisten bereit, welche verkehrt herum
aufgestellt als kleines Podest dienten. Hier auch noch
mal ein Lob und ein Dankeschön an den
Kulturkosmosverein, der sich wirklich bemühte seinen
Gästen trotz der Umstände dennoch ein
vergnügtes Festival zu bieten.
Wer
Gummistiefel trug oder dem es egal war, der stampfte
natürlich weiterhin im Matsch und beeindruckend war
es auch zu sehen, was ein Regenschauer auf der
Tanzfläche änderte: nämlich nichts. Frei
dem Motto, es hört auch wieder auf, wurde weiter
getanzt und eventuell auch mal zu 5t ein Regenschirm
zusammen geteilt. Erlebt haben wir dies während
eines beeindruckenden Set's von Jalabree
Cartel, welche man zum Teil auch nur
Kopfschüttelnd und darüber lachend sehen konnte
da auch sie so etwas noch nie erlebt hatten.
Dennoch
schreckte das Wetter wohl so einige ab und eine
Große Heimreisewelle begann, welche in einem
Mega-Stau an der Ausfahrt und allen Wegen entlang des
Festplatzes führte. Aber die Anzahl der Abreisenden
wurde durch so einige "Neuankömmlinge" wieder
ausgeglichen. Wie schon erwähnt war die Fusion
binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft, jedoch
gibt es schon eh und je ein sogenanntes Sonntagsticket,
da die Fusion ja nicht Sonntag zu Ende ist.
Heißt:
für 20€ inkl. Müllpfand darf bis zum Ende noch
mitgefeiert werden. Dieses wurde dieses Jahr vor allem
von Stammgästen der letzten Jahre genutzt, welche
aufgrund der starken Nachfrage ohne Ticket da standen.
Eine offizielle Entschuldigung seitens des
Kulturkosmosvereins lag hier auch kurz nach Bekanntgabe
des Ausverkaufs vor sowie eine Aussage zum letzten Jahr,
in dieser man erklärte, dass dort von limitierten
55.000 Karten nur ca 50.000 verkauft wurden und von
diesen auch ganze 7000 wieder zurück kamen. Man habe
nicht damit gerechnet, überhaupt einmal sagen zu
müssen, dass das Festival ausverkauft ist und legte
all jenen ans Herz, doch bitte für die nächsten
Fusions pünktlich am 1.12. sein Ticket zu
ordern.
Gut,
zurück zum Geschehen. Mein Hauptaugenmerk lag nun
die letzten Tage auf dem Bachstelzen Floor. Anders wie
die Turmbühne oder die Tanzwiese und alle weiteren
Floors, ist dieser ca. 1 Kilometer entfernt vom
Hauptgeschehen und liegt in einem kleinen Wald ca. am
Ende des ganzen Geländes. Dieser ist überdies
der einzige, welcher nicht Nachts leiser macht, da er
weit genug entfernt und als Afterhour Floor der Fusion
berüchtigt ist. Nach nicht offiziell
bestätigten Quellen, ging es letztes Jahr hier noch
bis Donnerstag Morgen, während alle anderen bereits
Montag Vormittag schlossen.
(bei
Interesse lohnt sich auch ein Blick auf
synapsenkitzler.de
bei dem die letztjährige Geschichte zum
gleichnamigen Lied und daraus entstandenen Fusion-Hymne
erzählt wird und in einem der Videos deutlich wird,
wie ausgelassen hier gefeiert wird)
Meiner
Meinung nach ist dies der optisch detailreichste Floor,
der mit vielen versteckten und indirekten Lichtern
glänzt und in dem durch - wieder einmal - eine
Funktion One Beschallung ein enorm gutes Klangspektrum
herrscht. Zum einen, weil die Bäume einen guten
Resonanzraum für den Bass bieten und zum anderen,
weil es keine Rückkopplung gibt, die Schallwellen
also sehr gut durch die Bäume gebrochen werden.
Weitere
Besonderheiten sind hier die Aufteilung zwischen kleiner
DJ Kanzel, welche sich mehr auf der linken Seite und auf
Augenhöhe der Partypeople befindet, und eine
große Theaterähnliche Bühne für die
Liveact's. Gleichzeitig der einzige Bereich, in dem die
Artists agieren können wie sie möchten. Man
findet hier weder vor Ort noch im Festival Guide ein
Lineup. Ein tolle Sache finde ich, da sich auf all den
anderen, dennoch vom ein oder anderen gezielt nach dem im
Guide befindlichen Lineup gerichtet wird.
Allgemein
stellte man hier die ausgelassenste Stimmung fest, in der
sich Musiker und die Musikliebhaber vor ihm komplett
gehen lassen. So bunt und vielfältig der Floor mit
irgendwelchen Sachen dekoriert ist, so sehr
überträgt sich dieses Kreative auf seine
Gäste. Man verkleidet sich, hat lustige Zepter oder
Regenschirme in der Hand und man albert viel zusammen
rum. Wir kennen auch alle diese Momente in denen eine
basslose Pause in einem Track vorhanden ist und die Leute
anheizt, ist dieser Punkt hier erreicht und die
Bässe kommen zurück, hört man nur noch
lautes Schreien und Pfeiffen sowie jeder (ich habe
ehrlich gesagt keinen gesehen bei dem es nicht so war,
ausser er stand an der Bar) reist die Hände nach
oben. Dies ist wohl auch der tollste Eindruck, welchen
ich in Erinnerung mit nach hause nehmen werde.
Unsere
Heimreise am Montag war natürlich weiterhin im
Hintergrund begleitet durch die noch immer laufende Musik
der Turmbühne und lässt mich zu einem Fazit
kommen von dem ich Denke das es nicht das ausdrücken
kann wie es eigentlich ist!
Die
Fusion steht für 5 Tage absoluten Musik- und
Kulturgenuss, in denen man dem Alltag komplett entfliehen
kann. Es entsteht ein Kollektiv in dem Ärger und
Streit nichts zu suchen haben sowie ein großes
Miteinander entsteht, in dem man zusammen feiert,
Spaß hat und sich gegenseitig hilft. Eine
Empfehlung an jeden der Musik zu schätzen weiss und
sich nicht nur am Mainstream orientiert, sowie eine mit
viel Liebe zum Detail erstellte Location erleben
möchte, in der für jeden etwas geboten wird und
sogar noch am Tag 5 neues entdecken kann.
Von
meiner Seite aus sage ich DANKE für die
unvergesslichen Tage und noch ein unbeschreibliches Lob
an den Kulturkosmosverein, welcher mit Sicherheit seine
halbe Freizeit für dieses Großproject opfert
und der einzigartigen Location hingibt. Außerdem
ein Festival zu organisieren, welches sich bereits seit
15 Jahren mit einem Konzept durchgesetzt hat, welches
anderenorts nie denkbar wäre, aber einmal
jährlich durch viel Dank der Besucher belohnt wird
und von Anfang (Einlass) bis zum Ende (Müllpfand) in
absoluter Ruhe und ohne Hektik abläuft.
Zusätzlich ziehe ich noch meinen Hut aus
finanzieller Sicht: sämtliches "Plus" nachdem alles
bezahlt ist sowie die Gage nachfolgender Künstler
werden als Benefize an den Jugend-Kultur-Förderfond,
welcher durch den Kulturkosmos gegründet wurde,
gespendet.
Beteiligte
Künstler: Malente,
Extrawelt, Oliver
Koletzki, Krause Duo,
Kombinat100, Marco
Ressmann, Marcus
Meinhardt, Mathias Kaden,
Monkey Maffia,
Nicone, Shir
Kan, Solomun,
Steve Bug, Pepe Le
Monk sowie geschlossen alle Artists der
Tanzwiese (YouAndMe, Andy
Kohlmann, Mollonobass,
Haito, Douglas
Greed, um nur einige zu nennen)
..."
... und
zum thema konsequentes verbot von bild & ton, reicht
wie immer ein blick auf youtube, um zu sehen, welche
offenheit die heutige generation lieber pflegt, als ganz
persönliche intimsphäre.
steve bug @ fusion
turmbühne @ fusion
marco resmann @ fusion
tanzwiese @ fusion
youandme @ fusion
extrawelt @ fusion
skinnerbox @ fusion
...
etc.