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electronic halloween

forum - bielefeld

31.10.2011

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 


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manche schwärmen jetzt schon vom album des jahres im bereich house par excellence. portable, mit seinem 2011er album "into infinity", musste dazu auch lediglich um den halben erdball reisen. wobei reisen der falsche ausdruck ist, "leben" passt besser. denn das leben von portable begann in südafrika, wo er die apartheid in ihren letzten zügen noch am eigenen leib miterlebte. von dort emigrierte er nach london für einige jahre, die ihn musikalisch sehr prägten.

mit einer eigenen partyreihe und später folgendem gleichnamigen label, süd electronic, wagte er dann in london die ersten schritte, in die aus heutiger sicht ganz klare richtung. das "ü" im namen ist übrigens absicht, auch wenn alan abraham (so sein bürgerlicher name) keine deutschen wurzeln in dem sinne hat. noch nicht, denn im weiteren verlauf spülte ihn das leben nach lissabon und berlin, wo sich der kreis dann auch zum heute schließt.

denn sein derzeitiges album (er veröffentlicht auch als bodycode) erscheint beim berliner label perlon records. zu deren klaren linie paßt sein sound perfekt. denn schließlich ist sein 2011er entwurf von housemusik so simpel und treffsicher, dass er quasi als definition oder quintessenz dienen könnte. so, wie es auch viele andere künstler auf perlon mit ihrem sound handhaben, allen voran ricardo villalobos oder ein ebenfalls dort veröffentlichender shackleton (der übrigens am 5.11. in nürnberg spielen wird!).

ein tiefer dubbiger bass, ein nicht zu schneller, groovender housebeat, ein paar atmosphärisch passende sampels drüber, fertig. vielleicht noch ein paar strings hier und da. dazu, natürlich, noch seine alles zusammenhaltende soulige stimme.

diese gleich auf eine ebene mit robert owens oder romanthony zu stellen, ist sicher erstmal noch zu viel des guten. aber dennoch kann man sagen, dass sie aktuell einen großen wiedererkennungswert hat.

zumal die mischung mit dem deepen sound seiner tracks, die oft etwas melancholisch und gedämpft daherkommen, perfekt zum afterhour-feeling einer stadt wie eben allen voran berlin passt. aber auch abseits dieses (nunja...) recht speziellen einsatzfeldes (also afterhours...), sind seine tracks gut geeignet, auch andere lebensbereiche zu vertonen bzw. passend zu untermalen. sicherlich nicht gerade die halli-galli-zeiten, aber eben die tieferen, ehrlichen und nachhaltigen momente!

wobei, so ein bißchen halli-galli wird da schon mit seinem liveact versprüht. denn der deepe sound seiner tracks ist - gespielt auf einer großen/guten anlage - eben auch äußerst tanzbar!

womit wir dann auch im jetzt, hier in bielefeld angekommen sind, wo portable heute mit seiner tour station machte. zwischen unvermeidlichem halloween-elementen (da war es schon wieder...). dennoch wusste das publikum (also die meisten...) den sound sehr zu schätzen und entsprechend ausgelassen gings dann auch zu.

vor und nach dem liveset von portable spielte der electronic lounge innovator markus freitag selbst sowie - mit einem mutigen set, wie ich finde - mi*doubleyou. beide übrigens mit immer zunehmenderen aktien im essener nachtleben. was auch dazu führt, dass wir bei der nächsten electronic lounge im november weitere gäste aus essen hier im forum begrüßen dürfen.

gut, dann geh ich mal album kaufen...

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