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zooma - plauen

11.02.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

christian war heute abend in plauen...

"... eine "Gute Nacht" wünschte am Samstag das Zooma in Plauen. Im Vornherein sollte dieser Veranstaltungstitel nicht als "Erwartung" verstanden werden können, sondern als "Versprechen".

Versprechen in dem Sinne, mit dem wohl verheißungsvollstem Line-Up im ganzen Thüringer Raum aufwarten zu können oder anders: Die Gewissheit, fortschrittliche niveauvolle Avantgarde-Elektronika-Musik um die Ohren geknallt zu bekommen. Im Rahmen eines exklusiven Lehrauftrages (unser Dank gilt dem Herren Goldt, welcher dieses Booking in dieser Form herbeiführen konnte) der Gebrüder (im Geiste) Wruhme und Goldt.

 

Na, das hört sich doch fein an, oder? Allerdings. Es klang prächtig in den Ohren. Um das schomal vorwegzunehmen. Aber wie sollte es auch anders sein: Auf der einen Seite Robag Whrume, Ex-Wighnomy (wie oft muss man es noch nennen...) & Pampa-Artgenosse (ein Verhältnis (was auch immer für eines...) mit DJ Koze muss zwangsläufig Früchte tragen), welcher vergangenes Jahr mit seinem Album Thora Vukk in sämtlichen einschlägigen Poll-Rankings mitmischte; auf der anderen Seite ein Oliver Goldt, das schwarze Gold sozusagen in der Seele eingeritzt, welcher nicht selten die Essenz seiner DJ-Amusements als jene betrachtet, welche auch nach Schulunterrichtsstunden, jedwelcher Art, im besten Falle in den Köpfen der Partizipanten gedeihen sollte.

 

Nämlich: das "Entstehen-Lassen" einer unmittelbaren, einschlägigen und vor allem - nachhaltigen - Bewusstseinsveränderung und Horizonterweiterung. In vorliegendem Falle (zum Glück!) in unserer heißgliebten Musik. Dass dies die Abkehr in der Masse etablierter Gestaltungsmuster und Normkodexe bedeuten kann - in vielen Fällen "muss" - sollte jedermann klar sein. Zumindest für jene, welche den Versuch unternehmen, Spaß an solch "fortgeschrittener" Klangkunst zu finden. Gerade bei solchen Grenzgängen und "Aktivismus an der Schwelle" trennt sich die Spreu vom Weizen bzw. das Sonnendeck von der Kantine.

In dieser brachte Sugar D, wie sollte es auch anders sein, die Kugeln ins Rollen (jene Deckenbehänge in ein Illuminations-Konzept zu integrieren, könnte man sich auch gut vorstellen...). Und für diesen Raum genügten hierfür prägnante Seitenhiebe. So unmissveständlich sonnenklar, dass diese aufs Leichteste Wirkung zeigen sollten. Der Reizpegel in extreme Höhen ausschlagend, das substantzielle "Unterschwellige" auf der Strecke - in den meisten Fällen - gelassen. Aber wie dem auch sei, Geschmäcker möchten bedient werden, und warum besitzt ein Club mehrere Floors? Das eine ergänzt das andere.

 

Fakt ist: Die House-Jünger konnten sich in dieser Nacht "auf dem" Sonnendeck delikate, mit "geistigem Mehrwert" angeräucherte Häppchen elektronischer Klangeskunst abholen, bedacht partioniert und liebevoll beseelt von den Lehrmeistern Robag Wruhme und Oliver Goldt. Dumm nur, wenn man da nicht zugriff.

Über dem Daumen gepeilt kann man dieser Nacht somit nur eine Note aushändigen: Note 1 - in Worten: E I N S - mit * - in Worten: S T E R N..."

 

2012 by bullytm, pics/text by christian h.] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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