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rocker33 - stuttgart

14.09.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

während bullyTM am freitag martin eyerer in hannover aufsuchte, machte sich rob einige 100 kilometer weiter südlich in stuttgart auf den weg ins rocker33, einem club mit dem martin eyerer auch so einiges verbindet! danke also an rob!

"... Am Freitag führte uns unser Weg nach Stuttgart, genauer ins Rocker 33. Ein in Deutschland rarer Liveauftritt von Hendrik Weber aka Pantha du Prince stand auf dem Programm. Sein Terminkalender liest sich doch sehr beeindruckend und das nicht erst seit seinem Echogewinn 2011. Somit darf man sich schon glücklich schätzen, wenn er einem in Deutschland "über den Weg läuft". Ich hatte das letztmals im Jahr 2010 beim Moxxom-Openair in Görlitz das Vergnügen. Allerdings wurde sein Auftritt dort von einem tobenden Gewitter abgebrochen, als sämtliche Sicherungen ihren Dienst einstellten. Nun also auf ein Neues!

Zum Einstieg vielleicht noch ein paar Sätze zur Location des heutigen Tages. Das Rocker33 zählt zu den besten Clubs in Süddeutschland und hat es in den vergangenen Jahren auch in die Bestenlisten einiger Fachmagazine geschafft, was für deutschlandweite Aufmerksamkeit sorgte. Mit dem Jahreswechsel 2011/2012 musste der Club allerdings einen schweren Schlag hinnehmen. Man musste die alte, vielgeliebte Location aufgrund der Baumaßnahmen für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof aufgeben und sich eine Übergangs- bzw. Notlösung suchen.

Diese ist nun in einem alten Filmhaus in der Friedrichstraße im Zentrum Stuttgarts. Der Eingangsbereich (Foyer des Gebäudes mit Garderobe und Sanitären Anlagen) und der Club selbst (Floor 1 und Bar) wirken für mich bisher recht steril und wenig gestaltet. Es fühlt sich noch nicht nach einem wohligen Clubwohnzimmer an. Aber wie gesagt ist der momentane Zustand eine Art Notlösung. Die neue Location wird wohl, wenn alle amtlichen Genehmigungen vorliegen, eine Etage höher liegen und eine bessere Raumatmosphäre bieten, die dann auch entsprechend vom Deko- und Lichtteam beackert werden wird. Nach einigen Gesprächen mit szenekundigen Stuttgartern hat sich wohl nach der Zwangsaufgabe der alten Location ein leichter Publikumswechsel vollzogen. Die Hauptgründe sind wohl die jetzige Nähe zur Stuttgarter "It-Meile" der Theodor-Heuss-Str. sowie ein leicht verändertes Booking.

Nun zu den Notizen der eigentlichen Nacht. Ich hatte mich im Vorfeld und nach dem wiederholten hören der drei Pantha du Prince Alben auf eine eher ruhige Clubnacht mit Konzertcharakter eingestellt. Bei unserer späten Ankunft musste ich dies jedoch gleich wieder über Bord werfen. Der Warm-up-Bass drückte schon recht ordentlich und die Tanzfläche war sehr gut gefüllt. Dann ging es gegen 2Uhr für uns quasi direkt los mit dem Liveact von Pantha du Prince (PdP), der einen recht ordentlichen Gerätepark dabei hatte (wenn man das z.b. mit einem Marek Hemmann vergleicht).

Nach zwei flächigen Introminuten schickte Hendrik Weber das Publikum gleich auf eine druckvolle, energische Reise in die Tiefen der elektronischen Klangkunst. Dabei verwendete er zahlreiche Elemente seiner bisherigen Veröffentlichungen, z.b. die wunderschönen hellen Glockentöne und das gefühlvolle Rauschen/Hallen einer geheimnisvollen Welt.

In meiner Wahrnehmung ist sein Live-Setup deutlich clubbiger und tanzeinladender als es die PdP-Alben vermuten lassen. Und genau damit traf er den Nerv des Stuttgarter Publikums. Dieses nahm die Einladung gerne an und tanzte zumindest in den ersten Reihen recht ausgelassen und spendete nach gut 85Min Spielzeit mit Abschluss des Ohrwurms "Stick to my side" einen ordentlichen Beifall. Uns hat der Auftritt ebenfalls sehr gut gefallen und wir waren überrascht wie uns PdP durchgehend tanzbar und druckvoll mitgenommen hat auf seine Reise durch die eher leiseren und unauffälligeren Gefilde der elektronischen Musikwelt.

Im Anschluss übernahm der Stuttgarter Routinier Alexander Meier von Mood Music die Regie (er war auch schon für das Warm-up verwantwortlich). Er steuerte gleich mit Carl Craigs Remix von Martin Buttrichs "Stoned Autopilot" auf eine qualitativ hochwertige Abfahrt bis zum Ende der Veranstaltung hin. Die Reihen lichteten sich nach dem Liveact zwar etwas, doch die Leute, die nun noch da waren feierten ausnahmslos zügellos und mussten nicht erst ihr klobigen Absatzschuhe ablegen um entsprechende Tanzbewegungen durchführen zu können (ein kleiner Seitenhieb auf das teilweise junge, sagen wir mal noch "unerfahrene" Stuttgarter Publikum).

Mit Blick auf das weitere Programm im September und der Aussicht auf die Zeit nach der Übergangslösung kann man der Zukunft des "neuen" Rocker33 durchaus positiv entgegenschauen. Die CommonSensePeople (zwei sehr hörenswerte junge Herren) haben sich z.B. den Inspector Norse Todd Terje eingeladen um eine tolle Disconacht zu feiern. Tipp!

Wir werden dem Rocker demnächst gerne wieder einen Besuch abstatten und wollen dann gespannt von weiteren Veränderungen und der aktuellen Entwicklung der Szene in Stuttgart berichten..."

2012 by bullytm, pics & text by rob] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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