[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
während
bullyTM am freitag martin eyerer in hannover aufsuchte,
machte sich rob einige 100 kilometer weiter
südlich in stuttgart auf den weg ins
rocker33,
einem club mit dem martin eyerer auch so einiges
verbindet! danke also an rob!
"... Am
Freitag führte uns unser Weg nach Stuttgart, genauer
ins Rocker 33. Ein in Deutschland rarer Liveauftritt von
Hendrik Weber aka Pantha du Prince stand auf dem
Programm. Sein Terminkalender liest sich doch sehr
beeindruckend und das nicht erst seit seinem Echogewinn
2011. Somit darf man sich schon glücklich
schätzen, wenn er einem in Deutschland "über
den Weg läuft". Ich hatte das letztmals im Jahr 2010
beim Moxxom-Openair in Görlitz das Vergnügen.
Allerdings wurde sein Auftritt dort von einem tobenden
Gewitter abgebrochen, als sämtliche Sicherungen
ihren Dienst einstellten. Nun also auf ein
Neues!
Zum
Einstieg vielleicht noch ein paar Sätze zur Location
des heutigen Tages. Das Rocker33 zählt zu den besten
Clubs in Süddeutschland und hat es in den
vergangenen Jahren auch in die Bestenlisten einiger
Fachmagazine geschafft, was für deutschlandweite
Aufmerksamkeit sorgte. Mit dem Jahreswechsel 2011/2012
musste der Club allerdings einen schweren Schlag
hinnehmen. Man musste die alte, vielgeliebte Location
aufgrund der Baumaßnahmen für den neuen
Stuttgarter Hauptbahnhof aufgeben und sich eine
Übergangs- bzw. Notlösung suchen.
Diese
ist nun in einem alten Filmhaus in der
Friedrichstraße im Zentrum Stuttgarts. Der
Eingangsbereich (Foyer des Gebäudes mit Garderobe
und Sanitären Anlagen) und der Club selbst (Floor 1
und Bar) wirken für mich bisher recht steril und
wenig gestaltet. Es fühlt sich noch nicht nach einem
wohligen Clubwohnzimmer an. Aber wie gesagt ist der
momentane Zustand eine Art Notlösung. Die neue
Location wird wohl, wenn alle amtlichen Genehmigungen
vorliegen, eine Etage höher liegen und eine bessere
Raumatmosphäre bieten, die dann auch entsprechend
vom Deko- und Lichtteam beackert werden wird. Nach
einigen Gesprächen mit szenekundigen Stuttgartern
hat sich wohl nach der Zwangsaufgabe der alten Location
ein leichter Publikumswechsel vollzogen. Die
Hauptgründe sind wohl die jetzige Nähe zur
Stuttgarter "It-Meile" der Theodor-Heuss-Str. sowie ein
leicht verändertes Booking.
Nun zu
den Notizen der eigentlichen Nacht. Ich hatte mich im
Vorfeld und nach dem wiederholten hören der drei
Pantha du Prince Alben auf eine eher ruhige Clubnacht mit
Konzertcharakter eingestellt. Bei unserer späten
Ankunft musste ich dies jedoch gleich wieder über
Bord werfen. Der Warm-up-Bass drückte schon recht
ordentlich und die Tanzfläche war sehr gut
gefüllt. Dann ging es gegen 2Uhr für uns quasi
direkt los mit dem Liveact von Pantha du Prince (PdP),
der einen recht ordentlichen Gerätepark dabei hatte
(wenn man das z.b. mit einem Marek Hemmann vergleicht).
Nach
zwei flächigen Introminuten schickte Hendrik Weber
das Publikum gleich auf eine druckvolle, energische Reise
in die Tiefen der elektronischen Klangkunst. Dabei
verwendete er zahlreiche Elemente seiner bisherigen
Veröffentlichungen, z.b. die wunderschönen
hellen Glockentöne und das gefühlvolle
Rauschen/Hallen einer geheimnisvollen Welt.
In
meiner Wahrnehmung ist sein Live-Setup deutlich clubbiger
und tanzeinladender als es die PdP-Alben vermuten lassen.
Und genau damit traf er den Nerv des Stuttgarter
Publikums. Dieses nahm die Einladung gerne an und tanzte
zumindest in den ersten Reihen recht ausgelassen und
spendete nach gut 85Min Spielzeit mit Abschluss des
Ohrwurms "Stick to my side" einen ordentlichen Beifall.
Uns hat der Auftritt ebenfalls sehr gut gefallen und wir
waren überrascht wie uns PdP durchgehend tanzbar und
druckvoll mitgenommen hat auf seine Reise durch die eher
leiseren und unauffälligeren Gefilde der
elektronischen Musikwelt.
Im
Anschluss übernahm der Stuttgarter Routinier
Alexander Meier von Mood Music die Regie (er war
auch schon für das Warm-up verwantwortlich). Er
steuerte gleich mit Carl Craigs Remix von Martin
Buttrichs "Stoned Autopilot" auf eine qualitativ
hochwertige Abfahrt bis zum Ende der Veranstaltung hin.
Die Reihen lichteten sich nach dem Liveact zwar etwas,
doch die Leute, die nun noch da waren feierten
ausnahmslos zügellos und mussten nicht erst ihr
klobigen Absatzschuhe ablegen um entsprechende
Tanzbewegungen durchführen zu können (ein
kleiner Seitenhieb auf das teilweise junge, sagen wir mal
noch "unerfahrene" Stuttgarter Publikum).
Mit
Blick auf das weitere Programm im September und der
Aussicht auf die Zeit nach der Übergangslösung
kann man der Zukunft des "neuen" Rocker33 durchaus
positiv entgegenschauen. Die CommonSensePeople (zwei sehr
hörenswerte junge Herren) haben sich z.B. den
Inspector Norse Todd Terje eingeladen um eine tolle
Disconacht zu feiern. Tipp!
Wir
werden dem Rocker demnächst gerne wieder einen
Besuch abstatten und wollen dann gespannt von weiteren
Veränderungen und der aktuellen Entwicklung der
Szene in Stuttgart berichten..."