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mido - neuhaus am rennweg

02.02.2013

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

seit herbst letzten jahres läuft das bisherige mecca in südthüringens neuhaus am rennweg unter der neuen flagge mido.

in irgendeiner fremdsprache, so wurde uns versichert, heißt das übersetzt soviel wie "in den bergen". das passt ganz gut, denn schließlich befindet sich das mido am selben ort wie bisher das mecca auch, also ca. 830m über dem meeresspiegel.

das wir uns damit mitten auf dem thüringer rennsteig und somit in bestem deutschen skigebiet befinden, muss natürlich auch dieses mal erwähnt werden. schließlich schaffen wir es seit jahren immer wieder, genau ende januar/anfang februar bei den mecca-/mido-jungs zu besuch zu sein. sollte also jemand empirische wetterdaten über die schneehöhen der letzten jahre benötigen, so können wir da ohne weiteres behilflich sein!

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der name hat sich zwar geändert, die leidenschaftlichen menschen dahinter jedoch nicht. nur einer hat sich (wir wollen nicht gleich sagen "zur ruhe gesetzt") etwas zurückgezogen und widmet sich nun - verständlicherweise - der familie. er war DER rädelsführer der ersten stunde des veranstaltungsgeschehens in und um neuhaus am rennweg (sozusagen stunde null), was den elektronischen sektor angeht.

um kurz deutlich zu machen, was das konkret in - auswärtige könnten schließlich böses ahnen - im tiefsten süden thüringens bedeutet, kurzes name-dropping seit 2001 (siehe auch unser archive): titonton duvanté (zu einer zeit, als den wirklich noch niemand groß kannte), marek hemmann, mathias kaden, sven väth, daniel stefanik, krause duo, deichkind, gunjah... und das waren nur die dates, die bei www.szenemag.de dokumentiert werden konnten!

ihr seht, da ging was... und wird auch zukünftig gehen, auch wenn (um das "kind" beim namen zu nennen) adama nun nicht mehr so aktiv im veranstaltungsgeschehen mitmischt. ein wenig musik macht er aber weiterhin, deswegen nicht wundern, wenn sein name auf dem ein oder anderen flyer weiter auftaucht.

sein langjähriger partner adam kay sowie im grunde die gesamte resident-crew des bisherigen mecca und nun midos, tragen die olympische fackel der elektronischen musik jetzt weiter. ohne gezanke übrigens (was in der veranstaltungsbranche ja nicht selbstverständlich ist), denn wie wäre es sonst anders zu erklären, dass adama natürlich immer noch so oft wie möglich zu besuch und auch in den bookings zu finden ist?

was ist also seither geschehen, nun, adam port war bereits seit wiedereröffnung september 2012 zu gast, douglas greed ebenfalls, re.you, bebetta und weitere mehr! etwas umgebaut wurde auch, sodass die soundanlage und die tanzfläche nun noch besser aufeinander abgestimmt sind. auch wurde eine wand und ein gang eingezogen, sodass sich der rege laufverkehr zwischen tanzfläche, bar und toilette nicht mehr zangsläufig überschneidet!

das resident-team um adam kay, oli sullivan, d.w.i.e.s. und cee.ess (hoffe ich habe keinen vergessen) ist gleich geblieben und bis auf adam kay, waren das auch die namen des heutigen rahmenprogramms.

dieses zündete bei unserer ankunft gegen 1uhr in person von cee.ess schon ganz ordentlich. insbesondere fiel uns seine experimentierfreude auf, welche z.b. in oldtime-klassikern wie felix da housecats my life is music gipfelte. auch von d.w.i.e.s., der im vorfeld dazu spielte, wurde uns eine ähnliche experimentierfreude berichtet, welcher sich doch tatsächlich traute das nahezu unmixbare epos timber von coldcut zum besten zu geben (die darin gesampleten kettensägen sprechen bände).

mit sven tasnadi im anschluss gabs dann ebenfalls keinen unbekannten in diesen breitenkreisen. der bei moonharbour records groß gewordene leipziger, welcher zusätzlich noch das label oh!yeah music zusammen mit daniel stefanik und juno6 betreibt sowie auch bei cocoon records 2010 erstmals veröffentlichte, dürfte nicht nur hier bekannt sein wie ein bunter hund (was keine anspielung auf seine rechhaltigen tattoos sein soll).

übrigens wirft sein debut-album slow bereits erste schatten voraus und man darf gespannt sein, wie die karriere von sven weiter geht.

zu hoffen bleibt auf jedenfall, dass er trotz (zu erwartendem) erfolg, weiterhin das ein oder andere date in seiner exil-heimat hier spielt. denn sven´s können haben wir in den letzten jahren so oft nachweislich für grandios befinden dürfen, dass es wirklich ein verlust wär, wenn er sich rar macht!

so war das set auch heute ein musterbeispiel für einen guten und deepen spannungsbogen. tief im fußstampfendem house verankert, baute und schichtete sven eine gute platte/datei nach der anderen in den klangraum, was in den morgenstunden dann immer wieder zu heftigen entladungen führte. allen voran osunlade´s lovery (aus der sicht eines nicht-djs...) zündete unseres erachtens nach am meisten!

wer es also noch nicht gemerkt haben sollte, hier - 830m über dem meeresspiegel - wird hochkultur geboten!

so gut, wie durch das set von sven eingegrooved, hatte oli sullivan dann im anschluss leichtes spiel und die restlichen, späten morgenstunden zu beschallen.

bleibt also nur zu hoffen, dass die mido-crew noch lange so leidenschaftlich zu werke gehen wird, wie in den letzten monaten. allen, die es noch nicht wussten, sei daher ein besuch wärmstens ans herz gelegt.

in diesem sinne: you may be black, you may be white... it doesn´t makes any difference in our house!

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