[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3.
manche fotos sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
diese
woche wurden wir zwar auch irgendwie angeschwemmt, aber
heute war doch etwas mehr planung erforderlich, um das
date in nürnberg zu ermöglichen.
die
mitte soundbar hat in den letzten jahren die nette
angewohnheit entwickelt, sich selbst den ein oder anderen
wunsch-dj zu gönnen. und da die mitte eine bar und
kein 1.000-mann-club ist, würde der laden bei namen
wie âme (siehe
review 2012),
chopstick & johnjon (heute!), jens bond
(übermorgen) und so weiter aus allen nähten
platzen. legt man diese bookings auf einen werktag, sagen
wir donnerstag, sieht das schon wieder anders aus - wobei
der grat zwischen "dennoch voll" und "aus allen
nähten platzen" schon sehr schmal ist.
ausserdem
ist es interessant, was sich an so einem tag für
eine mischung von publikum ergibt. arbeitende
bevölkerung mit urlaubsanspruch, flexibel
angestellte, studenten mit vorlesungsfreiheiten,
arbeitssuchende, alkoholiker, clubbetreiber,
schüler, studenten auf lebenszeit... alle auf der
suche, ein wenig staub von der seele zu schütteln.
diesen
staub kriegt man am besten mit etwas bass runter, zu
beginn des heutigen abends von den hausherren lutz
& maui selbst gespielt...
... wie
eine laue sommerbrise... denn deko-technisch hat man sein
äußerstes getan, um dem motto "sommersause"
gerecht zu werden. von der panorama-tapete, über ein
stroh-gedecktes bar-dach bishin zu aufblasbaren fischen,
affen und palmen sowie sonnenschirmen.
da
paßt natürlich ein warmer house-sound am
besten zu, erst von maui/lutz back2back, später dann
von den suol-labelbetreibern chopstick
& johnjon!
chopstick
& johnjon hatten wir aus der suol-familie bisher noch
nicht live spielen hören. bei till von sein in
bielefeld (siehe
review 2012)
sowie daniel bortz in veilsdorf und saarbrücken
(siehe review1
2011 und review2
2014) konnten wir uns jeweils schon persönlich
davon überzeugen, dass "suol music" kein
kurzzeitiger hype, sondern eher eine langfristige
erfolgsgeschichte ist.
zu der
familie gehören noch fritz kalkbrenner, tricksky,
meggy, tender games und wechselseitig noch der ein oder
andere weitere künstler.
allesamt
wärmstens zu empfehlen für einen clubabend wie
heute, an dem sie zeit und raum haben, sich nach allen
regeln der kunst auf das publikum und die nacht
einzustellen.
dass
die mitte entsprechend voll zu späterer stunde war,
ist da fast schon nur eine randbemerkung wert.
komplett
neu einstellen auf das publikum mussten sich
chopstick/johnjon aber nicht, denn die beiden waren schon
des öfteren zu gast hier in der mitte und kennen
sich mit dem "nürnberger" als solchem bestens
aus.
soundtechnisch
bauen auch sie auf housemusic im weitesten sinne, etwas
slower angelegt und von dort ausgehend sich langsam aber
sicher steigernd. jedoch weniger zu dem einen
blast-track, als vielmehr zu dem immer und immer
wiederkehrenden "einem groove", der in den gut
ausgesuchten tracks steckt.
ähnlich
gehen sie auch an ihre produktionen ran, die sie
beispielsweise letztes jahr auf ihrem debut-album
"twelve" zusammenfügten, aber auch ihre
remixes/edits tragen diese handschrift.
achja,
die beiden sind sozusagen auch noch die betreiber von
suol records und damit per se von vornherein nie
unterbeschäftigt. wobei ihr weltweiter
dj-termin-kalender schon die frage aufwirft, wie sie das
alles unter einen hut kriegen.
wer
heute abend also das eine dicke ding hören und sich
dann verdrücken wollte, wurde nicht glücklich.
wer aber auf intensive, breit angelegte und sich langsam
entladende glückseligkeit aus wahr, der konnte sich
wirklich nicht beklagen im laufe der nächsten
stunden...
housemusic
bleibt eben a sprititual thing, a body thing, a suol
thing!