[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3.
manche fotos sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
mit
unserem eigenen nachwuchs gehts gut voran. hier bei
szenemag sieht es nachwuchstechnisch allerdings schlecht
aus, daher tatsächlich seit 30.04.2017 heute nun das
erste review seit babypause.
und das
eigentlich auch nicht so richtig, denn anlass der reise
hier war ein rein privater. im grunde nur auf insistieren
eines guten freundes, besuchten wir dann heute nacht noch
einmal den corvin club, welcher die italiener
mind against zu gast hatte.
das
jedoch ist ein schöner beweis dafür, dass
budapest - noch dazu am sonar wochenende - durchaus auch
viele interessierte an elektronischer musik beheimatet.
schließlich
ist ungarn im allgemeinen derzeit nicht gerade für
eine sehr liberale, freie, demokratische und weltoffene
politik und somit auch nicht partykultur berühmt.
genau genommen sogar eher genau fürs gegenteil, mit
immer grotesker werdenden zügen (stand heute,
20.06.2018, mit einem gesetz, dass geleistete hilfe an
flüchtlingen unter strafe stellt...).
kurzum:
budapest & ungarn standen jetzt nicht unbedingt auf
unserer "must-seen"-liste. aber wie gesagt, aus anderen
privaten gründen waren wir vor ort und wenn man
schonmal da ist...
...
übrigens gabs neben diesem date heute auch noch ein
cocoon-date in der stadt mit extrawelt & anderen.
auch interessant, wenngleich wir uns für den
näher gelegenen (wortwörtlich...) corvin club
entschieden. nicht zuletzt auch deswegen, weil er uns
einen authentischeren blick aufs budapester nachtleben
verschaffen sollte, als eine
"franchise-partyveranstaltung" (jetzt nichts gegen cocoon
grundsätzlich...).
auch
sonst ist budapest im elektronischen sinne up to date,
fanden wir doch in der stadt plakate von
angekündigten massive attack, solomun, oliver
koletzki und sogar jeff mills auftritten in den
nächsten wochen/monaten.
also:
der corvin club. zentral in budapest in einem
mehrstöckigem gebäude gelegen, welches
tagsüber (scheinbar) auch einen spar beherbergt.
jetzt, des nachts, wird die oberste etage sowie die
darüber befindliche dachterrasse musikalisch
beschallt. indoor ziemlich stylisch eingerichtet, gibts
neben einem großen noch so eine art kleinen
side-floor (direkt neben den toiletten), der so auf die
schnelle für unseren geschmack den meisten esprit
versprühte. ein teil unserer crew war bereits
zufällig am vortag hier vor ort und berichtete eben
genau das: das hier ganz oldschoolig der meiste vibe zu
spüren war.
musikalisch
bedingt war heute der meiste vibe auf dem
"mainfloor" zu spüren, auf dem mind against
und andere spielten. getoppt (auch wortwörtlich)
nur von der dachterrasse, die bei angenehmen temperaturen
(da kam doch ein wenig barcelona-feeling auf) sehr gut
besucht war. beschallt übrigens durch lautsprecher,
welche das set von einer etage drunter übertrugen.
insofern verpasste man da oben nichts. wenngleich die
soundanlage direkt auf dem mainfloor wirklich ordentlich
und sehr druckvoll klang.
mind
against also, vor ein paar monaten erst bei bbc1
essential mix aufgetreten und auch so recht hype aktuell.
sie gehören zum dj tennis kader, wohnen bzw.
verorten sich derzeit in berlin und allein ein blick auf
ihren dj-kalender verrät, dass sie bei vielen
momentan hoch im kurs stehen. just am darauf folgenden
tag gings beispielsweise direkt nach barcelona, dann
mallorca, basel, ibiza, amsterdam, odessa, eindhoven...
klingt doch recht ausgebucht.
heute
abend/nacht - zugegeben - wirkten sie ein wenig
vorhersehbar und uninspiriert. nicht, dass keine stimmung
aufkam, aber so ein richtiger spannungsbogen war für
uns persönlich nicht erkennbar. kann aber auch an
unserer etwas längeren abstinenz liegen, dass der
funke etwas länger brauchte. obwohl,
hm...
dennoch,
dass potential war/ist da - hier im corvin club speziell
sowie budapest allgemein. das könntet ihr
beispielsweise (macht doch einfach mal einen
junggesellenabschied hier mit eurer crew aus) am 22.06.
gleich selbst in erfahrung bringen, wenn dvs1
spielt oder wenig später bei dusty
kid.
wie
gesagt, alles in allem, waren wir sehr positiv
überrascht!
ok, ab
hier vielleicht doch noch ein paar zusammenfassende worte
zu unseren eindrücken budapests
allgemein.
also
vorweg: die stadt ist sehr bunt und international. viel
geschichte in den letzten 2000 jahren erlebt und eben
deswegen auch sehr vielseitig. von einer sehr stabilen
jüdischen gemeinde, über (wirklich sehr...)
viele briten, bishin zu allen möglichen sonstigen
nationalitäten. eigentlich genau das gegenteilige
bild von dem, was der derzeitige präsident ungarns
vehement zu verbreiten versucht.
kulinarisch
könnt ihr natürlich gut ungarisch essen an fast
jeder ecke, aber auch sonst ist jede art der speise per
trip advisor (mit jeweils auffällig guten - und real
wirkenden - bewertungen...) auffindbar.
was
klischeemäßig zutrifft, ist aber auch der hohe
anteil an jungesellen/innen-trupps, auffällig
häufig britischer prägung hier in der stadt.
erkennbar am "blödmanns/frau-kostüm" und vor
allem zu späterer stunde am sehr hohen alkohol-pegel
aller beteiligten.
was uns
zu den "ruin-pubs" oder "ruin-clubs" führt. budapest
hat sich durch diese von der fassade her ruinös
aussehenden gebäuden so eine art trademark
verschafft. nicht, dass es nicht auch in anderen
städten heruntergekommene ruinenartige gebäude
gibt, hier jedoch erreicht das ganze einen gewissen
höhepunkt. jedoch derart, dass tatsächlich
aussen pfui und innen hui vorherrscht.
dennoch
liegt der teufel im detail, denn "ruin" heißt nicht
automatisch underground und/oder guter musik-geschmack.
insbesondere, da o.g. junggesellen/innen-runden
natürlich irgendwann im laufe der nacht irgendwo
einlaufen werden und musikalisch durchaus mit robbie
williams, reggaeton und mainstream-house zufrieden, ja
geradezu glückselig sind.
schade
eigentlich, denn einige dieser ruin-clubs hätten
durchaus potential. der eine 5-floorige, den wir vor
unserem corvin-besuch durchwanderten, besaß z.b.
einen keller-floor mit durchgehend solidem drum´n
bass sound - immerhin.
was man
ggf. auch etwas relativieren muss, ist das preis-niveau.
ungarn hat mit dem forint zwar immernoch keinen euro und
der umrechnungskurs spricht eigentlich für den euro.
aber durch unterschiedlichste, meist schlechte
wechselkurse, werden aus 10.000 forint mal eben 35 euro
oder eben nur 30 - je nachdem.
also
mit der vorstellung von billigem entertainment oder
günstigem essen/getränken, braucht man jetzt
nicht unbedingt herkommen.
ansonsten
jedoch waren wir insgesamt sehr positiv überrascht
von dieser vielseitigen, allgemein jung und kulturell
sehr aufgeschlossen wirkenden metropole an der donau.
kann man also durchaus machen!