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liveact session

klangwerk - veilsdorf

29.03.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

hatte ich schon einmal erwähnt, dass wir unsere dates bei szenemag vordergründig danach aussuchen, was musikalisch interessant ist? es also nicht darum geht, (vermeintlich) viele schöne menschen vor die linse zu bekommen?

jetzt ist das natürlich ein sehr weites und extrem persönlich geprägtes feld: musikalisch interessant. ihr müsst da also einfach mit leben oder was dran ändern - sprich, selbst für uns fotografieren/berichten. ansonsten bleibt euch nichts anderes übrig, als auf unsere musikalische offenheit (oder sturheit, je nachdem wie ihr drauf seid) zu vertrauen.

in diesem sinne gabs diese woche einiges interessantes. meines erachtens nach waren die highlights:

dj shackleton in jena/kassablanca
weil vor kurzem mit einem remix von ricardo villalobos in vieler munde sowie allgemein ein derzeit sehr interessanter vertreter des dubstep bereichs

marcus welby & julia lautner in weimar/starclub
weils mal interessant gewesen wär, was die beiden zusammen für ein set spielen und wir uns zum "starclub" noch keine meinung gebildet haben

toni rios in erfurt/centrum
weil so ein "unter-der-woche-date" in verbindung mit einem so bekannten dj immer seinen reiz hat

the whitest boy alive in jena/kassablanca
auch unter der woche (dienstags), interessant weil erlend oye immer eine reise wert ist

doch weil der diesel - oder das benzin - bei szenemag immernoch aus eigener tasche bezahlt werden müssen, ging leider keine berichterstattung von all diesen parties. nee, nichtmal zwei davon. genau genommen ging nur eine und diese hatte - neben dem besagten musikalischen ansatz - auch noch einen standort-vorteil: sie war gleich um die ecke (von "hier" aus gesehen).

die rede ist vom klangwerk in veilsdorf. dort gabs heute eine "live act session", was soviel bedeutete wie mehrere liveacts eben. einer davon war andomat 3000 und das war unser anker!

andomat 3000 mahatma

andomat 3000 ist jüngst sehr positiv in erscheinung getreten mit einigen bei cadenza records veröffentlichten tracks. das ist das label von luciano, welcher dort einen kleinen kreis erlesener künstler wie z.b. ricardo villalobos, luciano selbst, andré galluzzi, rhadoo, petre inspirescu versammelt.

das wär bis hierher garnicht mal so spannend eigentlich, da sich ja nunmal hunderte von neuen acts mit wiederum tausenden von neuen tracks pro jahr ergeben. doch dieser andomat 3000 ist kein anderer als "unser" mahatma alias andreas wiegand. wenn wir da mal in unserem eigenen archiv nachblättern, stoßen wir auf ihn im zusammenhang mit parties, bei denen z.b. leute wie rush, marco remus ganz oben auf dem flyer standen (z.b. 2002 im soundsize). in diesem umfeld, was ich mal ganz allgemein mit "hard techno" (um das böse wort mit "sch" am anfang und "ranz" am ende zu vermeiden) umschreiben möchte, bewegt sich mahatma mit diesem alias auch heute noch.

mit dem alias andomat 3000 jedoch, fügt er seinem musikalischem schaffen die etwas gediegenere variante hinzu und die wiederum ist so zeitgemäß, dass er eben auch den leuten von lucianos cadenza label ge- und auffiel.

mahatma andomat 3000

mahatma

er war dann auch gleich zweimal heute abend vertreten. einmal auf dem "hard techno" floor unter mahatma, mit eben einem solchen liveact der diesem anspruch vollkommen gerechet wurde... und zum anderen als andomat 3000 später gegen 4uhr mit dem etwas freundlicherem (mein empfinden...) liveact auf dem kleinen floor.

andomat 3000 mahatma

wie ihr seht, zeigen die bilder alle denselben herrn wiegand. ein symbol dafür, dass mahatma/andomat 3000 keinen widerspruch in den (auch mein empfinden) doch recht unterschiedlichen sounds seiner beiden alias-namen sieht. gut, wär ja auch blöd, wenn er jetzt anfangen würde, bei dem einen alias-namen ein grünes und bei dem anderen act ein rotes t-shirt anzuziehen.

andomat 3000

jo, in diesem sinne war auch sein liveact als andomat 3000 das hightlight unseres abends und über jeden zweifel erhaben - gut gemacht!

jetzt könntet ihr natürlich den eindruck gewinnen, dass außer mahatma/andomat 3000 nichts weiter erwähnenswertes geboten wurde. nee, so ist das natürlich nicht. es geb schon ein rahmenprogramm davor und danach.

auf dem hard techno floor spielten davor noch dj squear aus dem umland, dan monox aus irland, the flying lurinskys (live, um dem motto des abends nochmal rechnung zu tragen) und zum schluss duncan.

squear dan monox

jedoch muss ich zugestehen, dass ich mit dem techno-sound, der dort lief, so garnichts (mehr) anfangen kann. mir fällt es also schwer, die dort erbrachte leistung so zu würdigen, wie sie es (sicher...) verdient hat.

vielmehr tummelten wir uns auf dem kleineren und sogenannten "minimal electro floor". dort spielten vor andomat die deutsch-philippinisch-stämmige nikki llanera aus der nürnberger gegend sowie miss sugar aus sachsen.

nikki llanera miss sugar

miss sugar nikki llanera

sicher mussten nicht nur ich bei nikki llanera optisch erstmal an gayle san denken. ein vergleich, der ihr bestimmt schon auf die nerven geht. wenngleich es natürlich nicht der schlechteste vergleich ist. soundtechnisch hatte ihr set jedoch nichts mit dem stil von gayle san zu tun, sondern war eher - wie der floortitel schon sagt - im minimal/electro bereich angesiedelt. insgesamt ein solides set, es fehlten jedoch ein paar mehr höhepunkte.

bei miss sugar waren die höhepunkte wiederum da, eindeutig - da gings schon stellenweise auch mal ordentlich zur sache, jedoch blieben ein paar kleine verhaue im mixing nicht aus. außerdem, und das überstrahlt leider das ansonsten nicht mal schlechte set, beendete sie ihr werk mit vier aneinander gereihten tracks, die sogar nicht in das gesamtbild passen wollten: fischerspooner - emerge, the doors "this is the end" remix, the horrorist "one night in new york city" und einem aus laurent garniers "the man with the red face"-phase. allesamt für sich betrachtet eigentlich ja zeitlos und quasi meilensteine ihres genres bzw. ihrer zeit. doch wie gesagt, aneinandergereiht und dann noch nach einem eher minimal set paßte das garnicht - sorry, aber was war da los?

wie auch immer, unterm strich nehmen wir von diesem abend mit, dass andomat 3000 super ist und wünschen ihm in diesem sinne weiter viel erfolg! aktuell kann er sich ja vor bookings in deutschland und europa kaum retten!

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