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electrum musica

klangwerk ost - veilsdorf

18.04.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

während wir in veilsdorf ansich ja öfters waren in den letzten monaten, "glänzten" wir beim klangwerk dort eher mit abwesenheit. unsere aufmerksamkeit galt meistens dem klub village. dabei gäbe es wohl kein village ohne das klangwerk, denn das eine ist aus dem anderen hervorgegangen (nicht nur räumlich gesehen) und beide locations laufen (friedlich... is klar) seither parallel.

die bittere, aber unumstößliche tatsache, dass der monat nur 4-5 wochenenden hat, ist verantwortlich für unsere klangwerk ost (kurz: kwo) abstinenz. denn wie ihr sicher schon festgestellt habt, suchen wir uns unsere parties nicht nach vorgaben irgendwelcher sponsoren und veranstalter aus, sondern ganz und gar nach belieben sowie musikalischem geschmack/interesse. mit reinspielen tun natürlich auch andere einflüsse, die das leben eben so mit sich bringt... gesundheit, freunde, zeit, geld (in genau dieser reihenfolge). nunja und da schoben sich eben immer wieder andere parties dazwischen, die -wertungsfrei - noch mehr interesse weckten, als die klangwerk parties.

heute abend aber waren alle parameter auf kwo gestellt, stark motiviert von matthias tanzmann. seit 2000 ungefähr betreibt er zusammen mit andré quaas moon harbour records. davor/daneben ist er auch dj und das ausgesprochen erfolgreich.

auffällig bei matthias ist, dass er sehr nachhaltig und stetig wachsend seit ende der neunziger im geschäft ist. ein langsamer aufstieg, der ihn in den letzten jahren ziemlich weit nach oben brachte in europas elektronischer musikszene. dabei scheinen all seine tätigkeiten erfolgreich zu sein - djing, producing, veranstaltungen... letztere z.b. mit dem moon harbour label flight, der regelmäßig in der leipziger distillery (siehe z.b. review 19.02.2005) abhebt.

der moon harbour sound, der auch von so namhaften leuten wie daniel stefanik (sehr erfolgreich) vertreten wird, ist von einem eigenen verständnis für house/techno geprägt. auch in richtung detroit kann man die ein oder andere platte einordnen. in den früheren jahren trafs der begriff minimal house am besten, dass hat sich mittlerweile jedoch noch weiter gefasst. es besteht auch eine gewisse ähnlichkeit zum pokerflat-sound eines steve bugs oder phoniques dessous records sound oder beides. eine verwandschaft, die man auch in sachen produktionen auslebt, denn tanzmann veröffentlicht z.b. ebenfalls bei pokerflat records.

wie auch immer, heute abend war tanzmann bester laune und mit ihm alle dem (gefließten) tanzboden angehörigen, uns inklusive! ein sehr schönes tanzbares set, im mid-tempo. houselastig mit techno-phasen, ein paar alte klassiker-samples aus der housegeschichte, ein bißchen henrik schwarz´eskes... usw. wie gesagt, eben gut und außerordentlich tanzbar.

das machte einiges weg, was in der woche zuvor nicht erfüllt werden konnte!

im vorfeld zu tanzmann legten rocknroll aus jena auf. etwas anderer sound, grundsätzlich jedoch selbe schublade. also house im weitesten sinne. wirkung? ähnlich. und die beiden hatten sichtlich spass bei der arbeit. auch immer ein gutes zeichen für engagierte arbeit.

des morgens, so ab 6uhr übernahm dj tales, der das schiff eher richtung techno lenkte, was zu der zeit jedoch ganz gut passte. verpasst haben wir heute abend das ping pong set zwischen wu-c und pepper.

wer dann immernoch nicht genug hatte, der konnte im anschluss ans klangwerk noch etwas im village nebenan "aftern", wie lange das dann noch ging... keine ahnung. aus den einschlägigen erfahrungswerten der "regulären" village-nächte allerdings ist von minimum mittag auszugehen.

unterm strich also eine sehr schöne nacht... geradezu perfekt für unseren geschmack. danke ans kwo im allgemeinen und matthias tanzmann im besonderen.


etwas losgelöst von dem geschehen auf dem mainfloor, gabs noch ein kontrastprogramm auf dem 2nd floor. das läßt sich im allgemeinen mit "hardtechno" zusammenfassen. eine sparte, die es mir schwer macht, passende worte zu finden. wenngleich ich die energie und den einsatz der djs und leute dort natürlich dennoch würdigen möchte.

vinyl d

vinyl d klaudia gawlas

ivee ivee

klaudia gawlas klaudia gawlas

klaudia gawlas klaudia gawlas

dort waren vertreten pat van stone sowie vinyl d.

und als gäste aus dem ausland der liveact von ivee aus belgrad sowie klaudia gawlas aus passau, ursprünglich polen.

allesamt bespielten den äußersten rand von techno, also hardtechno. wenn man sich mit dem jeweiligen schaffen der genannten damen & herren näher befasst, erfährt man durchaus, dass dieser stil von techno nach wie vor ziemlich populär ist und viele abnehmer findet, auch wenn er - zugegeben - aus meiner wahrnehmung fast gänzlich verschwunden ist. das hat vielleicht auch mit dem alter zu tun, früher war es schon geil zu schnellem techno im stil von dj rush, gayle san & co zu tanzen. da kann sich wohl auch sogut wie keiner von uns frei sprechen, nicht doch schonmal auf einer der tanzflächen von clubs wie dem soundsize in marienthal, atomic ohrdruf, den hardfloors in bienstädt/gierstädt etc. gestanden und spass gehabt zu haben. auch hier in unserer südthüringer gegend waren parties diesen stils in römhild, eisfeld, masserberg... hoch im kurs und zu der damaligen zeit auch das "beste", was man in sachen underground-tanz-kultur erleben konnte.

vielleicht steh ich mit dieser meinung auch isoliert da, denn beispielsweise klaudia gawlas ist lt. der raveline (nach sis) zweitbeste newcomerin in 2008... gut, ich bin eher groove-leser, aber dennoch hat das ja eine gewisse aussagekraft und beweist, dass schneller harter techno immernoch seine berechtigung hat.

dennoch habe ich mich nur wenig hier drüben auf dem floor aufgehalten, daher die eher spärlichen worte. aber trotzdem schön, an die "gute alte zeit" erinnert worden zu sein.


acid is back (reprise)

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