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forum - bielefeld

22.06.2011

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

das wetter ist beschi**en, wir tanzen auf den ti**hen. gefühlt hab ich den eindruck, als ob sich der sommer gerade vor den ganzen openairs versteckt. hoffen wir, dass er nicht erst dann wieder rauskommt, wenn die openairs schon alle weg sind... aber gut, dass wir die solide, überdachte tanzflächen mindestens genauso sehr schätzen.

die nacht heute war etwas kürzer, da mein rahmenprogramm im vorfeld noch eine kontrast-party zu dem geschehen in bielefeld vorsah. eine "andere", aber nicht minder spaßige veranstaltung (ohne genau ins detail gehen zu wollen). musikalisch jedoch ganz andere bausteile.

und so fiel im rahmen dieser party zu einem fortgeschrittenen zeitpunkt die unausweichliche frage "... und du? gehst du noch in diese clubs?", gefolgt von "... und wie heißt nochmal diese musik?" sowie endend mit "... gibts sowas hier in der gegend?".

die erste und die letzte der drei fragen ließen sich am einfachsten beantworten, denn zum einen "JA, natürlich!" und zum anderen bat diese nacht gleich 2, noch dazu sehr nahe bei einander liegende antworten. einmal das forum hier sowie das davon 0,7km fußweg (in 0,2km luftweg, wer hat da den zaun gebaut???) entfernte stereo. beides in bielefeld, also lediglich 30km vom o.g. ort, an dem die fragen gestellt worden, entfernt! quasi äußerst naheliegend, was ich garnicht oft genug als erheblichen standortvorteil hervorheben kann!

bei der frage nach "dieser musik" und "... wie man die nochmal genau nennt?" wurds ein wenig schwierig. für mich (und viele von euch sicher auch) ist die antwort ja klar... elektronische musik... house, techno und alles, was sonst noch daraus hervorging und noch weiter hervorgehen wird... der dialog erinnerte ein wenig an hans nieswandt´s beschreibungen in seinen büchern.

der vor ort "spielende" dj wechselte gerade von schlagerlastigem mitsing-pop über zu doch tatsächlich "etwas" elektronischer angehauchtem zeugs... prompt kam die frage:

[gegenüber:] "... ist das dann jetzt so deine musik?"

[ich:] "nee, dass ist safri duo..."

[gegenüber:] "hmm..." (wohlwollende denkpause)

[ich:] "... aber ganz grob gesehen so ähnlich, nur ohne die doofen trommeln und etwas langsamer..."

[gegenüber:] (weiterhin wohlwollende denkpause...)

[ich:] "... aber bleibt ja nunmal geschmackssache..."

[gegenüber:] "... ja, stimmt!"

ende des dialogs.

aber so ein wenig schwang diese frage nach "dieser musik" noch einwenig mit, auf dem hin- und rückweg nach/von bielefeld, selbst heute noch nach dem aufstehen. sie ist in der tat etwas schwierig zu beantworten, zumindest so, dass keine mißverständnisse aufkommen.

schließlich verbinden die meisten mit "techno" nunmal die härtere gangart oder noch schlimmer die hochphase deutschen 90er jahre raves. den begriff "house" assoziiert man fast durchgehend zweckentfremdet mit allem, was eine bassline, gesang und wahlweise trommeln, viele flächen, 3 melodien gleichzeitig oder alles auf einmal aufweist (siehe safri duo...).

fakt ist, techno, house, was-auch-immer, ist reduzierter, aufs wesentliche konzentriert, weitläufiger, ehrlicher, authentischer, direkter... musik, die einem nicht vorschreibt, was man zu fühlen hat, sondern die viel raum & zeit dafür läßt, seine ganz eigene, persönliche emotionale bindung dazu zu entwickeln.

ihr seht also, für meine nächste nicht-elektronik-party, muss ich meine antwort auf die große frage noch einwenig ausformulieren und auf den punkt bringen... bis dahin, muss es wohl vorerst bei "... ja, techno" bleiben.

 

keine angst, nach einer solch überbordenden einleitung, habe ich nicht vergessen über das eigentliche geschehen zu sprechen.

mild pitch hieß das label, welches heute mit 3 vertretern zu gast war. der name ist sicher bewusst als kontrast zum eher schnelleren und härteren housesound des "wild pitch" styles eines dj pierre´s (new york) angelehnt.

allen voran mit manuel tur (nicht "tür"...), welcher zwar schon seit seinem 16. lebensjahr im elektronischen geschehen sehr rührig ist, aber 2009 mit seinem album "0201" in der tat türen (gestattet mir dieses wortspiel) in der ganzen welt aufstieß. ein deep house entwurf, der perfekter nicht hätte sein können und daher auch zu sehr guten kritiken quer durch die elektronik-landschaft und darüber hinaus führte.

... und, wie sagt man so schön, die ruhr-metropole essen wieder etwas in den fokus rückte. manuel tur und das label mild pitch erfuhr dadurch natürlich einen gewissen schub in alle richtungen, sodass sämtliche veröffentlichungen im anschluss daran mehr in den fokus rückten!

so zum beispiel die heute außerdem spielenden protagonisten dplay und langenberg, welche zusammen mit manuel das label in 2009 gründeten. produktionstechnisch sind die 3 natürlich ebenfalls eng mit einander verbunden und neben ihren eigenen tracks, sind auch die remixe heiß gehandelt.

der sound heute abend war im vergleich zu unserem letzten besuch mit ben klock hier im forum (siehe januar 2011), welcher eher für techno (im eigentlichen und ursprünglichen sinne) stand, natürlich houselastiger (ebenfalls im eigentlichen und ursprünglichen sinne).

verglichen mit eigenen produktionen (siehe manuel tur´s album 0201) natürlich etwas hochgepitchter als auf dem albumformat, aber dennoch insgesamt eher deeper und gelassener. was (da sind wir wieder bei der einleitung) im positiven sinne mehr zeit und raum für auf- als dann später natürlich auch entladung gab. zum beispiel mit einem remix von stereotyp´s "keepin me" oder etwas später radio slave.

was soll ich also sagen, man muss es eben einfach fühlen!

we do!

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