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th!nk? festival

cospudener see - nordstrand leipzig

27.07.2014

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde

2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.

3. manche fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

unsere th!nk? experiences der vergangenheit aus unserem archive
th!nk? festival

cospudener see
leipzig

since ?

29.07.2012

koze, sven
väth...

28.07.2013

daniel bortz,
robag wruhme...

28.07.2013

faces &
places



unser christian meldet sich mal wieder zu wort und berichtet (zum wiederholten male) vom th!nk? festival am cospudener see zu leipzig:

"... Sommer, Sonne, Strand, und… MeHr: das Th!nk?! Das Open-Air, welches einen außergewöhnlichen Sonntag ausmacht. Zwar nicht am Meer, aber immerhin am ansehnlichsten See - sagen wir mal vereinfacht - "weit und breit" in dieser Gegend.

Logisch, dass dies die "Zutaten" sind, mit denen sich die Feierhungrigen aufs Leichteste locken lassen. Und wenn dann auch tatsächlich das Wetter - zumindest über die meiste Zeit - mitspielt, wie es am vergangenen Sonntag der Fall war, dann braucht man sich wirklich nicht über einen guten Besucheransturm wundern.

Das Th!nk? - Open Air. Die Betonung liegt auf dem Satzzeichen "!"! Denn über die Jahre, wir schreiben die 7. Austragung (!), hat sich das Open-Air zu einer festen Institution in der Festival-Saison in und um Leipzig gemausert. Ein guter Grund, die Werbetexte auf den einschlägigen Plattformen im WWW, allen voran auf der wirklich "designigen" Homepage, etwas "selbstbewusster" (alles andere als zu "selbstverliebt"!) ausfallen zu lassen: "… Die Rahmenbedingungen sind dafür geschaffen, den Rahmen zu sprengen. Deine Gedanken sind hier so frei wie Deine Bewegungen. Es geht weiter als Du dachtest. Du gehst weiter! Hier ist ein Ort gelebter Visionen. Die Vision treibt an, Freiheit schwingt mit. Deinem Feiern sind keine Grenzen gesetzt."

Lässt man sich einfach mal diese Worte auf der Zunge zergehen, im Kopf noch rückblickend auf eine wirklich "nice" "Freiluftveranstaltung" (ganz ohne Blasmusik, welche doch zur jetzigen Zeit um jede Ecke in jedem Dorf auf dem Land zu ertönen scheint - Stichwort "Kirchweih"), dann schweben spontan ein paar bunte Luftballons um einen herum. Symbolisch könnten diese nämlich für "Schwerelosigkeit", "Freiheit", "Schwingen" stehen. Oder für "Seele baumeln lassen". Ach ja, die kunterbunten Luftballons… Für so manchen haben die vlt. sogar das "i-Tüpfelchen" auf der Veranstaltung ausgemacht. Optisch allemal!

Und um jetzt mal auf den Bogen zu "schwingen", zur allgemeinen Stimmungslage an jenem Tage: Die war - im Großen und Ganzen (das kann man selbstverständlich immer sagen) - mehr als gut! Auch, so schien es, konnte der später einbrechende Wetterumschwung der Mehrheit in ihrer Stimmung nichts anhaben. Im Gegenteil. Die Luftballons waren dann zwar mehr und mehr verflogen (Fliiieg, Luftballon… Flieeeeeg), aber das bunte Treiben war noch voll im Gange - dem Regen zum Trotz.

Und nun komm ich auch gleich auf meinen persönlichen Höhepunkt zu sprechen - eine Situation, auf welcher in diesem Zusammenhang thematisch übergeleitet werden kann: Regen, beängstigende Wolkendecke, Wind, … Feiermeute, "strahlende" Gesichter (zumindest nicht "so schlecht gelaunte"), und eine, plump gesagt, WAHNSINNS-Musik. Und die kam von dem Zweigespann Superpitcher und Rebolledo, "firmierend" unter dem Banner "Pachanga Boys". BAM!

Tja, wo soll man anfangen. *Durchatmen*. Um den Part der Hintergrundinfos zu o. g. besonderen (spätestens nach Ihrem Auftritt auf dem Th!nk?!) Persönlichkeiten hinter mir zu lassen, möchte ich nicht unerwähnt lassen: Googelt mal nach dem größten Berg (zufälligerweise auch ein Vulkan) auf dem Kontinent Afrika (im Zusammenhang mit unserem Superpitcher) und hört euch das namensgleiche Album an. Ganz im Gegensatz zu dieser eher vergleichsweise "verhalteneren", ja fast schon "wehmütigen" Musik (Unser Superpitcher hatte damals "Liebeskummer". Und siehe da: Es lag mal wieder an den Frauen…), empfehle ich nun das brandaktuelle Album "Momento Drive" aus diesem Jahr. Damit wäre dann auch die Sache mit "Rebolledo" abgehakt.

Kennt man diese Platten und versucht man nun mit großer Vorstellungskraft sich eine Kreuzung derer auszumalen, kommt man dann vlt. auf den Sound, welcher daraus entsteht. Aber nur Vielleicht. Und dass ist gerade DIE Komponente: Die Unberechenbarkeit. So auch im Set der beiden Jungs auf dem Th!nk?. So antreibend, fordernd. Unberechenbar. Mal mehr eingängig, mal weniger. Konzentrierte, pulsierende Musik. Und dann immer diese Stimmen. Diese Stimmen hauchen dir ein, während dir ein kalter Schauer - im wahrsten Sinne des Wortes - über den Rücken läuft: "Tanz, Kleines, TANZ!" Eine souveräne Musik. Von souveränen "Musikern" mit dem Hang zum "Understatement".

Die Sache mit dem "Understatement" taugt nicht jedem Künstler gleichermaßen. Zumindest kann es auch mal anders gehen, was oft auch eine willkommene Abwechslung ist, gerade als Zuschauer: Der Act vor den Pachanga Boys: Andreas Eckhardt und Lars-Christian Müller! Die beiden, welche kurzerhand einspringen mussten für Axel Bomann auf der Lawnstage (die 2. Stage neben der Mainstage auf dem Open Air). Hr. Bomann hatte Schwierigkeiten mit seinem Flug, darum musste dieser absagen bzw. wurde umgebucht für die Afterhour in der Distillery (diesen Act sollten wir leider Gottes nicht mehr mitbekommen. Jammerschade!).

Zurück zum Andreas und Lars: Mit theatralischen und extrovertierten Gesichtsausdrücken und Körperwindungen pushten die beiden Ihre überaus "hörbare" (und das ist noch mild ausgedrückt!) Muse in den Himmel empor. Das Ergebnis: Euphorie pur bei dem Publikum. Man kann es auch einfach so ausdrücken: Sie feierten (sich?) selbst auf dieses gute Set. Ein Set gespickt aus emotionsgeladenen House-Krachern alá "Innervisions" ("Turn Around" von Sailor & I im Ame-Remix) und anderen, vermeintlich düsteren Krachern á la "K7 Records" ("Kill 100" von X-Press 2 im Carl Craig - Remix). Auch Klasse. Da konnte das Unheil von oben ruhig kommen. Es kam dann letztendlich auch, aber eben erst mit dem Auftritt der Pachanga Boys. Noch nie tat es so gut im Regen zu tanzen.

Jetzt hab ich so viel Worte über diese beiden Acts verloren, da möchte ich den Rest "nur" noch anschneiden. Einige Höhepunkte (im Endeffekt war der ganze Tag der Höhepunkt; ich habe auch nicht mal Argumente für das Benennen von Ausnahmen, wo dies denn nicht zutrifft): Der sanfte "Elektro-Pop" eines Jan Blomqvist am frühen, strahlend-sonnigen Nachmittag auf der Mainstage...

... der gemütlich dahingleitende House-Sound eines Nighmares on wax...

... oder das Bandgefüge Pupkulies & Rebecca auf der Lawnstage, wenn es denn mal mehr Frauengesang sein soll.

Klar ist: Musikalische Abwechslung war genug geboten! Trockener, eher düsterer Techno-Bum-Bum, besser "Dubtechno", war gegen Ende sogar auch an der Reihe: Rodhad von dem Label "Dystopian" aus Berlin. Wenn denn zu dieser Zeit der Himmel über dem Cospudener See aus lauter Zorn nicht abgestürzt ist…

Ach, na klar: Der Sven, unser "Baba", war - wie gefühlt jedes Jahr - auch wieder mit von der Partie. Natürlich auf der Mainstage. Vor welcher sich die Tanzfläche dann doch langsam immer mehr leerte. Leider. Aufgrund des Wetters. Nicht wegen der Musik.

Und, was bleibt? Für mich persönlich die Erinnerung an einen "geschmeidigen" Sonntag. Davon könnte es mehrere geben: Abwechslungsreiches Musikprogramm (immernoch keine Blasmusik!), gutes Wetter (bis zu einem gewissen Zeitpunkt), gut gelaunte Menschen (die Mehrheit), breite Palette an kulinarischen Gerichten.

Letztgenannter Punkt sollte noch mal hervorgehoben werden - denn fernab der Tanzflächen gibt es ja auch noch andere Bereiche eines Open Airs zu beleuchten. Ein Lob an die Helferlein und Veranstalter des Open Airs: Das Essen war vorzüglich! Frisch, für den Preis üppig, lecker, und eben abwechslungsreich (da können sich andere 1-Tages-Open-Airs eine Scheibe davon abschneiden…). Mahlzeit!

Für den ein oder anderen "verwässern" gewisse Dinge jedoch den positiven Gesamteindruck, und dies nicht nur durch den Regen: Das Set von Axel Boman viel vollkommen ins Wasser (auf dem Open Air!)...

... das Set von Ellen Allien musste verschoben werden...

... (kurzerhand sprang Kaden und Stefanik ein; sie hatte ebenso zeitliche Probleme)...

... teilweise überdurchschnittlich lange Schlangen vor dem Eingängen, teilweise Engpässe an den Bars mit Wasserversorgung, Parkschwierigkeiten, Anwohnerstörungen.

Aber was wäre schon ein zu perfektes Open-Air?! Man will sich ja schließlich noch verbessern und an sich arbeiten können. Den richtigen Schritt aufgrund genannter Umstände wurde vom Veranstalter schon getan: Mit den richtigen Worten wird der Öffentlichkeit klar gemacht, dass man für alles ein offenes Ohr hat (siehe Reaktionen auf Homepage, etc.)! Löblich!

Lierum Larum: Th!nk? - Macher, meinen Daumen habt ihr! Danke!

..."

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