dieses
wochenende widmeten wir unsere aufmerksamkeit dem
südspiel event im würzburger akw.
dahinter stecken die djs ali und der knarf, welche das
machen, was viel mehr leute ins augen fassen sollten,
ihren idealen und ganz persönlichem geschmack
nachzugehen.
so
präsentieren sie dem sonst eher dürftig
bestückten würzburger nachtleben (zumindest in
sachen elektronik gibts eigentlich nur das airport, sonst
nichts) gegen allen widerstand immer und immer wieder
anspruchsvolle veranstaltungen im ernsthaften house und
techno bereich.
eine
der perlen dieser veranstaltungen haben wir selbst schon
miterlebt, als 2004
mathew jonson
einen sensationellen liveact in kleinem kreis zum besten
gab. seinerzeit noch auf dem "boot" in würzburg,
welches ali und frank mittlerweile jedoch nicht mehr als
austragungsort ihrer südpol/südspiel reihe
verwenden.
mit der
auswahl ihrer gäste beweisen die beiden nicht nur
guten geschmack, sie beweisen auch immer wieder ein recht
glückliches händchen. bei mathew jonson 2004
konnten sie ein überaschungsbooking erreichen, genau
an der schwelle, an der die bekanntheit von jonson kurz
später explodieren sollte. entsprechend sicher auch
seine gage, die wenige monate später
unerschwingliche summen annahm.
ähnlich
- auch wenn nicht ganz so deutlich - erging es den beiden
mit dj áme. auch hier hatten sie schon vor
geraumer zeit einen gig geplant, welcher jedoch
áme-seitig dann leider nicht wahrgenommen werden
konnte. mit dem heutigen abend kamen die
südspiel-jungs dann endlich zu ihrem lang ersehnten
besuch der áme-hälfte.
denn
áme stehen hoch im kurs. seit sie 2004 ihr
gleichnamiges album veröffentlichten, was u.a. ihre
- ja, man kann schon sagen hits - "ojomo" und "nia"
enthielt und welchem wiederum entsprechende
12´inches vorangingen, ist der terminkalender
voll.
in ganz
europa, teilweise schon weltweit sind sie unterwegs,
vertreten an allen wichtigen schnittpunkten, wie z.b. in
barcelona im umfeld des sonars (siehe
auch unser review
2006),
beim englischen ritterschlag in der bbc1 mix-sendung
"essential
mix"
oder auch gleich um die ecke beim sonnemondsterne
festival.
zu gute
kommt áme, dass sie aus 2 leuten bestehen,
kristian beyer und frank wiedemann, und sich somit die
dj-gigs teilen können. haben wir in barcelona den
herrn wiedemann zu gehör bekommen, ist heute abend
herr beyer vor ort.
die
musikalische meinung von áme, was in sachen
housemusic relevant ist, stieß auch heute abend auf
offene ohren. aufs wesentliche gebracht und aus den
verschiedensten einflüssen destilliert.
ihre
produktionen erscheinen auf dem berliner sonar kollektiv
und damit in bester gesellschaft mit namen wie jazzanova,
georg levin, double u aber auch kabuki und verschiedenste
andere künstler, welche allesamt (siehe
eingangsplädoyer) eben auch konsequent dem
nachgehen, was sie für richtig und gut
halten.
so gabs
ein ca. 3 stündiges stimmiges house-set, in dem
musikalisch artverwandtes zu den áme-produktionen
im einsatz war, was unterm strich ziemlich schnell nach
dj-set-beginn alle vor ort versammelten auf die
tanzfläche zwang und wie auf finderschnips zu
euphorie nötigte.
nicht
so direkt offensichtlich im sinne von fader runter und
dann rumms, bass rein, sondern mehr aus dem sub-kontext
heraus, wenn das letzte passende element - sagen wir z.b.
eine hi-hat - zum perfekten groove das grad laufende
pattern perfekt machte.
ihr
seht, mal wieder nur händevoll lob, was heute
ausgeschüttet wird und der gut gemeinte rat, erlebt
es selbst! bei den zahlreichen bookings müsst ihr
nur nur den euch zusagenden ort
auswählen.
erwähnt
werden sollten noch ein paar hard-facts des abends, wie
z.b. der eintrittspreis von 6 euro, das
yacht-ähnlich geformte dj-podest, die sicher gut
gemeinte nebelmaschinenbeteiligung und zu guter letzt
vielleicht noch, dass der abend sicher noch ein paar mehr
gäste verdient gehabt hätte - all denen kann
man nur sagen, ihr habt was verpasst.