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zooma - plauen

19.03.2010

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

 

 

der letzte besuch im zooma liegt schon einiges zurück, 2008 (siehe review mit guillaume & the coutu dumonts), ist das richtig? ohja, erschreckenderweise, denn somit sind schon 2 jahre seither vergangen.

das zooma in plauen legt seine elektronischen, 2 mal im monat stattfindenden parties meist auf freitag. und aus gründen, die wohl im klassischen modell meiner lebensführung zu suchen sind, ist das im regelfall kein guter tag für einen besuch. schon beim letzten mal stellte ich fest, dass das zooma eine schöne location ist, mit allem, was man club-technisch so braucht, weswegen es sehr schade ist, nicht öfter vor ort sein zu können.

heute abend wurde als zusätzliche motivation ein auftritt von apparat vs. skate angekündigt und das war grund genug, das erwähnte klassische lebensmodell mal etwas unter druck zu setzen.

 

ich war relativ früh vor ort (kurz nach 12) und hatte daher noch etwas gelegenheit, mir die location etwas genauer anzuschauen. ihr merkt, eine schöne umschreibung für "was mach ich denn mit meiner langweilige, bis es endlich losgeht hier" - was ja aber nichts zooma-spezifisches ist.

die letzten 2 bilder sind dabei aus dem so called house-floor, den ich nach vor für einen der optisch gelungendsten floors mitteldeutschlands halte. dort spielte bei (früher) ankunft sugar d (empfehlung, click´ed euch die letzten 2 pics mal größer). schöne parkettfußboden, die decke mit kugel-gebimmsel ausgehängt, schöne bar angrenzend, alles in intimen rotlicht gehalten... das schreit alles förmlich nach genau der ekstase, die die meisten housesongs insich tragen.

übrigens war auch der sound von sugar d. entsprechend angelegt. schöner house-sound, muss man sagen. auch wenn (noch) keiner da war (wie gesagt, kurz nach 12).

auf dem "big floor" war daniel stefanik am werk, welcher mir heute abend ausgesprochen gut gefiel. wenn in einem anderen review davon die rede war, dass daniel "wohl vom vortag in plauen noch etwas ge-jetlag-ed war", dann ist mir das jetzt noch klarer. ein sehr schönes set, was er thematisch schonmal etwas an seine nachfolgenden gäste anlehnte, dennoch aber mit seiner ganz eigenen note versah.

man merkt, dass das hier eine seiner residency´s ist und er somit kreative freiheit genießt. keine völlige, denn - fluch & segen des djs - natürlich ist und bleibt er seinen "gästen auf der tanzfläche" verpflichtet, wobei die auch schon zu ganz früher stunde jede seiner platten "mitnahmen".

ein guter nährboden also, um "so richtig die sau rauszulassen", was den o.g. jetlag hier und da ganz gut erklärt.

zu etwas späterer stunde, da sich die tanzfläche und der club dann gefüllt hatte, übernahmen die gäste aus berlin, apparat vs. skate.

skate selbst (ähnlich wie apparat auch) entstammt so einwenig dem t.raumschmiere/shitkatapult umfeld und hat neben apparat auch kollaborationen mit phon.o am laufen.

bei apparat verhält sich das ähnlich. zumindest in unserer wahrnehmung unternahm er seine ersten größeren schritte ebenfalls in verbindung mit t.raumschmiere´s label shitkatapult. das war so ungefähr 2003, zu einer zeit, als das maria am ufer in berlin noch zu dem heißesten schei** berlins zählte (siehe review 2003 in berlin mit apparat).

in der zwischenzeit hat apparat 2 alben veröffentlich ("walls" und "duplex"), ausflüge in band-formate unternommen, diverse künstliche duos ausprobiert und auch für andere produziert - ellen alliens album "bubbles" z.b., wodurch sich dann auch eine brücke in richtung bpitch control schlagen läßt.

an deren ende findet man dann auch die sehr erfolgreiche zusammenarbeit mit modeselektor, durch welche somit die 3-mann-kombo moderat entstand. diese war, nein ist, mal eben einer der besten liveacts derzeit überhaupt, wovon wir uns in 2009 auch bereits selbst überzeugen konnten (siehe review nachtdigital 2009).

by the way, wo wir grad beim nachtdigital sind, die lichtinstallationen von dort hat man jetzt in die neue optik des big floors hier in plauen integriert... :)

neben uns, sieht das auch resident advisor (wers noch nicht wusste, sowas wie szenemag, nur größer, erfolgreicher und weltweiter) so, welche moderat zum besten liveact 2009 überhaupt wählten.

der sound von apparat selbst war früher zwar "frickeliger", aber im grunde schon immer mit einer melancholischen note versehen. der sound hatte auch in der folge der verschiedenen alben und kollaborationen (auch und insbesondere mit moderat) eine ernsthafte komponente. das schien schon immer über den reinen club-kontext hinauszugehen, wenngleich es dennoch tanzbar blieb. ich würde das mal als musik bezeichnen, die wir (auf jedenfall aber mal ich) auch dann noch hören werden, wenn es keine tanzflächen mehr gibt!

das ist musik, die etwas großes und erhabenes hat. manchen ist das etwas zuviel emotion und pathos, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann, aber gut, geschmackssache.

diese note fand sich auch heute abend im sound von apparat/skate, nur das es deutlich tanzbarer zuging. entsprechend war auch da die stimmung auf dem floor!

insofern ein schöner abend und ein guter auftakt ins wochenende! danke.

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