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berlinberlin

die rakete - nürnberg

26.05.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

japs, schon wieder nürnberg, japs, schon wieder âme (last time @ mitte soundbar - siehe review). ob uns das nicht langweilig wird? öhm, nunja, um euch die wahrheit knallhart ins gesicht zu sagen: N-Ö!

mal abgesehen von unserer âme-schwäche als solcher, steckt der teufel darüber hinaus im detail. denn heute abend in der rakete spielt die live-seite des âme-duos, um genau zu sein frank! letztes mal in der mitte soundbar, war es der kristian, welcher als dj gebucht war. eine aufteilung, die man seit einigen monaten (ungefähr mit veröffentlichung des live-albums von âme) vorgenommen hat und somit das ewige rätselraten, wer jetzt genau von beiden auflegen wird, vorerst an acta legt.

bei bestem sonnenschein verlebten wir zum einstieg in die nacht einen herrlichen samstag inmitten nürnbergs sommerlicher möglichkeiten. 500 tonnen sand (so sagt man) schaffen maritimes flair unweit des (so sagt man ebenfalls) größten kinos deutschlands. die diversen flußläufe mit angrenzenden biergärten (z.b. das gärtla, welches auch ab und an elektronisch beschallt wird) sowie der dauer-brenner "broatwoarscht" tun ihr übriges, um sich hier wohlzufühlen.

außerdem ist unser letzter rakete-besuch schon ein weilchen her (schaut am besten selbst im archive).

auch wenn davon auszugehen war, dass bei so sommerlichen temperaturen der club erst etwas später voll werden würde, steckte uns der hemmann-schreck noch in den gliedern. zu erinnerung: die hälfte unserer besatzung stand bei einem fulminanten marek-hemmann-abend hier in der rakete letztes jahr im herbst einmal vor der tür - einlass-stopp sei dank (siehe review). das galt es heute unbedingt zu vermeiden - auftrag ausgeführt!

so hatten wir gut gelegenheit, zum einen den raucher-außenfloor mehrfach in augenschein nehmen zu dürfen sowie zum anderen dem set von michael melchner vs. patrick jahn zu lauschen.

ein anfangs deepes set, was aber im laufe der zunehmend voller werdenden rakete tempo-/track-technisch immer mehr anzog. ob es erst anzog und sich die rakete dann füllte oder umgekehrt, ließ sich jedoch leider nicht vollends ergründen. wahrscheinlich ging es hand in hand, wie so oft im leben.

ab 2.30uhr erlebten wir dann den sichtbar locker und extrem gelösten âme-frank mit seinem live act. wer das live-album noch nicht kennt, dem sei es auch hier noch einmal wärmstens ans herz gelegt.

neben den eigenen produktionen ("rej" oder "nia" zum beispiel), welche nahezu jeder mittlerweile aus den diversen dj-sets herauszuhören im stande ist, sind es vor allem die edits und remixe, für die âme in der elektro-szene weltweit bekannt sind.

so wundert es auch nicht, dass das livealbum ausgangsmaterialien von verschiedenen ecken europas und der welt bereit hält. wie z.b. underworld, unkle, roy ayers und andere, welche âme mit ihrem ganz besonderen, eigenen dancefloor-mantel umhüllten. extrem durch die decke ging davon der âme remix, den sie aus dem track "envision" des amerikaners osunlade (auf strictly rhythm und anderen labels zu gast) schnitzten. alleine dieser remix dürfte den âme-bekanntsheitsgrad wohl weltweit spürbar um einige prozent-punkte nach oben geschoben haben. den bekanntheitsgrad von ihrem label innervisions aus berlin natürlich ebenfalls.

bodenständig und selbstkritisch wie die beiden âme-herren nunmal sind, geben sie selbst im interview zu protokoll, dass das live-projekt noch in seinen anfängen steckt.

denn bei all der lobhuddelei, kann/muss auch ein wenig kritik erlaubt sein. so war das set von frank mit 150min unglaublich lang, aber ließ ein wenig den roten faden vermissen. klar verfehlte es seine wirkung nicht, aber dennoch muss da noch etwas an der "dramaturgischen" linie gearbeitet werden.

gut, dass ist die königsklasse bei live-sets, genau das zu erreichen. und viele lösen das problem dadurch, dass sie im prinzip die linie zwischen live-act und dj-set einfach verwischen.

nichts desto trotz, es muss schließlich sportlich sowie anspruchsvoll bleiben und âme haben die latte nunmal durch ihr eigenes tun selbst so hoch gelegt. sei es nun durch ihre produktionen, remixe oder eben durch die vielen vielen sehr guten dj-sets, die wir in den letzten jahren immer wieder zu gehör bekamen!

aber keine angst, unseren spass hatten wir dennoch heute abend. auch wenn gegen ende michael melchner noch mit 2-3 platten aushalf und damit die sperrstunde amtlich überschritten wurde. offiziell natürlich - wir möchten schließlich nicht ungewollt als zeuge eines bayerischen kapitalverbrechens [sperrstundenüberschreitung] vorgeladen werden - gingen einfach nur unseren uhren weit vor ;)

so könnt ihr also darauf wetten, dass wir alles daran setzen werden, noch in den nächsten monaten wieder einen âme-beitrag bei uns zu dokumentieren. tendenziell dann aber wieder in dj-form (damits auch für uns spannend bleibt!).

in diesem sinne (nirgends paßt das so gut wie hier): rock it, don´t stop it!

 

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