[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
ein
wenig zeit und das i
love vinyl
openair waren es, die uns heute seit längerer zeit
einmal wieder nach kassel trieben.
das
nächste woche stattfindende openair in
nordthüringen war heute zu einer warm-up party hier
ins arm
eingeladen, samt mo´s ferry aushängeschild
dapayk und seinen kollegen kleinschmager
audio & marcel knopf, begleitet und
unterstützt von kassels subkultur.
genießt
kassel landläufig den ruf, eine eher wenig
attraktive stadt zu sein, weisen wir nur zu gerne darauf
hin, dass es mehr gibt als postkarten-idylle und clean
restaurierte mittelaltergebäude (die es dennoch auch
hier gibt, wenn man genau hinschaut), die einen ort
besuchenswert machen. keine angst, wir werden (und
können) jetzt nicht die gesamte geschichte der
letzten 150 jahre (und insbesondere des zweiten
weltkriegs) aufarbeiten.
vielmehr
wollen wir - wie immer - eine andere perspektive
einnehmen: den blick von unten. den blick auf subkultur,
musik, kunst und kreativität. und davon gab und gibt
es in kassel reichlich, auch in sachen elektronischer
musik.
das arm
stellt dafür schon seit über 10 jahren seine
alten gewölbemauern zur verfügung.
sweatshop heißt eine dieser elektronischen
veranstaltungsreihen hier, die (aktueller auszug aus dem
programm) neben betreiber basti f. selbst, leute
wie daniel dreier (6.7.), liem vom diynamic
label (13.7.), franco cinelli aus argentinien
(20.7.), m.in von desolat (27.7.), daniel
stefanik (17.8.), karotte (31.8.) und andere
featured!
das arm
ist in einem gewölbekeller untergebracht, welcher im
hinterhof der lolita bar liegt. damit ist man
mitten drin im kreativen kassel, denn drumherum triefts
nur so aus allen ecken/enden vor expression. zum beispiel
das rooftop tv, welches an die eigene hauswand
internationale videokunst projeziert oder auch die
galerie herman breker (um die ecke).
auch
gleich nebenan der bahnhof, die polizei (wir sind hier
also sicher...) sowie das hotel reiss, welches uns
in bester erinnerung angesichts eines
jahrhundertauftritts von cristian vogels supergroup
super collider geblieben ist (siehe
review
2002).
auch das arm selbst hatten wir 2001 (siehe
review)
schon einmal bei uns bebildert (um das mit den 10 jahren
mit einem fotobeweis zu hinterlegen).
bei all
diesen jahreszahlen kommen wir auch in diesem
kassel-besuch nicht drumherum, doch zumindest in einer
randnotiz obligatorisch auf die heroischen zeiten von
stammheim und aufschwung ost hinzuweisen (viel zu wenig
erinnerungen dazu in unserem archive).
gut,
die erinnerungen alter menschen, aber für das
verständnis von kassels elektronischer subkultur
nunmal immer wieder unabdinglich!
kommen
wir also ins hier und jetzt, in dem marcel knopf
gleich zu beginn in erinnerung rief, warum die partyreihe
hier eigentlich unter dem titel "sweatshop"
stand.
ein
lebendiges set, was nicht nur ihn, sondern auch die
vielen gäste lächeln und tanzen ließ,
ganz im geiste des anstehenden "i love vinyl" openairs,
denn es wurde ausschließlich schwarzes vinyl
gespielt! ein bekenntnis, was auch nächste woche im
norden thüringens im vordergrund stehen
wird.
gefolgt
wurde er von dapayk´s liveset.
mit
freudigen reaktionen, etwas mehr druck und vehemenz ging
es weiter. warm und schweißtreibend blieb es
natürlich ebenfalls!
in
sachen dapayk (ähnlich wie bei kassel & dem
stammheim), kommt man eigentlich nicht drum herum, die
künstlerische liäson zu seiner frau eva padberg
zu erwähnen, welche 2005 erstmals stark im fokus der
wahrnehmung stand (siehe unsere reviews dazu in
nürnberg
& erfurt).
schön zu sehen bzw. vielmehr zu hören, dass
dapayk auch ohne gesangs-kollaboration starken anklang
findet!
im
anschluss folgte noch kleinschmager audio, neben
dapayk & marcel knopf die dritten vertreter der
mo´s ferry family heute.
nebem
dem geschehen im arm und der angrenzenden lolita bar,
gabs noch einen weiteren floor, welcher heute
ebenfalls zur veranstaltung dazugehörte (müsste
der club loyal gewesen sein...).
dort an
den plattenspielern (also auch vinyl!) der
schmeisser, benno & newmann sowie my
appeal, alle samt aus kassel!
ihr
sehr also, in form des arm/lolita bar/loyal-komplexes
gibt es mindestens schonmal einen festen anlaufpunkt, der
in kassel eine reise wert ist.
von dem
sonstigen bunten treiben, in all seiner kulturellen
vielfalt (das mein ich ernst & positiv!), mal ganz zu
schweigen! dazu ist kassel ja noch sowas wie deutschland
architektur-hauptstadt, documenta-ausrichtungsort,
mittelpunkt vielerlei kirchlichen treibens, deutsche bahn
drehscheibe und überhaupt, ziemliche mitte
deutschlands!
achja,
dass das artwork der arm-flyer von bringmann &
kopetzki stammt, welche ja ebenfalls untrennbar mit
kassel, stammheim & co verknüpft sind,
erwähnen wir natürlich auch noch gerne!
in
diesem sinne, rave on!