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sonnemondsterne 13

bleilochtalsperre - saalburg

08.08.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

sonnemondsterne /
winter-sms

bleilochtalsperre - saalburg u.a.
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die sonnemondsterne 13 aus meiner sicht - unvollständig und subjektiv wertend, sowohl textlich, als auch fotografisch.

wir ihr sicher schon gemerkt habt, haben wir uns dieses jahr aufgeteilt. andy genoss die diesjährige sms komplett, während meine wenigkeit nur samstag nachmittag bis sonntag (früher) morgen am start war.

grund dafür ist - offen gesagt - fehlendes interesse. zumindest auf 3-tageslänge ist die sms nach vielen jahren nicht mehr ganz so reizvoll für mich, wie es noch vor einigen jahren bzw. einem jahrzehnt der fall war.

man hat einfach schon zu vieles gesehen, erlebt und gehört. dafür kann natürlich der veranstalter eher wenig und man würde ihm unrecht tun, ihn dafür verantwortlich zu machen.

tatsache ist jedoch, dass die sonnemondsterne seit jahren schon an ihre belastungsgröße (um die 30.000 besucher) stößt und dieses jahr erneut einen neuen höhepunkt erreichte. im rahmen dieser ja ansich erstmal erfreulichen entwicklung, liegt aber auch das problem. denn, ein gewisser loveparade-faktor hat sich eingestellt. das gesunde wachstum, bis man einen punkt erreicht hat, den man nicht mehr so richtig kontrollieren und bei dem man dann berechtigt die fragen stellen kann, wo liegt jetzt genau nochmal die identität des sonnemondsterne festivals?

ich will das auch garnicht zu philosophisch werden lassen. sagen wir einfach, jeder selbst der hier ist, wird schon wissen warum er eben hier ist. und jeder, der da war, wird sicherlich hier und da das gefunden haben, wonach er gesucht hat.

und diejenigen, die im nachhinein nun festgestellen, dass sie eigentlich am ganzen wochenende nichts so richtig ge-flash-ed hat, die werden nächstes jahr eben nicht mehr kommen. die masse der besucher scheint mehr zu der erstgenannten gruppe zu gehören... :)

gut, wie gesagt, dass review hier ist jetzt meins, geht also darum, was mich ge-flash-ed hat und ob ich nächstes jahr wiederkomme.

ob ich wiederkomme, weiss ich noch nicht so richtig. aber ich kann wohl behaupten, dass zwischen all den unterschiedlichen bühnenprogrammen im grunde nur einer so richtig gänsehaut bei mir erzeugte: laurent garnier.

nicht das erste mal, denn mr. garnier hat ein sehr langes schaffen und walten hinter sich. letztes jahr erschien ein neues album (tales of a kleptomaniac) von ihm. nach einem album-ausflug ins eher ambient-ige, im grunde wieder ein typisches garnier-album, offen für neues stil, aber dennoch auch erdig ehrliches für den dancefloor dabei.

sein liveact heute hatte einige stücke des neuen werks intus, darunter ein drum´n bass-artiger track, ein eher ins dubstep-artige gehender titel, ein paar hiphop/downbeat nummern und eben auch ein paar tracks, die an frühere sternstunden von ihm erinnern, jedoch mit musikalischen mitteln auf der höhe der zeit.

herr garnier ist eben ein musiker durch und durch, der für alles ein offenes ohr hat und auch alles musikalisch irgendwie einfließen lässt. und vor allen dingen hat er weiterhin sichtlich spass bei seinem tun und treiben. alleine das ist ja immer ein gutes zeichen dafür, dass hier jemand mit leib & seele dabei ist.

sein ehemaliges label, f-communications, spiegelte früher diese musikalische offenheit auch wieder und veröffentlichte neben viel techno geschichte auch sehr viel, was in anderen bereichen akzeptiert und respektiert wurde, zum beispiel st. germain mit ihrem eher jazz-lastigen zugang zu musik. ehemalig deswegen, weil die aktivitäten von f-com eingestellt wurden, die website dazu ist auf stand märz 2008... leider! das ist auch der grund dafür, warum laurent garnier mittlerweile z.b. auf innervisions records released.

zurück ins heute, da hörte ich einen sehr impulsiven und energiegeladenen vortrag mit 2 live-musikern an trompete und saxofon. klassiker wie crispy bacon und the man with the red face durften natürlich nicht fehlen und wurden auch dankbar vom publikum angenommen. davor, dazwischen und danach tracks vom neuen album.

highlight des sets war ein track, dessen namen ich grad nirgends finde, der aber auch letztes oder vorletztes jahr rauskam. so eine art "man with the red face" 2.0, weil auch mit viel bläser-einsatz. auf jedenfall rief dieser bei allen zelt-besuchern die größtmöglichen gefühlsreaktionen hervor.

unter verachtung aller sonstigen darbietungen heute abend war das also mein ganz persönliches highlight.

ansonsten war ich viel damit beschäftigt, einfach nur flüchtige eindrücke zu sammeln. musikalisch, wie auch optisch.

z.b. im freude am tanzen zelt ganz zu beginn des abends. grad am werk mbeck.

im/am muna-zelt, welches sehr liebevoll direkt in ufer-nähe aufgestellt wurde und passend zum piraten-motto direkt in einen aufgeschütteten sandstrand integriert wurde. schade, dass es im laufe des samstag nachmittags nicht mehr ganz so tolles wetter war, sonst hätten wir das karibik-flair noch besser genießen können...

dj-mäßig gabs viel eigenen muna-stuff, als auch auswärtsgäste, die meist jedoch immer irgendwie schonmal in der muna auflegten, z.b. ken tamburri, pier bucci, mountain people, markus kavka, sierra...

überhaupt hat man das mit dem strand dieses jahr super gelöst. vom muna zelt aus ging es bis rüber zur strandbar 22, wodurch quasi ein durchgehender hübscher sandstrand künstlich installiert wurde.

an der strandbar selbst gabs ein eigenes dj-programm, welches quasi auch wieder einen eigenen floor insich darstellte. schön, dass man hier dieses jahr noch mehr raum frei gab... welcher auch rege genutzt wurde.

ansonsten liefs querbeet. mal rüber zur mainstage und northern lite, die mit ihren neuen sachen wieder erfreulich an die gute alte zeit anknüpfen und zusammen mit treffend eingesetzten visuals (die vom zusammenhang her gut an die letztjährige massive attack vorstellung erinnerten) einen beachtlichen auftritt lieferten.

der mann mit der maske oben ist dj fornix, nicht redshape... der mit dem bart mr. oizo. letzterer mit der üblichen rave-auf-die-zwölf-auch-an-dj-tanith-sets-erinnernde-und-ed-banger-sound-lastige bombast-vorstellung.

im cocoon-zelt z.b. tobi neumann und onur özer.

auf dem brandenburg-allstars stage bekam ich schluck den druck mit. diese 2-combo mit viel tamtam drumherum ist gerade dabei, sich zu einer noch krasseren version von deichkind zu entwickeln. in sachen publikums-liebe sind sie jetzt schon auf dem niveau von deichkind vor 5 jahren. inhaltlich... nunja, müsst ihr euch selbst mal anhören, was es mit "stockfisch" und "schokolade" aufisch hat...

gut, abschlussworte. ob ich nächstes jahr wiederkomme, macht sich rein am angebot fest. sprich, ob künstler dabei sind, die mich interessieren. prodigy, peter fox, mia. ... ja, ok, kann man sich alles irgendwie mal anschauen/anhören. aber im zusammenhang mit meiner vorliebe für elektronische tanzmusik macht das keinen sinn. fat boy slim schon eher, auch wenn ich den irgendwie verpasst hab (wie gesagt, fast schon sträfliche ignoranz).

so befindet sich m.e. nach die sonnemondsterne einwenig in der sinn-krise, weil festival für elektronische musik paßt ja wg. der o.g. acts nur noch bedingt. natürlich kuck ich mir die gerne mal an (so wie in den jahren zuvor fettes brot, die fantastischen vier etc. auch), aber wenn ich elektronische musik erleben will, dann ist die sonnemondsterne zugegeben für mich nicht mehr die erste wahl.

das hat auch viel damit zutun, dass in der größenordnung, in der wir uns hier bewegen (30.000 leute), elektronische musik wie ich sie gerne mag, nicht verhandelt wird bzw. nicht verhandelt werden sollte. das mag wirtschaftlich sinn machen, wenn sven väth, richie hawtin und co, vor so vielen leuten auftreten und diese menge natürlich auch begeistern, unterm strich jedoch, ist mir persönlich der kleine club oder das kleine festival dann doch lieber, um zu elektronischer musik zu tanzen.

was wiederum nicht heißt, dass man in diesem bereich nicht fündig werden kann. muna-zelt, strandbar 22, fat-zelt... hier kriegt man eben solches programm schon geboten. aber dafür um die 100 euro eintritt?

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