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clubnacht

cosmopolar - erfurt

08.04.2011

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

die qual der wahl, fluch und segen gleichermaßen. an diesem wochenende hatte man eine geradezu traumhafte auswahl an parties in erfurt und umgebung. alleine freitags konnte man zwischen efdemin im cosmopolar, matthias tanzmann in der egabox und justin cowley im mojo wählen. samstags wurde das rennen zwischen magda im centrum, karotte + ana in der muna, tom clark in der alten motorenfabrik, krause duo in nordhausen, jake the rapper + douglas greed in plauen und mbeck + aquarius heaven im kassa bestritten.

... ihr seht, die liste ist lang und nicht mal vollständig. ich selbst pflege gerne den brauch, im zweifelsfall immer für die musik zu entscheiden und von den genannten erschien daher efdemin am interessantesten. wenngleich es zugegeben ein kopf an kopf rennen mit matthias tanzmann war...

denn in guter erinnerung ist mir sein set vor 2 jahren beim bayou festival zusammen mit mathias kaden (siehe review 2009). damals bei ähnlich gutem wetter, wie das auch dieses wochenende der fall war. nur ganz so warm war es noch nicht, aber das wird noch. die meisten großen, aber auch kleinen festivals für den sommer sind schon komplett und klingen nach einem gigantischen sommer. neben guten alten bekannten, die ihre lineups schonmal mächtig hochwertig ausstaffiert haben, sind da auch reanimationen wie z.b. der klassiker lovelee day dabei (this year dem vernehmen nach mit richie hawtin... eine kleine sensation).

also scheint das mit der qual der wahl noch eine ganze weile so zu bleiben. gut so, auch wenn das für die veranstalter-fraktion natürlich harte zeite sind, wenn die verschiedenen möglichkeiten sich zeitlich so überschneiden, wie dieses wochenende!

heute wars mein zweiter besuch im cosmopolar und der dritte für szenemag insgesamt. da es sehr spontan zuging heute, war ich schon extrem früh da und konnte ungestört noch einmal die location in augenschein nehmen. daher (erstmal) nicht wundern, wenn da kaum jemand auf den nachfolgenden pics zu sehen ist (sie sind so gegen 23.30 entstanden).

unser erster besuch war vor etwa einem jahr (siehe review 2010) und seither hat man sich grundsätzlich erstmal gehalten und weitestgehend etabliert, trotz aller widerstände und schwierigkeiten die ein club in dieser größer naturgemäß so mit sich bringt.

der schlüssel scheint ein recht breit gefächertes angebot zu sein. ein bestandteil davon ist ein gut abgestimmtes und ausgewähltes elektronik-lineup, welches z.b. in form der clubnacht (wenn man sich da nicht am berghain orientiert hat, denselben anlagenhersteller hat man ja auch...) freitags anwendung findet. dort ist man ziemlich hochwertig dabei und setzt neben gediegenen leuten (toni rios letztens z.b.), auch auf neues und (fast schon) gewagtes... jazzanova, ida engberg, italoboyz und kaiserdisco z.b.!

ansonsten kann man nach einem jahr im elektronik-bereich schon eine gute liste an hochkarätern vorweisen, tiefschwarz, m.a.n.d.y., dixon, noze, ana, mitja prinz, julietta.. man geht also zwischen seinen (für uns szenemager streitbaren) programmen wie tokio nights, afterwork partys, studio54 nächten etc. einen qualitativ durchaus guten weg.

publikumstechnisch läßt sich die cosmopolar-crowd noch nicht so richtig einordnen. selbst heute nach dem abend kann ich das immernoch nicht richtig benennen. allerdings geht (nicht nur publikumstechnisch) mir der vergleich mit dem cocoon in frankfurt nicht aus dem kopf (nur etwas kleiner und in erfurt eben), was ja grundsätzlich nichts schlechtes bedeuten muss.

was man ziemlich gut sagen kann, ist, dass sich das cosmopolar-team ganz gut eingefunden zu haben scheint und das die abstimmung von ton- und licht sehr gut funktioniert. das heißt stimmungstechnisch ist man deutlicher weiter vorne, als noch vor einem jahr. insbesondere der glasklare klang der funktion one anlage hat mich auch heute beeindruckt!

die "clubnacht" selbst zeichnet aus, dass es in der tat etwas clubbiger zugehen soll. das heißt etwas gedämpfteres licht sowie verschiebung der dj-kanzel auf tanzflächenniveau, anstatt von der "großen kanzel" zu predigen.

dort spielten heute in den ersten 2 stunden bis 1.30uhr henriette ford sowie raycoux jr..

das für meinen geschmack sehr deepe und gut abgestimmte set von henriette ging dabei vollends unter, denn wie gesagt, vor 00.30 tat sich nicht sonderlich viel um die tanzfläche. erst danach, als ray übernahm, wurde es bis 1.30 annehmbar voller.

aus veranstaltersicht dürfte man wohl aber ziemlich sicher nicht zufrieden sein mit der besucheranzahl des abends.

anyway, wir gehen schon zu lange weg, als das wir uns dadurch die stimmung vermiesen lassen. die musik war gut und insbesondere bereits während des sets von ray kam das geliebte gefühl von freiheit und grenzenlosigkeit auf.

ein gefühl, welches efdemin ab halbzwei natürlich verstand, weiter zu transportieren.

sein sound und die anlage harmonierten meiner meinung nach perfekt. es peitschte, ohne weh zutun und man wurde an den passenden stellen von einem warmen klangteppich eingehüllt. genau so, stelle ich mir das im optimalfall vor. nur eben mit noch ein paar mehr leuten...

sein set war erwartungsgemäß gut und brachte diese - wie ich finde - typische mischung aus house und staubfreiem slo-mo-techno zusammen, welche man auch von seinen produktionen her kennt. alles reduziert aufs wesentliche und mit einem hang dafür, dass gut ding eben weile braucht. den akkustischen dingen raum geben, das ist efdemins geschäft. und wenn dieser raum erstmal angemessen ausstaffiert wurde, dann wird auch einmal ordentlicher "zugelangt".

so war ich für meinen teil am ende der nacht zufrieden, auch wenn diese nicht so ewig lange war. mission completed also...

ich freue mich daher sehr auf die kommenden dates im cosmopolar, allen voran das (wohl über jeden zweifel erhabene) date am 28.5. mit dj hell, welcher ja schon seit sehr sehr langer zeit nicht mehr in thüringen war (siehe review 2005). auch die mischung selbst, dj hell & cosmopolar, find ich ziemlich gelungen, legen doch beide viel wert auf "ein gewisses understatement".

in diesem sinne, bis bald!

 

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