[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
impressions
from the last prinzenberg experiences in may (digged out
the archive)
2005
ricardo villalobos...
|
2006
john acquaviva...
|
2007
zip, madga...
|
2008
john acquaviva...
|
2009
magda, mso...
|
heute
scheinte die sonne - zumindest über den wolken.
darunter waren wir, trotz wolken sonnigen gemüts,
was mindestens mal mit regenfreiheit belohnt
wurde.
wie den
reviews der vorherigen jahre unschwer zu entnehmen,
glänzte die mai-party auf dem prinzenberg schon
immer mit wetterunabhängiger stimmung. man muss
jedoch gestehen, dass es in breite noch nie richtig
"geschifft" hat. lediglich letztes jahr pünktlich
zum abschluss von magda´s set, hat es einmal richtig
ordentlich katzen & hunde geregnet. was das
tages-geschehen seinerzeit mit einem angemessenen
donnerschlag abschloss.
vom
donnerschlag aber nun zum (heutigen) donnerstag.
himmelfahrt stand auf ein neues in meiningen an.
betrieben und gehostet von den versprengten
überbleibseln der 2002 bis 2006 (siehe
archive)
agierenden elan club crew. aus diesem
(äußerst) kreativen kollektiv, hat sich, neben
ein paar sporadischen veranstaltungen, der männertag
zur festen größe entwickelt und fand nun zum
6. mal statt.
über
die vorteile und reize der gegend sowie der location
haben wir in den vorjahren bereits ausreichend gute worte
verloren, sodass wir diesen lobpreisungen dieses jahr nur
noch hinzufügen wollen: das palais auf dem
prinzenberg als partylocation ist so dermaßen
"thüringen"... wald, grünes laub, fachwerk,
bratwürste treffen auf techno, djs, plattenspieler,
cocktails... und weil man das seit jahren so konsequent
in meiningen durchzieht, behält es sich seinen ganz
eigenen charme... we got soul!
unabhängig
davon, stellt man mit der prinzenberg party auch seit
jahren eine angenehme alternative zum einschlägigen
männertags-geschehen. wobei es mittlerweile einige
besucher geschafft haben, gekonnt das eine mit dem
anderen zu kombinieren.
bis
15uhr kostete der spaß übrigens angemessene
(ja, fast günstige...) 10 euro eintrittsgebühr.
diesem 3 euro günstigerem ruf (nach 15uhr warens
dann 13 euro) folgten sehr viele, denn bei unserer
ankunft 15.30uhr war das palais schon voll. übrigens
angenehmerweise nicht ganz so extrem voll wie vergangenes
jahr mit der headlinerin magda, wobei das unter
umständen auch ein wetter-effekt sein könnte.
apropo
wetter: die sonne kam zwar leider nicht raus heute,
allerdings hielt es sich bis in die nacht hinein
niederschlagsfrei. schön zu sehen, dass sich
merklich (fast) niemand davon abhalten lies, heute nach
meiningen zu kommen.
elan,
prinzenberg, dass bedeutet auch immer heiko mso.
dieser spielte in der nachmittagszeit von etwa 15 bis
18uhr. wir für unseren teil haben leider gottes
seinen vorgänger johannes moses verpasst,
welcher dem vernehmen nach ein äußerst tolles
und außergewöhnliches set hinlegte (fürs
protokoll: nächstes jahr endlich einmal
deutlich früher vor ort sein!).
auch zu
heiko mso meine ich in den letzten jahren bereits schon
soviel gutes erwähnt zu haben, dass ich dies heute
mit einem "mal wieder gewohnt gut" abkürzen
möchte.
in die
nacht hinein führte daran anschließend andrew
weatherall, ein britischer künstler von dem die
meisten heute entweder noch nichts oder nur wenig
gehört haben dürften.
und das
ist nicht herabwürdigend gemeint, ganz im gegenteil.
denn auch das war/ist eine stärke der hiesigen
veranstalter, auch einmal künstler zu buchen, an die
sich andere nicht herantrauen.
so
kamen wir also heute in den genuss, andrew
weatherall zu hören. ein ur-brite, londoner und
seit anbeginn der acid-/rave-bewegung dabei. wegbereitend
eben für diese kultur, die anno 1989 wendebegingt in
deutschland kreativ explodierte, gegen ende der 90er eher
implodierte, um sich in den letzten jahren
selbstbewusster denn je neu zu erfinden und welche wir
hier bei szenemag (leider erst) seit 11 jahren
dokumentieren.
bzgl.
weatherall ist inbesondere seine tätigkeit als
produzent für primal scream´s album
screamadelica vielbeachtet worden. primal scream
verbanden (naiv ausgedrückt) seinerzeit rave mit
rock und trafen damit den damaligen zeitgeist ziemlich
genau. ein paar jahre später (2001) machten sie
zusammen mit kate moss und dem track some velvet
morning von sich reden, bevor man sich dann
auflöste bzw. in der bedeutungslosigkeit
verlor.
des
weiteren wären zu andrew´s schaffen noch die
zusammenarbeit mit keith tenniswood (siehe
review
2004 in leipzig)
zu erwähnen, mit welchem zusammen er das projekt
two
lone swordsmen
begründete. dessen stil driftete von lupenreinem
electro (keith ist als radioactive man so eine art
gralshüter von jungfräulichem electro-sound)
über experimentellen techno/ambient-sound bishin zu
folk und rock.
auch
als mitglied von the sabres of paradise
könnte euch andrew ein begriff sein, welche er
zusammen mit jagz kooner und gary burns bis 1996
bereicherte. die daraus resultierenden werke erschienen
bei warp und zählen neben z.b. autechre, lfo,
nightmares on wax etc. mit zu den maßgeblichsten
veröffentlichungen des damals noch jungen, aber
wegweisenden sheffielder labels!
daneben
ist andrew noch ein hervorragender remixer für so
ziemlich alles, was rang und namen hat, grafiker und
mitbetreiber des labels rotters
golf club.
und
nicht zu vergessen, dj, womit wir zum heutigen auftritt
kommen. gern gesehener und regelmäßiger gast
in deutschland ist er z.b. im robert
johnson
(offenbach).
sein
sound heute nachmittag und abend war technolastig sowie
spannungsbogengetrieben. gegen ende gab es dazu noch
release in form von electro- sowie housesound (z.b. the
juan mc lean). wie auch immer man den sound von meinung
zu meinung beschreiben mag, beliebig war er jedenfalls zu
keiner zeit.
am
besten ihr macht euch selbst ein bild durch die
üblichen kanäle (elektroaktivisten, myspace...)
oder die fabric-serie, zu der andrew die nummer 19
besteuerte (sein buddy keith tenniswood übrigens die
hervorragende nummer 8).
hier
vor ort wurde der sound euphorisch gefeiert und - wie
nicht anders zu erwarten - nicht ohne mindestens 2
zugaben gegen 22uhr in die nacht entlassen.
dem
gedämpften frühlingswetter zum trotz war die
stimmung (auch das erwartungsgemäß) heute
erneut sehr gut.
in
diesem sinne, bis nächstes jahr!