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nachtdigital 13

bungalowdorf - olganitz

samstag

30.07.-02.08.2010

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]


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people


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freitag


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sonntag


2009

faces...

some impressions of the last years picked from our archive

teil 2 der berichterstattung von christian, dessen kamera unglücklicherweise angesichts der erhabenen ereignisse am samstag morgen den geist aufgab. jetzt erst recht bedanken wir uns ein weiteres mal bei andré fiedler (siehe auch flickr) der sehr kollegial aushilft. hier also, vor zeugen, andré bei der nächsten gelegenheit gehn die drinks auf szenemag.de :)

"...

Ich fahre fort mit einem weiteren, "sonnigen" (zweierlei Bedeutung…) Tag. Der Samstag Nachmittag bot den Festivalbesuchern die gewohnten Alternativ-Programme für die geistige/körperliche Balance. Man kann schließlich nicht ständig das Tanzbein schwingen. So hatte man die Möglichkeit diversen, hoch-interessanten Künstlern auf der Mainstage zu lauschen (im Mittel der Ambient-Schiene zuzuordnen…), oder mit dem Klausi zu malen (wer auch immer das ist/war… :D).

In Allem wurden die Besucher stark ins Festivalgeschehen und ins "Mit-Wirken" einbezogen. Jedoch stand das natürlich jedem frei. Die Mehrheit genoss den "(party-)freien" Nachmittag an dieser traumhaften Location. Ob auf dem Camping-Platz, am Strand vor der Strandbar, im kühlen Nass im See, schlafend auf der Wiese, sportl. betätigend auf dem Volleyballfeld usw… Man hatte Auswahl!

Die Konsümgüter-Stände reihten sich auf in die Bars für alk. und nicht-alk. Getränke, einen "Coffee"-Stand und einem lauschigen Essenstand. Ein Hauch Münchener Flair wurde auch mit ins Boot geholt: Von 10:00 Uhr ab am Morgen gab es bis zum Nachmittag Münchener Weißwürste. Warum nicht? Die Essenspreise hielten sich meines Erachtens in Grenzen, verglichen mit vielen anderen, deutschen Festivals waren sie eher exklusiv - in Richtung unterer Preisspanne.

Um den Teil mit dem Organisatorischen zum Ende zu bringen: In Allem habe ich noch nie so ein gut organisiertes, durchdachtes Festival erlebt! Sämtliches Personal, Barkeeper wie Security usw…, waren extrem freundlich eingesstellt. Viele Faktoren trugen zu einer positiven Grundstsimmung bei, die wohl die meisten Besucher gefühlt haben müssten. Die liebevoll gestalteten Details und ausgefeilte Deko rundeten das Bild eines professionellen Festival-Auftritts ab.

"Matthias Kaden & Band" aka "Karocel" startete seine "Rush-hour" gegen 19:00 Uhr Samstag Abend. Eine denkbar günstige Playtime, da doch die allmählich untergehende Sonne zu dieser besonderen Atmosphäre beitrug, die seine mit vocal-unterstützende Musik versprühte. Die Stimmung im Publikum war ausgelassen freudig und alle Band-Protagonisten hatten sichtlich Spaß. Verständlich!

Ein weiteres, persönliches Highlight war Ada. Sie vermochte mit ihren Klangkünsten die Menge zu verzaubern. Es ging hier nicht großartig um "Abraven", es ging vielmehr um das bloße Zuhören und Staunen. Allein darüber kann man getrost ein paar Abschnitte verlieren… Die enorm interessanten Kombinationen aus unterschiedlichen Tönen, Pausen, Tempiwechsel usw… schafften eine großartige Klangwelt, was bei den meisten Anwesenden für großes Applaudieren zum Abschluss sorgte. Mir kamen Freudentränen. Eine großartige Künstlerin!

Die Samstag Nacht ging für uns an selbiger Stelle weiter, der OpenAir-Stage - entfaltete doch gerade diese Bühne unter freiem Himmel ihren besonderen Charme, besonders zu Zeiten des Sonnenunter- wie vor allem des Sonnenaufgangs! Das Wetter war zudem noch das gesamte Wochenende durchweg mehr als zufriedenstellend, bis auf ein paar kleine Nieselregen-Momente.

z.B. bei Setbeginn von Redshape - der Mann mit der roten Maske! *g* Der Aufritt kann aufgrund Abwesenheit nicht beurteilt werden. Ich gehe mal davon aus, dass er interessant war, schon allein wegen der Tatsache, dass die Musik durch einen Live-Schlagzeugspieler begleitet wurde. Des weiteren konnten Acts wie Theo Parrish (was für ein Jammer… :-9 ), Supermayer (soll enorm gut gewesen sein), Chateau Flight usw… nicht beigewohnt werden. Man kann nicht alles mitnehmen.

[anm.d.red.: das ist sicher die geeignetste stelle, darauf hin zu weisen, dass christian nicht die meinung der gesamten redaktion wiedergibt. schon garnicht die meinige... theo parrish so zu verreißen... man man man... was supermayer angeht jedoch, hört man auch von anderen stimmen, dass diese geradezu eins der highlights des festivals gewesen sein sollen...]

Der Sonntag Morgen ging nicht weniger turbulent zu, jedoch denke ich, war der letzte Act "Manamana" musiktechnisch etwas fehl am Platz. Es fehlt der Zug/der Groove.

[anm.d.red.: auf ein neues... nicht die meinung der redaktion... grins... zumal uns zu manamana auch eine genau gegenteilige meinung vorliegt, die behauptet, es wäre extrem gut gewesen und hätte mit vor allem alten klassikern wie "sunglases at night" zu später stunde genau den richtigen nerv getroffen. zumal ich persönlich manamana letztes jahr als sonntags-abschluss-act gehört habe und mir auch hier beim besten willen nicht vorstellen kann, dass sie nicht gut gewesen sind!]

Ganz anders Margaret Dygas, die als vorletzter Act auf die Bühne trat. Im Mondlicht konnte ausgesprochen gut auf "intelligente", minimalistische und vor allem groovende Musik getanzt werden. Entsprechend stark viel ihr Beifall aus.

In Allem war es für mich mein schönstes Festival. Sei es der Aspekt mit der guten Organisation/freundliches Personal, der bezaubernden, abgelegenen Location, den crazy People (ganz besonders der komplette Bus aus Amsterdam, die dem vernehmen nach auf grund der anreise über 1000km keinen eintritt zahlen mussten!), und letztendlich der Musik. Viele Sets habe ich in dieser extremen, andersartigen Ausgestaltung als sonst üblich - nämlich tanzbar - nicht gehört.

Es war vieles tanzbar, aber vieles auch einfach nicht. Zum Abschluss nochmal eine objektive Sichtweise, da doch die stark geflashten, subjektiven Eindrücke als Neuling so manche Geschehnisse überblenden. Tage später, aus einem anderen Blickwinkel reflektiert, ergeben sich folgende Erkenntnisse (auch beeinflusst duch Forendiskussionen auf www.nachtdigital.de):

Ein Live-Act bekommt unweigerlich den Zwang, experimentierfreudiger zu sein als ein DJ. Das Risiko erhöht sich, wenig tanzbare Musik an den Mann zu bringen. Wenn allerdings der Live-Act hohe Qualität besitzt - wie bspw. das Set von Ada - tröstet dies über die "tanzfreien" Momente hinweg.

In diesem Jahr waren eine Menge Live-Acts zu Gast, etwas weniger hätten dem Event keinen Abbruch getan. Ich denke, und damit bestätige ich so manche Meinung im Forum, dass es etwas wenig "härtere" Musik zu hören gab. Ganz besonders zu den besten Spielzeiten, bspw. bei Sonnenaufgang, will gut überlegt sein, welchen Künstler man auf dem Stage Platz einräumt. Manamana am Sonnntag Morgen überzeugten nicht, da hätte ein "schnellerer" Act mehr Dienste fürs Publikum herausholen können.

 

Um das Nachtdigital-Event zusammenfassend auf den Punkt zu bringen: 3 Tage Outdoor-Vergnügen in herrlicher, abgelegener Natur, mit aufgeschlossenen und oft verrückten (in pos. Hinsicht) Szene-Leuten. Absolute Entspanntheit - bei Tag und Nacht - aufgrund der überschaubaren, logisch strukturierten Running-Order der Künstler und aufgrund des allg. Besucherlimits von 3000 Leuten (die "Raver" aus Amsterdam kommen natürlich noch hinzu... - wie sozial von Organisatorenseite!!), was das Publikum überschaubar macht und zu einer besonderen, "familiären" Atmosphäre beitrug.

Und zuletzt natürlich die Musik, um die sich letztendlich doch alles dreht. Ich begrüße es sehr, 3 Tage die Möglichkeit bekommen zu haben, "abwegigere Club-Musik" zu hören. Wo ist das schonmal - wohlgemerkt in dieser Dichte - der Fall? Man erfährt wirklich eine Bewusstseinserweiterung generell zur Musik. Was ist alles möglich? Wie geht's weiter? Wie wirkt es?

Für mich persönlich, da ich so einen ganzen Zirkus noch nicht gesehn und gehört hab, hat es sich sehr gelohnt. Für andere, welche schon alte Nachtdigital-Hasen sind, warern vermutlich zu wenig "Rave"-Acts im LineUp gebucht. Ein DJ Rush auf der FirstStage am See wäre dann doch zu viel des guten, kleiner Scherz am Rande! *g*

So, das wars dann mal. Hoffe mein Gelaber war ein klein wenig aufschlussreich und konnte zu eurer Meinungsbildung über NG #13 beitragen! Ich verweise nochmal auf die Flickr-Page von André Fiedler. Besten Dank für die Bereitstellung und Genehmigung der ein oder anderen Bilder!

Wir sehen uns zum ND Ausgabe VIERZEHN!

..."

[anm.d.red.: da - wie bei nachtdigital auch - bei uns künstlerische freiheit herrscht, sind wir nicht traurig darüber, dass ein paar inhalte vom nachtdigital 2010 nicht berücksichtigt werden konnte (gut, ein wenig schade finden wirs schon...). aber wer etwas vermisst und das noch nachtragen möchte, kann dies schließlich (dieser aufruf gilt weiterhin immer) gerne noch per email an uns nachtragen, wir nehmen es gerne mit auf...]

2010 by bullyTM, text by christian, pics by andré fiedler] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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