[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
some
impressions of the last years picked from our
archive
teil 2
der berichterstattung von christian, dessen kamera
unglücklicherweise angesichts der erhabenen
ereignisse am samstag morgen den geist aufgab. jetzt erst
recht bedanken wir uns ein weiteres mal bei
andré fiedler (siehe auch flickr)
der sehr kollegial aushilft. hier also, vor zeugen,
andré bei der nächsten gelegenheit gehn die
drinks auf szenemag.de :)
"...
Ich
fahre fort mit einem weiteren, "sonnigen" (zweierlei
Bedeutung
) Tag. Der Samstag Nachmittag bot den
Festivalbesuchern die gewohnten Alternativ-Programme
für die geistige/körperliche Balance. Man kann
schließlich nicht ständig das Tanzbein
schwingen. So hatte man die Möglichkeit diversen,
hoch-interessanten Künstlern auf der Mainstage zu
lauschen (im Mittel der Ambient-Schiene
zuzuordnen
), oder mit dem Klausi zu malen (wer auch
immer das ist/war
:D).
In
Allem wurden die Besucher stark ins Festivalgeschehen und
ins "Mit-Wirken" einbezogen. Jedoch stand das
natürlich jedem frei. Die Mehrheit genoss den
"(party-)freien" Nachmittag an dieser traumhaften
Location. Ob auf dem Camping-Platz, am Strand vor der
Strandbar, im kühlen Nass im See, schlafend auf der
Wiese, sportl. betätigend auf dem Volleyballfeld
usw
Man hatte Auswahl!
Die
Konsümgüter-Stände reihten sich auf in die
Bars für alk. und nicht-alk. Getränke, einen
"Coffee"-Stand und einem lauschigen Essenstand. Ein Hauch
Münchener Flair wurde auch mit ins Boot geholt: Von
10:00 Uhr ab am Morgen gab es bis zum Nachmittag
Münchener Weißwürste. Warum nicht? Die
Essenspreise hielten sich meines Erachtens in Grenzen,
verglichen mit vielen anderen, deutschen Festivals waren
sie eher exklusiv - in Richtung unterer
Preisspanne.
Um
den Teil mit dem Organisatorischen zum Ende zu bringen:
In Allem habe ich noch nie so ein gut organisiertes,
durchdachtes Festival erlebt! Sämtliches Personal,
Barkeeper wie Security usw
, waren extrem freundlich
eingesstellt. Viele Faktoren trugen zu einer positiven
Grundstsimmung bei, die wohl die meisten Besucher
gefühlt haben müssten. Die liebevoll
gestalteten Details und ausgefeilte Deko rundeten das
Bild eines professionellen Festival-Auftritts
ab.
"Matthias
Kaden & Band" aka
"Karocel" startete seine "Rush-hour"
gegen 19:00 Uhr Samstag Abend. Eine denkbar günstige
Playtime, da doch die allmählich untergehende Sonne
zu dieser besonderen Atmosphäre beitrug, die seine
mit vocal-unterstützende Musik versprühte. Die
Stimmung im Publikum war ausgelassen freudig und alle
Band-Protagonisten hatten sichtlich Spaß.
Verständlich!
Ein
weiteres, persönliches Highlight war
Ada. Sie vermochte mit ihren
Klangkünsten die Menge zu verzaubern. Es ging hier
nicht großartig um "Abraven", es ging vielmehr um
das bloße Zuhören und Staunen. Allein
darüber kann man getrost ein paar Abschnitte
verlieren
Die enorm interessanten Kombinationen aus
unterschiedlichen Tönen, Pausen, Tempiwechsel
usw
schafften eine großartige Klangwelt, was
bei den meisten Anwesenden für großes
Applaudieren zum Abschluss sorgte. Mir kamen
Freudentränen. Eine großartige
Künstlerin!
Die
Samstag Nacht ging für uns an selbiger Stelle
weiter, der OpenAir-Stage - entfaltete doch gerade diese
Bühne unter freiem Himmel ihren besonderen Charme,
besonders zu Zeiten des Sonnenunter- wie vor allem des
Sonnenaufgangs! Das Wetter war zudem noch das gesamte
Wochenende durchweg mehr als zufriedenstellend, bis auf
ein paar kleine Nieselregen-Momente.
z.B.
bei Setbeginn von Redshape - der
Mann mit der roten Maske! *g* Der Aufritt kann aufgrund
Abwesenheit nicht beurteilt werden. Ich gehe mal davon
aus, dass er interessant war, schon allein wegen der
Tatsache, dass die Musik durch einen
Live-Schlagzeugspieler begleitet wurde. Des weiteren
konnten Acts wie Theo Parrish (was
für ein Jammer
:-9 ),
Supermayer (soll enorm gut gewesen
sein), Chateau Flight usw
nicht beigewohnt werden. Man kann nicht alles mitnehmen.
[anm.d.red.:
das ist sicher die geeignetste stelle, darauf hin zu
weisen, dass christian nicht die meinung der gesamten
redaktion wiedergibt. schon garnicht die meinige... theo
parrish so zu verreißen... man man man... was
supermayer angeht jedoch, hört man auch von anderen
stimmen, dass diese geradezu eins der highlights des
festivals gewesen sein sollen...]
Der
Sonntag Morgen ging nicht weniger turbulent zu, jedoch
denke ich, war der letzte Act
"Manamana" musiktechnisch etwas fehl
am Platz. Es fehlt der Zug/der Groove.
[anm.d.red.:
auf ein neues... nicht die meinung der redaktion...
grins... zumal uns zu manamana auch eine genau
gegenteilige meinung vorliegt, die behauptet, es
wäre extrem gut gewesen und hätte mit vor allem
alten klassikern wie "sunglases at night" zu später
stunde genau den richtigen nerv getroffen. zumal ich
persönlich manamana letztes jahr als
sonntags-abschluss-act gehört habe und mir auch hier
beim besten willen nicht vorstellen kann, dass sie nicht
gut gewesen sind!]
Ganz
anders Margaret Dygas, die als
vorletzter Act auf die Bühne trat. Im Mondlicht
konnte ausgesprochen gut auf "intelligente",
minimalistische und vor allem groovende Musik getanzt
werden. Entsprechend stark viel ihr Beifall aus.
In
Allem war es für mich mein schönstes Festival.
Sei es der Aspekt mit der guten Organisation/freundliches
Personal, der bezaubernden, abgelegenen Location, den
crazy People (ganz besonders der komplette Bus aus
Amsterdam, die dem vernehmen nach auf grund der anreise
über 1000km keinen eintritt zahlen mussten!), und
letztendlich der Musik. Viele Sets habe ich in dieser
extremen, andersartigen Ausgestaltung als sonst
üblich - nämlich tanzbar - nicht gehört.
Es
war vieles tanzbar, aber vieles auch einfach nicht. Zum
Abschluss nochmal eine objektive Sichtweise, da doch die
stark geflashten, subjektiven Eindrücke als Neuling
so manche Geschehnisse überblenden. Tage
später, aus einem anderen Blickwinkel reflektiert,
ergeben sich folgende Erkenntnisse (auch beeinflusst duch
Forendiskussionen auf www.nachtdigital.de):
Ein
Live-Act bekommt unweigerlich den Zwang,
experimentierfreudiger zu sein als ein DJ. Das Risiko
erhöht sich, wenig tanzbare Musik an den Mann zu
bringen. Wenn allerdings der Live-Act hohe Qualität
besitzt - wie bspw. das Set von Ada - tröstet dies
über die "tanzfreien" Momente hinweg.
In
diesem Jahr waren eine Menge Live-Acts zu Gast, etwas
weniger hätten dem Event keinen Abbruch getan. Ich
denke, und damit bestätige ich so manche Meinung im
Forum, dass es etwas wenig "härtere" Musik zu
hören gab. Ganz besonders zu den besten Spielzeiten,
bspw. bei Sonnenaufgang, will gut überlegt sein,
welchen Künstler man auf dem Stage Platz
einräumt. Manamana am Sonnntag Morgen
überzeugten nicht, da hätte ein "schnellerer"
Act mehr Dienste fürs Publikum herausholen
können.
Um
das Nachtdigital-Event zusammenfassend auf den Punkt zu
bringen: 3 Tage Outdoor-Vergnügen in herrlicher,
abgelegener Natur, mit aufgeschlossenen und oft
verrückten (in pos. Hinsicht) Szene-Leuten. Absolute
Entspanntheit - bei Tag und Nacht - aufgrund der
überschaubaren, logisch strukturierten Running-Order
der Künstler und aufgrund des allg. Besucherlimits
von 3000 Leuten (die "Raver" aus Amsterdam kommen
natürlich noch hinzu... - wie sozial von
Organisatorenseite!!), was das Publikum überschaubar
macht und zu einer besonderen, "familiären"
Atmosphäre beitrug.
Und
zuletzt natürlich die Musik, um die sich
letztendlich doch alles dreht. Ich begrüße es
sehr, 3 Tage die Möglichkeit bekommen zu haben,
"abwegigere Club-Musik" zu hören. Wo ist das
schonmal - wohlgemerkt in dieser Dichte - der Fall? Man
erfährt wirklich eine Bewusstseinserweiterung
generell zur Musik. Was ist alles möglich? Wie
geht's weiter? Wie wirkt es?
Für
mich persönlich, da ich so einen ganzen Zirkus noch
nicht gesehn und gehört hab, hat es sich sehr
gelohnt. Für andere, welche schon alte
Nachtdigital-Hasen sind, warern vermutlich zu wenig
"Rave"-Acts im LineUp gebucht. Ein DJ Rush auf der
FirstStage am See wäre dann doch zu viel des guten,
kleiner Scherz am Rande! *g*
So,
das wars dann mal. Hoffe mein Gelaber war ein klein wenig
aufschlussreich und konnte zu eurer Meinungsbildung
über NG #13 beitragen! Ich verweise nochmal auf die
Flickr-Page
von André Fiedler. Besten Dank für die
Bereitstellung und Genehmigung der ein oder anderen
Bilder!
Wir
sehen uns zum ND Ausgabe VIERZEHN!
..."
[anm.d.red.:
da - wie bei nachtdigital auch - bei uns
künstlerische freiheit herrscht, sind wir nicht
traurig darüber, dass ein paar inhalte vom
nachtdigital 2010 nicht berücksichtigt werden konnte
(gut, ein wenig schade finden wirs schon...). aber wer
etwas vermisst und das noch nachtragen möchte, kann
dies schließlich (dieser aufruf gilt weiterhin
immer) gerne noch per email an uns nachtragen, wir nehmen
es gerne mit auf...]