[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3. die
umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
sonnemondsterne
experiences picked out of our archive
seit
dem jahr 2000 verfolgen wir die geschehnisse an und um
die bleilochtalsperre immer im august. dieses jahr
präsentiert uns der chris h. seine
eindrücke in bild und text... auch dieses jahr
geiselt er sich selbst mit dem wohl
größtmöglichen kontrast und fröhnt
am ersten august-wochenende dem nachtdigital, lässt
sich aber gleichermaßen von der sonnemondsterne
verführen eine woche später! bitteschön
& bis nächstes jahr:
"...
Alljährlich findet am zweiten August-Wochenende das
SonneMondSterne-Festival an der beschaulichen
Bleilochtalsperre in Saalburg statt. Für manch einer
(so auch für mich) bildet es den Abschluss der
Festival-Saison, für viele Festival-Gänger
stellt sie den Höhepunkt unter den Events dar. Zu
Recht, möchte man meinen; wartet die
SadoMasoSonderveranstaltung (wie Karotte so gerne
sagt
) mit einem bunt-gemischtem
Unterhaltungsprogramm auf, gespickt mit ebenso
farbenfroher Deko, kulinarisch reichhaltigen
Essensangeboten und eben - vlt. das gewichtigste
Kriterium - mit dem außergewöhnlichen
Schauplatz des "Friede, Freude, Eicherkuchen -
Festmahls": Die "Ufer-Promenade" (ok, wohl etwas zu hoch
gegriffen
) auf der Ostseite des größten
Stausees Deutschlands. Ach, und nicht zu vergessen: Das
Feuerwehrfest der Stadt Saalburg, welches gewohnt zur
selben Zeit wie das SMS stattfindet. Was wäre das
Festival nur ohne dieses
Feuerwehrfest
Bleiben
wir beim Thema. Falls ich es noch nicht erwähnt
haben sollte (in vorherigen Berichten -> siehe oben ):
Natürlich muss man solche Art von
Großveranstaltungen in differenzierten Blickwinkeln
betrachten. Man kann schließlich nur schwer
Vergleiche von Festivals solchen Außmaßes mit
jenen in "Garagen-Geburtstags"-Größe (ok,
etwas übertrieben
) vergleichen (ein Wink nach
Olganitz). Somit stellen wir von vornerein klar und
konstatieren: SMS ist in seiner Größenordnung
mit zu den größten Festivals in Deutschland zu
zählen und bietet aufgrund eben jenem
"Fassungsvermögen" an Besuchern und auch dem am
Massenpartytourismus ausgerichtetem Musikprogramm genau
die Alternative zu manch "unpopuläreren" (im Auge
des Massentourismus) 3000-Seelen-Veranstaltungen, die
doch eh keiner kennt
Ebenso halten wir
nüchtern fest: Das SMS bietet somit, ganz pauschal
gesagt, alle Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten
eines Festivals, welche aus oben genannten Faktoren
einhergehen. Punkt.
Somit
verbleibt der einzig richtige Weg dieser
"Berichterstattung", auf Pfaden objektiver Kritik zu
balancieren, ab und an mit einem Reblick und Vergleichens
vergangener Ausgaben. Mein "objektives" Resümee:
GEIL! Denn letzten Endes sollte für die Masse nichts
gefehlt haben, was man vermisst hätte (wenn dann
vielleicht der Regen
): Opulente aufgesetzte und
unaufgesetzte Bühnen-Theatralik auf der Mainstage,
Lasergewitter und Schweißtropfen-Regen im
Maincircus, Ehrentänzchen an die vermeintlich in
Vergessenheit geratene Drum&Bass-Epoche im Clubtent
"Break´N´Drums", "Cocoon-Revival-Partys" mit
den Heroes des Frankfurter Labels im gleichnamigen
Clubtent, oder das Label-Showcase mit weiteren Talenten,
und zwar Talenten MIT Stil, auf der von Koletzki
gehosteten Second Stage.
Meine
Favourites: Das Muna-Zelt mit der "Freude-am-Tanzen" -
Familie sowie der "SMS Beach" - Floor mit Katermukke vom
Feinsten. Besonders an letztgenannter Stelle wurde dieses
Jahr die Fahne für den Berlin-Sound in luftige
Höhen gehisst; für ausgeklügelten,
groovenden und technoiden Minimal-Sound steht das
hauseigene Label des Kater Holzig an der Spree. Und der
lies an dem gesamten Wochenende für den
Elektronik-Fetischisten wohl keine Wünsche
übrig. Noch dazu die exponierte Lage dieser Stage
unmittelbar am Ufer der Talsperre machte diesen Ort zu
einem beliebten Anlaufpunkt vieler Festivalbesucher und
aufgrund der überschaubaren Größe und
optischen "Ausschmückung" zu einer wohltuenden
Alternative zu den vermeintlich uniformen Zelt-Stages.
Noch anzumerken: Die Soundqualität dürfte auf
der SMS-Beach-Stage wohl mit die beste auf dem gesamten
Gelände gewesen sein. Ne Wucht
Wenn
wir schon beim Thema sind: Für mich die
schönste und schlechteste Überraschung
zugleich: Moderat! Im Moment auf
neuer Album-Tour quer über den Globus ("Moderat II"
absolut hörenswert!), machten sie Station im Main
Circus am Samstag.
Natürlich
mit großen Erwartungen herbeisehnend freuten sich
viele Besucher auf dieses 1-stündige Konzert. Um es
auf den Punkt zu bringen: Die Visuals, verantwortlich
zeichnet sich hier das wohlbekannte Freundeskollektiv
"Pfadfinderei", beeindruckend sondersgleichen - W O W -;
die Soundanlage im Main Circus wohl mit
allergrößter Sicherheit absolut unangemessen
und würdelos zu der zweifelsohne erhabenen Musik der
drei Brüder im Geiste: Nahezu "nichts was
gedrückt hat", also kein Bass, schwammige Höhen
und letztenendes nicht der Sound, den das Publikum
gebraucht hätte, um in Fahrt zu kommen.
Somit
war es nicht verwunderlich, dass nicht so richtig Freude
und Partystimmung (wenn gleich die Musik von Moderat
sowieso eher als "Listening-Music" verstanden werden
darf
) aufkommen konnte. Der Rahmen im Maincircus
hat demnach soundtechnisch alles andere als für
Moderat gepasst (vlt. waren die Jungs auch selbst so
deprimiert, dass sie nur - wenn überhaupt - drei
Tracks von dem neuen Album spielten!), da konnte auch
Gernot und Szary aka Modeselektor auf der Second-Stage
mit ihrem minimalen Acid-Set, begleitet von einem
fulminanten Feuerwerk am Himmel, nichts mehr gut
machen.
In
allem bleibt zu sagen, dass die diesjährige Ausgabe
abermals gut organisiert war und keinerlei negative
Vorkommnisse aufkamen (zumindest aus meiner Erfahrung).
Die Besucherströme wurden stets gut "kanalisiert"
und "am rechten Platz" zugeordnet. Nebst den allseits
bekannten Zelt-Stages kamen dieses Jahr in den
Freibereichen neue bzw. größere
Stahl-Zelt-Konstruktionen hinzu.
Natürlich,
auch dieses Jahr wurde der Trend hin zu "Mehr" und
"Größer" wieder deutlich. Unter kommerziellen
Gesichtspunkten dürfte das SMS aber alles richtig
gemacht haben und die meisten Geschmäcker
dürften befriedigt worden sein. Wachstum muss nicht
immer etwas "Gutes" bedeuten, im Falle von SMS
dürfte er jedoch als "gesunder Wachstum" eingestuft
werden.
Unser
geliebtes SonneMondSterne ist um ein Jahr älter
geworden. Gut, das es dich gibt..."