[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3.
manche fotos sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
sonar
& barcelona impressions picked out of our
archive...
sonar
festival
& drumherum
barcelona
- spanien
since 1997
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2001
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2003
|
2006
stock5 - playa
jichael mackson,
treplec...
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2006
raum club
rolando,
áme...
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2006
f.onf.one
chicken lips,
...
|
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2006
sonar day I
|
2006
sonar night I
|
2006
sonar
day & night II
|
2006
playas...
michael mayer,
richie hawtin,
|
2006
nitsa club
hell, oliver
huntemann...
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2009
la macarena
guy gerber
...
|
2009
la terrrazza
silicone soul,
slam...
|
2009
sonar day
mark jones,
dorian concept...
|
2009
boulevard
culture club
hell...
|
2009
be cool
radio slave,
luke solomon...
|
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2009
canna beach
club
ricardo villalobos
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2011
sonar
flashback
abstract review
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2014
bambu beach
bar
putis! off week
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2014
be cool
alex smoke,
tessela, lone...
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2014
sonar festival
plastikman, james
murphy, 2many djs...
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2014
nitsa
michael mayer,
kölsch, rebolledo...
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2014
bloc
carl craig, octave
one, kenny larkin...
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was in
london die fabric (siehe
review
2008), ist in barcelona das razzmatazz,
nur vielleicht ohne die monatliche mix-cd. zeit also auch
für uns nach über 13-jährigem bestehen,
endlich auch einmal hier während unseres
barcelona-urlaubs halt zu machen.
zumal
das programm heute abend so vollgepackt und facettenreich
war, dass man hätte meinen können man ist bei
"sonar by night", nur eben in klein. denn, ihr habts
sicher schon gemerkt, den offiziellen sonar festival teil
ließen wir dieses jahr einmal komplett
aus.
das
razzmatazz befindet sich in einer gegend von barcelona,
in der wir bis dato noch nicht gewesen sind. für
insider: quasi hinter der u-bahn-station jaume I einfach
immer weiter gerade aus laufen und nach einem leichten
knicks an einem park vorbei, ist man da. man merkt aber,
dass die gegend hinter besagtem park ("jardins
fontserè i mestre") deutlich industrieller wird.
also bestes territorium für einen riesigen club mit
platz en masse.
eingangs
muss erstmal positiv hervorgehoben werden (wussten wir
bis dahin selbst noch nicht...), dass der eintritt
für (bcn-verhältnisse) günstige 17 euro
betrug inklusive freigetränk. letzteres war in dem
fall ein (sonst für 10 euro erhältlicher!!!)
wodka-orange, also netto betrug der eintritt damit sogar
nur 7 euro! mal abgesehen von den free parties
dürfte das der diesjährig günstigste
eintrittspreis unseres urlaubs gewesen sein.
lineuptechnisch
stand die gesamte off-sonar-woche hier im razzmatazz
unter dem titel "this is hardcore". durchaus zutreffend,
denn heute abend zum beispiel wurde der große floor
unten von heidi gehostet und diese versammelte
carl craig, derrick carter, kim ann
foxman, krankbrother und "sich selbst" b2b mit
tom trago.
und
dann gabs da noch einen weiteren, ebenfalls ziemlich
großen floor sowie die "lolita bar" - beide wurden
von monkeytown gehostet. also dem label von
modeselektor, moderat & co. deren lineup las sich
fast noch interessanter mit apparat (dj-set),
daniel miller (mute label chef und quasi
depeche-mode-entdecker), funkstörung (live),
alex banks, robot koch, gajek und
omar souleyman.
zur
abrundung gabs noch im "rexroom" spanische locals (soweit
wir das herausfinden konnten) wie sau poler,
fearz, kigo b2b hosoi.
achja,
später wurde noch ein kontrastreicher floor namens
"popup bar" eröffnet, auf dem eine enthusiastisch
spielende junge dame auflegte.
wo
fangen wir da jetzt am besten an?
vielleicht
erstmal damit, dass in einem club dieser liga
fotografieren natürlich etwas zurückhaltender
betrieben werden muss (daher auch die kleine
verzögerung, bis die fotos online gehen konnten).
people-pics fallen aus - wobei, für uns ja ohnehin
kein großes problem.
musikalisch
erstmal das beeindruckendste und zeitgleich
verstörendste: omar souleyman.
so wie
dieser omar aussieht, so war auch die musik:
orientalisch. jedoch mit eindeutig elektronischem
einschlag. details zu dem mann und den gründen,
warum dieser jetzt auf einmal auf (einigen) bühnen
erscheint, findet ihr im groove-magazin, in welchem vor
kurzem ein ausführlicher bericht über ihn
enthalten war.
sein -
für unsere oder zumindest meine ohren -
"experimenteller sound", hätte auch ganz gut zum
sonar festival gepasst, wo ja auch regelmäßig
die grenzen des hörbaren ausgetestet, wenn nicht
überschritten werden.
den
spanischen sau poler hatten wir am abend zuvor ja
verpasst, heute hatten wir nochmal gelegenheit ihn kurz
zu hören. später wurde er durch das duo
fearz abgelöst.
auf dem
kleinen monkeytown-floor begeisterte uns erst alex
banks live und dann später (ebenfalls live)
funkstörung.
insbesondere
bei funkstörung freuten wir uns sehr sie mal wieder
zu hören, war doch schon seit vielen jahren
"funkstille" (letztes album "disconnected" erschien z.b.
2004) im wahrsten sinne des wortes. jüngst sind sie
mit einem neuen album an den start gegangen und es war
schön zu hören, dass sie nun wieder "online"
sind.
sie
traten heute mit dem sänger anothr auf,
welcher einige der songs des aktuell erschienenen neuen
albums auch textlich mit gesang untermalte. später
spielten funkstörung noch ein paar
"non-vocal"-tracks. cooler sound, auch nach über 10
jahren pause.
auch
ein schönes beispiel dafür, dass elektronische
musik breit gefächert ist und auch sein soll.
schade, dass für diese sparte des "nicht tanzbaren"
nur selten nachts raum/platz ist.
auf dem
großen monkeytown floor muss natürlich
apparat erwähnung finden, der ähnlich
wie funkstörung auch genauso gut "off beat" live
hätte spielen können. passenderweise haben wir
ihn 2003 erstmalig gehört (siehe
review),
damals eben auf so einem zweiten floor eines berliner
clubs, auf dem es nicht auf die tanzbarkeit
ankam.
mit
seinem omnipräsenten (ja man muss es so nennen:) HIT
"bad kingdom", original aber auch in seinen diversesten
remixen, hat er auch hier in barcelona eine erstaunliche
bekanntheit erlangt.
wobei
natürlich das publikum heute abend nicht nur
spanisch, sondern eher international war - viele briten,
iren, deutsche, griechen... das zumindest mal diejenigen,
mit denen wir gelegenheit hatten, kurz zu
sprechen...
und
dann gabs da natürlich noch den "großen"
floor. und groß bedeutet tatsächlich
groß, schätzungsweise 2.000 leute in der
spitze. waren die anderen floors je nach act "gut"
gefüllt, war der hauptfloor im grunde die ganze
nacht über voll!
heidi
war hier für das geschehen verantwortlich und ich
musste erstmal kurz nachlesen, dass sie gebürtig aus
canada stammt. irgendwann 2000 rum siedelte sie über
nach london und von dort aus machte sie station in
diversen europäischen städten. darunter
natürlich auch berlin und konkreter dort bei get
physical records. später wieder zurück nach
london, direkt zu bbc one radio! dort bekam sie die radio
show "in new djs we trust", welche sie bis heute
moderiert - das erklärt wohl ein wenig den hohen
briten/iren-anteil heute nacht!
seit
2009 ist sie ausserdem für die weltweit agierende
partyreihe the jackathon verantwortlich. selbst
produzieren tut sie natürlich auch, sowohl auf get
physical, aber auch einem speziellen sublabel dort, wo
sie z.b. miss kittin & co versammelt.
die
frau ist gut gebucht und extrem populär... wenn auch
bishern icht unbedingt in unserer wahrnehmung, aber
irgendwo müssen die über 63.000 likes auf
facebook ja schliesslich herkommen.
heute
abend spielte sie zusammen mit tom trago (uns
bisher unbekannt, aber auch hier: facebook - ca. 35.000
likes) aus den niederlanden, vor ihnen die djane kim
ann foxman. dies stellte damit das warmup für
derrick carter, lebende legende und house-gott aus
chicago gleichermaßen, dar.
nicht
umsonst heißt der abend ja auch "jackathon". also
muss auch jemand spielen, der für die klassische "in
the beginning there was jack"-fraktion die fahne
hochhält. derrick ist da sowohl für das
"beginning", als auch das "jack" genau der
richtige.
sein
mixing ist natürlich anders, als man das heute
kennt. da geht nicht jeder track seidenweich ineinander
über, sondern man merkt, dass ein neuer track
beginnt und das soll auch so sein. überhaupt, die
trackauswahl, auch diese war so gestaltet, dass es recht
schnell und fix von einem klassiker zum nächsten
ging. was beispielsweise zu den minimaleren oder deepen
sets des gesamten wochenendes ein geradezu toller
kontrast war!
die
letzten stunden des abends gehörten dann carl
craig.
neben
seinen gigs in barcelona, hat carl auch dieses jahr
wieder seine eigene party am start, wieder sonntags im
bloc. haben wir dort letztes jahr neben ihm selbst,
derrick may, octave one, kenny larkin u.v.m. gehört
(siehe archive oben), versammelt er dieses jahr keine
geringeren als stacey pullen, kevin saunderson, mad mike
banks (ja, DEN mad mike von underground resistance) und
zur abrundung gaiser, wieder kenny larkin und carl
himself.
da
unsere flüge/rückfahrten am montag recht
früh zurück gehen sollten, war das mit der
bloc-party dieses jahr nicht drin, weswegen wir das set
heute umso mehr genossen.
aber,
carl drehte ganz schön an der techno schraube heute
abend. recht trocken und sehr perkussiv gings über
weite strecken zu. anstatt in chicago (wie bisher bei
derrick carter) befanden wir uns musikalisch nun
eindeutig in detroit.
carl
spielte viel von seinen eigenen aktuellen sachen, aber
auch viele klassiker der großen amerikanischen
techno-heroes, jeff mills zum beispiel.
bis zum
schluss ging das konsequent immer so weiter... jack your
body eben...
... bis
irgendwann frühs das licht anging... als
rausschmeißer spielte carl prince mit
"purple rain" und blieb sich damit auch irgendwie selbst
treu!
by the
way konnten wir dann noch erleben, wie heidi und carl den
song quasi playback live vortrugen :)
jacked!