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melt! festival

ferropolis - gräfenhainichen

19.07.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

melt 2007 samstag
melt! 2007
samstag
melt 2007 freitag
melt! 2007
freitag
melt! 2006 - samstag
melt! 2006
samstag
melt! 2006 - freitag
melt! 2006
freitag
melt! 2005 - samstag
melt! 2005
samstag
melt! 2006 - freitag
melt! 2005
freitag
melt! 2002
melt! 2004

melt! 2003
@muna
melt! 2002
melt! 2002
melt 2001
melt! 2001


und täglich grüßt das murmeltier. im grunde fing tag 2 vom melt-festival genau so an, wie tag 1. kaum standen wir an der haltestelle verdunkelte sich der himmel zunehmens und kurz drauf gabs aufs neue einen schön dicken regenguss.

aber der schock hielt sich in grenzen, schließlich war man vom vortag schon einiges gewohnt und hatte sich entsprechend darauf eingestellt. allerdings zog auch heute das schlechte wetter die folge nach sich, dass wir erst verspätet am gelände ankamen und wieder einiges interessantes verpassten.

die liste ist zwar nicht mehr ganz so lange, aber schade ist es dennoch, dass wir peter licht, superpunk, fujiya & miyagi, friendly fires, operator please, jape, kissy sell out, renato ratier, moenster, cobblestone jazz, kakkmaddafakka, navel, rummelsnuff, dj beware und mc gringo verpasst haben.

macht aber nix, denn auch heute war das programm wieder so voll, dass man sich schon auf bestimmte sachen konzentrieren musste, um nicht zwischen den floors verloren zu gehen (zudem: es hatte teils moor- und sumpfartige verhältnisse, was herumspazieren etwas erschwerte...).

am vertrautesten erschien uns auch heute zu beginn erstmal der big wheel, also electro-stage. trotz übler verspätung schafften wirs noch, einwenig von henrik schwarz zu gehör zu bekommen. gefolgt von mathias kaden, für den es sicher eine ehre war, zwischen eben henrik schwarz und danach efdemin aufzulegen (wo mir gerade auffällt, dass die in den jahren zuvor deutlichere thüringen/sachsen/sachsen-anhalt künstler-ecke etwas unterrepräsentiert war dieses jahr, aber gut, vielleicht fängt das der sleepless floor wieder auf).

henrik schwarz

der versuch, im anschluss daran in den melt-klub zu kommen, scheiterte leider auch heute grandios. schade, denn erst gabs miss platnum und danach vor allen dingen the whitest boy alive (also u.a. erlend oye, highfish...) sowie später noch the mitchel brothers (quasi mike skinners entdeckung), dillon, men (le tigre dj set) und den king kong sowie karrera klub. augen/ohrenzeugen nach warens allsamt sehr ereignisreiche konzerte...

nunja, die große hauptbühne glänzte heute mit the notwist (welche vor kurzem ein neues album veröffentlichten und über jeden zweifel erhaben sind), the stereo mcs (ebenfalls mit neuem album, insgesamt jedoch gleiche schiene wie früher, allerdings nach wie vor erstaunlich beliebt), franz ferdinand (noch nicht ganz mit neuem album, aber kurz davor...), roisin murphy (die ex-moloko sängerin, die sich nicht nur davon, sondern mittlerweile auch von ihrem letzten produzenten mathew herbert emanzipiert hat) und zum schluss - damit jeder nochmal so richtig schön wach geschüttelt wird - erneut goldie, heute jedoch vs. doc scott und mc kemo.

the notwist stereo mcs

an den fotos erkennt ihr sicherlich gut, dass wir uns nicht wirklich intensiv mit diesen - ja eigentlich auch headlinern des heutigen festivaltags - künstlern befasst haben.

vielmehr blieben wir auch heute wieder recht elektronisch. erstmal mit mr oizo auf dem überdachten gemini-stage (vielleicht einer der hauptgründe? das dach?), welcher ordentlich was wegrockte. mixtechnisch absolut nicht erwähnenswert, aber von der track-auswahl her ganz im trend des aktuellen ed banger/kitsune "auf-die-fre**e-sound".

es blieb auch französisch, denn es folgte die eben genannte ed banger fraktion mit zweier ihrer aktuell namhaftesten vertreter uffi & dj feadz, zusätzlich hatten sie noch technotronic in originalbesetzung als kleine verstärkung in ihren auftritt mit "integriert".

feadz

uffie uffie

uffie & feadz

technotronic

musikalisch muss man diesen auf höhepunkte entschlackten (nein, das schließt sich nicht aus... wenn man die tiefpunkte rausschmeißt, bleiben eben nur höhepunkte übrig...) sound schon mögen. aber egal was man davon hält, es funktioniert...

soweit ich weiss nicht aus frankreich, aber vom sound her diesselbe baustelle, schloß boys noise dann später den abend hier auf dem gemini stage ab.

auf unserem electro-stage beim big wheel stahlkoloss legte während der ganzen abgeh-chose hier, erst efdemin, dann len faki und danach mal kurz live mathew jonson auf.

efdemin efdemin

len faki len faki

der sound natürlich etwas differenzieller, als bei den ed banger kollegen aus frankfreich. allerdings, so meine wahrnehmung, auch weniger emotional, um nicht zu sagen geradezu kalt. dabei bewies gerade efdemin mit seinem debut-album, dass er ein geradezu extrem sicheres händchen für den transport tiefgehender gefühle hat.

bei len faki, neben marcel dettmann der mann der stunde aus dem berghain/panorama-bar in berlin, ist man einen härteren, direkten sound schon eher gewohnt.

wie auch immer, wir schauten natürlich auch auf dem red bull music academy floor nach dem rechten. dieser stand heute abend unter der brasilianischen flagge und ganz im zeichen von baile funk. wer noch nicht weiss, was das ist, dem vielleicht ein paar gedankenstützen: edu k produzierte einer der bisherigen hymnen "popozuda rock´n´roll", welches in einem coca-cola spot verwendung fand; in dem film city of god gibts es eine partyszene in den favelas von rio de janeiro, in der "locke" etwas ausrastet, genau in so einem ambiente muss man sich die entstehung des brasilianischen export-sound baile funk vorstellen.

daniel haaksman daniel haaksman

mit labelchef daniel haaksman von man recordings hier, findet sich auch ein deutscher vertreter in diesem business. er hat den sound quasi von südamerika zu uns exportiert mit u.a. seinem sampler "global dope - the summer bass sensation". vor ihm gab deize tigrona, als bekannteste weibliche stimme des genres, ihre live-darbietung zum besten.

deize tigrona

sein kollege edu k, gebürtig aus südamerika, ist schon seit 1999 mit diesem sound verbandelt und ließ es sich auch nicht nehmen, gegen ende seines sets einwenig - dat ist typisch für den sound - auf portugisisch zu mc´en. an der stelle ließ es sich der gute auch nicht nehmen, die gesamte 1. - 5. reihe des floors auf die (eigentlich recht kleine) bühne zu bitten.

... wir ihr seht, kamen fast alle dieser bitte nach. ja und dachten wir, dass damit der kleine pavillon schon genug gelitten haben dürfte, setzten bonde do role im anschluss mit ihrem gig noch einen drauf.

wie ihr an den bildern seht, standen die dichte und energie auf dem floor heute dem vortag in keinster weise nach. etwas später gabs hier an der stelle noch crookers und say hooo!. acts, die auch mir bisher nichts gesagt haben, jetzt schon...

wo verbrachten wir dann die letzten morgenstunden, bevors in richtung waagerechte ging? noch mal auf den big wheel stage, bei steve bug. welcher auch genau der richtige war, um die szenerie mit der aufgehenden sonne zu vertonen. und wir ihr seht, auch analog vortag, schien frühs die sonne. abends regen, frühs sonnenschein pur...

ach und bevor wir schließen, es gab auch ein feuerwerk, was den ein oder anderen stahlkoloss mal eben zu einem raumschiff galaktica in gefechtsposition mutieren ließ.

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