[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
anlässlich
des nachtdigital-besuchs, passenderweise unsere
beiträge dazu aus dem archive
im
zeichen des nachtdigital-festivals stand der heutige
abend im klub village. steffen bennemann, urvater
des digitalen nachtvergnügens war zu gast. mit dabei
noch 2 weitere gute bekannte des nachtdigital (nd)
sevensol & bender.
wie
jedes festival, hat auch das nachtdigital klein
angefangen, 1998 mit namen wie tom clark und eva cazal.
ab 2003 waren wir von szenemag auch mit von der partie.
ein zeitpunkt, zu dem schon größen wie dj
koze, wighnomy brothers, woody mcbride, alexander
kowalski & raz ohara auf dem lineup standen. wenn ich
mich recht entsinne, war es das klangkollektiv unseres
kumpels reiko seefeldt´s, welches ebenfalls dort
seine 2003er tour startete. ein kaltes festival-jahr,
auch in olganitz!
mit dem
jahr für jahr steigenden erfolg, geschah dann jedoch
etwas außergewöhnliches, man blieb klein! man
blieb bei 2 floors und man begrenzte die zahl der
offiziell verkauften tickets auf 3.000. dieses konzept
behielt man bis heute bei, trotz der sicherlich
naheliegenden versuchung, deutlich mehr tickets verkaufen
zu können. denn, der ein oder andere hat es schon
persönlich leidlich erfahren, mit dem
ticket-verkaufsstart der nd sind die 3.000 karten
innerhalb weniger stunden weg und die website für
den verkauf noch dazu überlastet (was es noch
unkalkulierbarer macht, ob man ein ticket kriegt oder
nicht) wg. des hohen interesses.
beim nd
wird also nicht nur einfach davon gesprochen, seinem
festival eine familiäre atmosphäre zu bewahren,
nein, man tut auch aktiv etwas dafür. indirekt auch
ein bemerkenswertes zeichen gegen den konsum, gegen den
kommerz und das alles beherrschende gewinnstreben. es
muss eben nicht immer alles verwertet werden, nur weil es
verwertet werden kann (um es mit den worten einer
hamburger band auszudrücken)... eine schöne
freiheit!
diese
bewusste verknappung und konzentration führt dazu,
dass man beim nd jahr für jahr (behaupte ich jetzt
einfach mal) das stimmigste lineup überhaupt findet.
denn es scheint, als ob man sich geradezu darum
reißt beim nd spielen zu können/dürfen.
dennoch
baut man die lineups so zusammen, dass schwerpunkte
gesetzt werden (zum beispiel mit einem
dial-records-showcase letztes jahr mit efdemin,
isolée, lawrence...) und insgesamt alles aus einem
guss wirkt. 2011 (und die jahre davor auch) laß
sich das dann wie das who-is-who der aktuell
interessantesten house/techno-künstler mit leuten
wie agoria, dixon, monkey maffia und robag wruhme (wenn
auch nicht als "brothers"), kyle hall und vielen mehr.
das heißt techno/techno steht schon im vordergrund,
jedoch scheut man sich nicht bzw. legt auch wert darauf,
zu experimentieren und aktuelle strömungen der
elektronischen musik ebenfalls abzubilden, letztes jahr
würden wir in diese kategorie z.b. shackleton, gold
panda u.a. reinpacken.
ihr
seht, man kann garnicht genug schwärmen vom nd und
das wäre jetzt die stelle, um zu sagen, kauft euch
ein ticket und geht hin... nur, wie gesagt, die 3.000
tickets sind natürlich schon restlos ausverkauft und
euch bleibt lediglich die chance/hoffnung jemanden zu
finden, der sein ticket kurzfristig noch
verkauft.
aber
kommen wir zum eigentlichen geschehen heute
abend.
in
veilsdorf freuten wir uns heute sehr, dass der
musikalische geschmack von steffen bennemann, sevensol,
bender & co auch anderen nicht verborgen geblieben
ist, denn der klub war ausgesprochen gut voll heute
abend.
das
auftakt-set des abends von oli5plusx &
swilen oschatz wurde bereits enthusiastisch zur
kenntnis genommen und insbesondere gegen ende mit jeder
weiteren platte händehochreißend gefeiert.
unter anderem mit einer von jacob korn (siehe
review
im kassa letztes jahr), welcher mit seinem label uncanny
valley ebenfalls bei einem nd-festival seine
initialzündung erlebte.
danach
steffen bennemann, der erfahren genug ist, um im
direkten anschluss erstmal etwas den fuß vom gas zu
nehmen.
sein
sound war schon etwas besonderes und hob sich von den
üblichen (und von uns heiß geliebten)
house-/techno-sets deutlich ab. es war electo-lastiger,
idm-artig (also diese seltsame spielart der "intelligent
dance music") und flächig, nicht im billigen
trance-sinne, sondern eher im stil eines james holden.
allerdings nur etwas, denn (wer ihn schonmal hat auflegen
hören) james holden geht mit seiner interpretation
von trance noch viel weiter bishin zur
verstörung.
verstört
hat steffen mit seinem set heute - soweit wir das
beurteilen können - niemanden, er fügte die
jeweiligen platten/tracks/dateien so ineinander, dass ein
gut tanzbarer und emotional abwechslungsreicher sound
entstand, ohne sich eben ausschließlich bei den
klassischen house/techno-produzenten zu bedienen. gefiel
uns (sehr)!
die
anderen nd-gäste sevensol & bender
übernahmen dann den klub in den morgenstunden
(glaube 5uhr oder so).
in
bezug auf sevensol erinnern wir uns immer wieder gerne an
unsere nd 2009, als er einen sonntagnachmittag bei bestem
sommerwetter zusammen mit map.ache unter dem namen
manamana perfekt vertonte und damit seither unser
bild eines gelungenen openair festivals in deutschland
für immer geprägt hat!
auch
mit bender zusammen gelingt sevensol eine gute
kombination, wenngleich es natürlich schwer ist, mit
unserer o.g. erinnerung (draußen, sonne und so) zu
konkurrieren. aber gut, anstatt sand an den
füßen gabs konfetti und anstatt sonnenschein
einen spärlich eingesetzten deckenfluter (der muss
neu sein hier im village).
also
was uns angeht, eine perfekte nacht. danke - wie immer -
an alle beteiligten, die gäste vom nd natürlich
insbesondere!