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melt! festival

ferropolis - gräfenhainichen

18.07.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

melt 2007 samstag
melt! 2007
samstag
melt 2007 freitag
melt! 2007
freitag
melt! 2006 - samstag
melt! 2006
samstag
melt! 2006 - freitag
melt! 2006
freitag
melt! 2005 - samstag
melt! 2005
samstag
melt! 2006 - freitag
melt! 2005
freitag
melt! 2002
melt! 2004

melt! 2003
@muna
melt! 2002
melt! 2002
melt 2001
melt! 2001


tag eins der melt-experience 2008. noch größer, noch atemberaubender. allerdings auch noch anstrengender, denn es hatte das schlechteste wetter seit 2002 (seht selbst bei den links oben melt 02). hats im vorjahr - von dem "kleinen" sturm zu beginn des maximo parks auftritts mal abgesehen - ziemlich genau zum festivalbeginn sonne satt gegeben, wars dieses jahr eher umgekehrt.

ziemlich pünktlich zum einlass-höhepunkt hats erstmal so richtig schön "geschifft". konnte ja keiner ahnen... nunja, im vorfeld angesagt war es schon, aber alle - uns inklusive - hatten eben gehofft, dass es nicht ganz so schlimm werden würde.

an der stelle setzen wir erstmal einen kritikpunkt ans diesjährige melt-festival: die logistik. gleich an mehreren stellen. am schlimmsten an den ticket-schaltern, bei denen man seine vvk-tickets gegen bändchen eintauschen musste. für tausende von besuchern ca. 10 leute hinzusetzen, ist einfach ein bißchen zu wenig. das führte auf grund des einsetzenden regens zu bürgerkriegsähnlichen szenen in dem dafür vorgesehenen zelt. zwar kann keiner was fürs wetter, aber als professioneller open-air veranstalter muss man sich einfach besser aufstellen.

des weiteren gab es auf dem festival-gelände ungünstig gelegte engpässe. um z.b. den melt-klub zu erreichen, musste man einen 2m breiten weg entlang laufen, der mit dixie-klos randbepflastert war. da sich der melt-klub als einer der mit interessantesten stages erwies, mussten durch diese klo-meile auch mal eben tausend leute - rein- und raus.

man könnte jetzt noch den hauptkritikpunkt ans wetter verteilen, aber das wär unangebracht. denn zum einen können das nur die wenigstens beeinflussen (und selbst die, die behaupten es zu können, gelten üblicherweise eher als "windig") und zum anderen gehört diese komponente zu einem openair dazu. das einswerden mit der natur, die verbindung mit dem urtrieb, das kompromisslose ausliefern des selbst an eine höhere ordnung und jede menge dreckige schuhe.

so arrangierte sich jeder selbst auf seine eigene weise mit den umständen. ob nun kreativ-improvisiert, outdoor-professionell oder einfach nur herrlich lächerlich-peinlich, es war alles dabei (siehe "menschen, tiere, sensationen").

immerhin regnete es nicht durchgängig. im grunde war es mit einem kräftigen schauer und einzelnen leichten niederschlägen im laufe der nacht auch schon getan. wie bereits im jahr zuvor bei sonnemondsterne (review 2007), war der gummistiefel der heimliche king of the stage.

auch an uns ging das wetter nicht ganz spurlos vorrüber. es kostete kraft und energie, verbrauchte aber vor allen dingen unheimlich viel zeit zwischen den stationen auto, ticket-stand und festivalgelände. das führte leider dazu, dass wir einen gut-teil der interessanten bands/djs vom freitag ganz klassisch verpassten.

somit also keine fotos, lightspeed champions, blood red shoes, adam green, dune, late of the pier, the teenagers, klee, markus kavka, tobias thomas, burger/voigt, supermayer, ladyhawke, turbostaat, blackmail, the (international) noice conspiracy, does it offend you, yeah?, philipp maiburg, caspa, commix, storm...

das hört sich jetzt nach dem halben festivaltag an... ist es auch im prinzip, was wir/ich sehr bedauern. aber kommen wir doch zu dem, was wir erlebt haben. denn wenn man einen auftritt so richtig wahrnehmen möchte, kann man ohnehin nicht auf allen 5 stages gleichzeitig sein. dazu kommen - mal aus fotografensicht gesprochen - noch die jeweilgen zeitpläne der fotogräben, die auf den großen bühnen üblicherweise nur die ersten 10min offen sind, danach ist "eigentlich" kamera-verbot.

erlebt haben wir dennoch erneut eine wahnsinnig schöne location - allem regen und widerlichkeiten zum trotz.

darüber hinaus haben nicht nur wir uns verspätet, sondern auch der ein oder andere künstler. so bekamen wir die chance, doch noch etwas von kate nash mitzukriegen.

kate nash kate nash

auch bei zoot woman haben wir kurz reinhören können.

bewusst wahrgenommen haben wir jedoch dann erst gui boratto, ab hier war auch für uns alles drum herum egal. wir ihr auf den nachfolgenden bildern seht, ging das nicht nur uns so.

gui boratto gui boratto

somit haben wir den letzten vertreter der kleinen kompakt-runde noch mitbekommen, bevors auf dem stage hier (big wheel stage) mit der bpitch control herrschaft weiterging. eröffnet von modeselektor (waren ja bereits in berlin vergangene woche als vorband große klasse - review 08.07.2008), gefolgt von der chefin ellen allien, unterbrochen von tomas andersson, sascha funke und dann abschließend bis zum süßen ende erneut ellen allien.

modeselektor die gesamte bpitch-posse on stage in- und exklusive groupies.

ellen allien

ellen allien ellen allien + sascha funke

ellen allien

wie ihr seht, haben wir den big wheel stage relativ oft (bis in die frühen morgenstunden) besucht. ganz allgemein war der floor hier auch der durchweg elektronischste und somit genau unser ding, klar.

daneben gabs aber auch andere interessante stages. nicht minder elektronisch z.b. der gemini stage, welcher neben der hauptbühne der größte floor und neben dem melt-klub der einzig überdachte (weil im zelt) war.

vertont u.a. von miss kittin & the hacker, bei denen sich die lineup-verschiebung zu unseren ungunsten auswirkte, aber auch booka shade, die frenetisch gefeiert wurden.

booka shade

booka shade

mit einem fast schon trancig angehauchten liveset (siehe: mann am drum-kit) hielten sie das (überwiegend internationale und passenderweise auch englische...) publikum gut bei laune.

noch mehr laune gabs bei alter ego, die den platz im zeitplan von miss kittin füllten.

vor allem bei deren alltime-hit "rocker" gingen bei allen die pferde durch (siehe z.b. auch unser besuch im airport/würzburg vor kurzem).

später gabs noch m.a.n.d.y., noch so ein deutsches team an djs/producern, die zur zeit europa-/weltweit in aller munde sind. würde mal sagen, dass wir bei hypothetischen internationalen elektronisch olympischen spielen, ziemlich vorne dabei wären...

und irgendwann zwischendrin hat auch miss kittin mit ihrem hacker ihren gig nachgeholt. dem vernehmen nach war auch das nicht schlecht.

obs am wetter lag oder an der stimmung weiß ich nicht, aber die hauptbühne haben wir heute fast außen vor gelassen bzw. immer nur mal gestreift. deus und editors waren im vorbeigehen cool, robyn haben wir nicht gesehen/gehört. bzgl. den editors und der dem sänger nachgesagten stimmlichen verwandschaft zu joy divisions ian curtis, gabs übrigens auch eine foto-ausstellung in der sogenannten orangerie, in der auch ein restaurant untergebracht war. an der stelle - etwas zusammenhangslos, ich weiss - der hinweis und die empfehlung: dvd "control" - das leben von ian curtis und damit das schicksal der band joy division...

back to the programm. sehr gerne hätten wir uns die bands im melt-klub angeschaut, doch wie schon oben geschrieben, war der sogut wie nicht einnehmbar.

wie bereits im vorjahr unterhielt red bull mit seiner gleichnamigen academy auch einen floor. der war letztes jahr eher ein rand-thema, dieses jahr allerdings krachte es dort das ganze wochenende lang gewaltig. heute, am freitag, ganz im zeichen von drum´n bass sowie dubstep und damit vom energielevel her absolut gleichwertig mit den anderen stages. es flogen arme, beine, fetzen, sonstige.

den soundtrack dazu spielten ab 2uhr goldie, der nach einer mittelgroßen pause nun wieder derartig "da" ist sowie bis zum schluss dann skream (davor die oben bereits erwähnten verpassten storm, commix, caspa und philipp maiburg). das ganze natürlich auch mc-technisch gut unterstützt mit lowqui, glacius und kemo.

goldie

skream

goldie

mit goldie gabs also einen der begründer des genres drum´n bass und mit dem blutjungen skream einen vertreter (und ebenfalls mitbegründer, nur eben hald von dubstep) der topaktuellen jüngeren generation. ob skream es dann so lustig fand, dass goldie sehr angeheitert später selbst die rolle als mc übernahm und immer mal wieder in die platten des jungen skream "langte", weiss ich nicht. fakt ist jedoch, dass er und die gesamte crowd vor ort sehr viel spass hatten.

auch und grade in sachen optik und soundanlage machte der (sicher üppig gesponserte) redbull-floor eine sehr gute figur.

goldie

ihr seht also, selbst wenn man die eine hälfte des abends nahezu komplett verpasst, bleibt immernoch jede menge übrig. mittlerweile wars dann auch morgen und die nicht gedopten lebensgeister schienen sich langsam aber sicher auf die bettruhe vorzubereiten.

lediglich zum auftritt von gus gus auf der hauptbühne ließen sie sich noch mal blicken.

rechts: president bongo

das einstige hydra-köpfige kollektiv aus island hat sich auf einen kleinen kern (der u.a. aus president bongo besteht, siehe z.b. unser review in jena 2006, wo er dj-mäßig unterwegs war) runtergeschrumpft. wächst aber aktuell wieder an, denn heute waren 3 tänzerinnen, 1 sänger und 1 sängerin am start. es geht also durchaus wieder in richtung 10 köpfe und mehr. auch musikalisch stellte sich das aktuelle schaffenswerk als überraschend frisch und gut heraus. gerade jetzt, da die sonne aufging, war das scheinbar genau das, was alle zu brauchen schienen.

... und so neigte sich tag 1 dem ende zu. netterweise spendierte "the allmighty" all denen, die bis hierher ausgeharrt haben, einen bilderbuch-haften sonnenaufgang und somit zur abwechslung mal schönes wetter.

ob sich das hielt, erfahrt ihr dann im zweiten und dritten teil!

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